Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1860 (Nr. 179-190)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1806#0001
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kölner

Domblatt.

M o n a t s s ch r i f t.


Amtliche Mittheilungen -es Central Dombau Vereins,

mit geschichtlichen, artistischen und literarischen Beiträgen,

herausgegeben vom Varstande.

Nr. I5K.

Köln, Sonntag 5. Februar

186«

Das „Kölner Domblatt" erschetnt monatlich. DerPränumerationSpreis, deffen Brutto-Ertrag der Dombau-Vereins-Caffe zufließt, beträgt hier wke
auSwärts (bet aüen kgl. preuß. Post-ÄnAalten) 10 Sgr. sür den Zahrgang. — Alle Zuschristen an den Central-Berein werden offen sder untsr Kreuz.
band mit der Rubrik: „Allgemeine Angelegenheiten oes Dombau-Bereins zu Köln", so wie Geldsendungen mit der Bezeichnung: „Geldbeiträge für Len
Dombau in Köln", erbeten.

Amtliche Mttheilungen.

Zweihundert sechsundzwanzigstes Protocoll

d e s

Centrat-Dombau-Vereins-Vorstandes.

Berhandelt zu Köln im großen Rathhaussaale am 30. Januar 1860,
Rachmtttags 4 Uhr.

Anwesend dis Herren: Esser II., Präfldsnt; v. Haass I., Troost,
TroