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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1858 (Nr. 154-166)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1541#0054
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26) Bom HülsS-Verein zu Wevclinghoven

27) , . im Kreise Boiken

28) , „ in der Bürgermeisterei Zongerich,

und zwar: s) auS der Pfarre M.rheim i>2 22 6

d) auS der Psarre Niehl Z9 21 6

28) Von den VeceinS-Mitgliedern und Tombau-Frcunden
in der Bürgermeisterri Gymnich die ZahreSbeitcäae

pro 18S8 .

2S) Lom akademischen Dombau-Berein zu Bonn

30) Von den Schülern deS hiesigcn kaiholischen Gymna
fiumS prc 4, Ouartal») ....

31) AuS den Landschulen dc« Kreises Bonn .

32) Don den Herren Pfarrern dcS DekanateS Bonn

83) „ . , . . . Supen

34) „ . . . . , Her)el

3o) AuS der Pfacrgemeinde Rorf)

36) , , , Steele

37) „ . Hitdorf

38) Ven Herrn SchillingS-Englcrih und Familie in Güc

zenich.

89) Von Herrn Notar Wagncr in HilleShcim

40) Geschenk von „einer aufgelösten Gesellschast" "^)

41) Zinsen von deponirien VereinSgeldern

42) Von Herrn Gr. bei .Schlichtung cineS ProccfscS'

43) Zeugengebührcn von Herrn H. Capcllen

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Summa 5424 21

Hierzu die Einnahrne vcm 1. Zan. biS ult. Nov. c.,
laut 185. Gaben-Lerzcichnip sek. Nr. 165 d. Bl.) mit . 29012 17
Sinnahme vom 1. Januar big 27. December 1858 . 3Ä37 8

Köln, den 27. Decembcr 1658.

Der Verwaltungs-AuSschusi
deS Central-Dombau-VereinS.

An auswärtige Vercins-Mitglieder.

Unftre ausrvärtigen Vercins-Mitglieder und Donrl'au-
Freunde, wclche ihre ^ahres-Beiträge zum Fortbau des kölner
Domes unmittelbar an die Vercins-Casse einzahlen und die-
selbcn pro 1858 bisher noch nicht entrichtet habcn, ersuchem
wir hiermit ergebenst, dic Einsenvung büldgefäÜkgst be-
wirken zu rvollerr, damit diese Beträge noch in die Rechnung
von 1858 aufgenommen rverden können.

Köln, den 27. December 1858.

Drr Vcrw»liu!icis-A!.'sschuß
Lcs Ckvlral - Domdüu - Brrrins.

Die Cuniberts-Mrche.

(Schlusi, siehe Domblatt Nc. 164. 1858)

Von 0, G. Eckertzs

Daß man bei dem Baue der CunibertS-Kirche mit dem Choce begonnen,
kann man mit grcßcr Wahrscheinlichkcit daraus entnehmen, daß unter den
Altären diejeingen zuerst gcireiht wurden, melche die östlichfte Stelle ein-
nehmen, nämliih die zu beiden Seitcn deS Haupt-MarS stehenden Altäre
der Mutter GotteS und JohanneS' deS TäufcrS. Die Chornische, in welcher
der hohe Aliar seinen Ptatz haben mußte, ist wohl zunächst vollendet worden;
im Zahre 1226 muß auch eaS östliche Querschiff fectig gewesen sein denn
die oben genannien in dtesem Jahre geweihten Altäre stehen in den Flügeln
deSselben, der MuttergotteS-Altar im linken, der Zohannes-Altar im rechten.
Diejenigen Theile der Kirche, wo die Altäce der heiligen Katharina und deg
heitigen AntoniuS sder letztere war an einem Pfeiler "auf der Südseite, un-
gefähr dem Eingange gegenüber, angcbracht) standen, sind wohl später, jeden-
fallS aber vor 1242, entstanden, wo Theoderich, ber sie einweihte, starb. DaS
große westliche Querschiff ist wahrschei'nlich zutetzt, jedoch ncch im Siylc dec
übrigen Kirche, gebaut worden, wenigstenS ist in der östlichen und süblichen
Wand der ursprüngliche Rundbogen neben dem spälsr eingebrochencn Spitz-
bogen noch zu erkennen.

Das Lhor entspricht in seiner Bauart ganz der Zeit, welche daS Nekco-
logium jüc seine Entstehung angibt, indem eS, wenn man von den nicht ganz
halbkreissörmigen Säulen-Arcaden, welche die Chornische im Jnnern beklei-

Thlr.Sgr.Pf. j den, absieht, durchgängig romanische Formen zeigt; nach außen macht eS so
gar durch die etwas rohen Säulen, welche dic oberen Fenster einfassen, durch
Lie in demselben Charakter gehaltene Säulm-Galerie den Eindruck deg Nüch-
ternen. Auch in den übrigcn Theilen der Kirche zeigt sich romanischer Cha-
rakier, in den Fenstern deS Hciuptschfffcs, in dm Ac'caden im Jnnern, in der
über denselbm fich hinziehendm Wand-Galeric, in den Friesen sowohl am
Haux.'schiffe atS an dm Seitcnschiffm u s. w. Die oberen Theile der beidm
östlichen Thürme aber haben namentlich in den Kmstem mid Fensterblenden
ben UebergangSstyl, waS stch oielleicht in der Annahme erkiärt, Laß man die
Tbürme zunächst nur so weit. alS eg vaS Jnnere der Kirche crheischte, d. h.
biS zur Vollendung dcr Gewölbe, oufsührte, mit den oberm Tkeilen absr biS
zuletzt wartete. Der westtiche Thurm, mit welchem wohl der Bau der Kirche
gcschlossen woiden ist, hat gewiß auch, den östlichen Thürmen mtspcechend,
dcn UebergangSstyl gehabt, Er wurde im vierzehnten Zahrhundect durch eine
FeuerSbrunst verzehrt. Die koelhoff'sche Chronik berichtet des Ereigniß p.
278 b.: „Zn dem Jahre 1376 an dem fünstm Tage des Zuni, daS ist im
Heumonat, war der gioße Brand in St. Cunibert'S KirSpet. Es ging cin
großer Wind, und daS Feuer wor nicht zu löschcn; da verbrannte der Thurm
mii den Glocken, bie Schule, der Umgang. die Bäckerei und das Kloster mehr
alg halb." Der Wiederausbau deS Thurmes ließ nickt lange auf sich wartm,
indem ein zu Köln in der Verbannung lebender Bischof von Kulm, Wich-
bold, die Mittel dazu hergab; er wucbe im letzten Biertel dcs vierzehnten
ZahihundcrtS in dem damals üblichen Spitzbogcnstyl aufgeführtff.

Eine anbere Noiiz deS Nekrologiums nennt unS den Baumcister der
lO I Kirchc: VI 8ml. waii obüt vogelo sukiivsconiis, pro guo clsntur II mslärs
6 I Irilici prcscntibus in cboro 8o clscima in pipervvatt. 8ic «iväit ecclesie bona
in Imtiieobusen et io vvictengsreen, Uuius eonsilio et wsgislerio incboata et
prowots est nons ksbrics Iscclesie, cui etisw morieos religuit ptus «zusin
6X msrcss^). Dec Baumeisier hicß demnach Vogel o, ein Subdiakon. Das
Woct consitium läßt stch wohl nicht anders druten, alS daß xr den Plan
gemacht, so daß er also der geistige llrheber deS Werkes ist, während das
Won mggisterium ihn als den L-iter deS BaueS, ais den technischen Bau-
meister bezeichnct. Vogelo erlebte die Vollendung des Baues nicht, er starb
während degselbm unb vecmachte zum Besten des FortbaueS eine Summe
Geldes. Aus dem llmstande, daß die Güier, welche er der Kirche schenkte, in
Köln (an Kahlenhausen und in dcr Weidengasse) lagen, läßt sich mit einiger
Wahrscheinlichkeit vecmuthen, daß ec ein Kölner war.

Der Haupt-Altar war, wie wir aus dem Nekrologium entnehmen, ein
sogmanntec Cibocien-Altar, d. h, er war von einem Baldachin (tsbernsculum)
beschirmt, von dessen Mitte daS Gefäß mit der heil. Hostie (cibocium) herab-
hing, und deffen Seilen ursprünglich mit bemezlichm Vorhängen versehen
waren, melche den Pnester und seine heilige Handlung den BliÄen pcosaner
Augen entzogen. Die betreffende Stelle lautet: IV nonss sutii obüt lionslsn-
tinus Isicus, qui cieciit cotuwpnss msrmoress, gu« sunt circs stlsre et aiiss
qustuor msiores ^), Die marmomen Säulm, welche um dm Altac standen oder
uinerhalb weicher der Altar stand, sind nichtS Auderes, als die vier bekann-
ten Säulen, die dew Baldachin tragm, Unter den Säulen, welche die
prächligm, die Chocnische umgebendm Arcaden iccigm, stechen oier von
schwarzem Marmor besonders herror, dag sind wohl die c;llstuor msiores
cotumpnse, wovon dcg Nekrologium spricht.

Die CunibectS-Kirche entbehct jetzt einer vorzüglichm Zierde, nämlich
deS mit Nischm belebten, die beiden Thürme verbindenden Giebels über dem
Dache der Chornische. Dieser Giebel, welcher an L>t. Mauritius, St. Aposteln,
St, Gereon rc, vorkommt, wac ursprünglich auch an der Cuniberts-Kirche
vorhanden; wer auf die Gemölbe und in daS Dach dec Kirche steigt, karm
flch davon überzeugm; auch die fünf in demselben angebrachten Nischen find
noch zu erkennm. Später hat man leider das Dach der Chornische in die
Höhe, und zwar über den Giebel hmaus, gezogen und mit dem Dache deS
HauptschiffeS verbunden. Sollte einmal eine vollständige Restauration der
Kirche vorgenommm werden, so müßte auch der Giebel hergestellt und bloß-
gelegt werden. An der Stelle deS altm westlichen ThurmeS, welcher im Jahre
1830 zusammmstürzte, sahen wir in unseren Tagen einen neuen sich erheben.
Baid wird man dazu übergehen, demselben, so wie auch, wenn sich die Mittcl
beschaffen lassen, dm östlichen Thürmen, dis fehlende Spitze aufzusetzm. Wenn
man mit dieffm Werke zu Stanbe gckommcn ist, wmn die drei Thürme über
der im Doppeltkreuze gebauten Kircye hoch in die Lüste ragen, so wird dae
unvergleichliche Panorama, welches die Stadl Köln auf der Nheinseite bietet,
wie auf der Südseite durch den Baimthurm, so auf der Nordseite durch die
CunibertS-Kirche würdig geschtoffen sein.

Aus Londou.

Die schon seit mehr als zwanzig Jahren in der Schwebe befindliche
Frage in Betreff der in London aufzusührmdm Ministerial-Gebäude (xublic
ofllces) hat cndlich eine sür die Wiederbelebung des gothischen BaustyleS
überaus glückoerheißende Lösung gefunden. Vor einem Jahce noch schien cS
eins. mtschiedene Sache zu sein, daß der großartige Gebäude-Complex in
modern-antikcm Style, wie er von unseren Akademieen präconisirt zu werdcn
pflegt, zur AuSführung kommen merde, zumal eine Concurcenz-Jury eincm derar-

22 Sgr. 6 Pf., Quinta -4 2 Thlr. 10 Sgr., Quinta L 2 Thlr. 17
Sgr. 6 Pf., Septa X 3 Thlr., Scxia L 3 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf., Reste
auS dem vorigen Quartal 1 Thlr. 25 Sgr,

**) Außerdem wurde dem Vereine noch eine Anzahl Bücher zur Verwer-
thu iz üL-rge ben.

') 6et«nivs cis sllmir. wsgnituä. Oolonise p. 280 gibt irrthümlich daS
Jahr 1308 an.

^) Zu Deuisch: Am 26. April vsrschied der Subdiakon Vogelo, für welchen
zwei Malter Weizen den im Chore Anwesenden von dem Zehnten
Piperwald gegeben werden. Er gab der Kirche die Güter an Kahlen-
hausen und in der Weidengaffs." Nach seiner Anleitung snach seinem
Plane) und unter seiner Bausührung wurde der neue Kirchenbau bc-
gonnen und sortgesctzt, dem cr bei seinem Tode auch mehr alS 60
Mark hinterließ.

^) Zu Deutsch: Am 4. Juli starb der Laie Constantin, welcher die inar-
mornen Säulen, Lie um den Altar stchen, und vier ondere größere
schenkte.
 
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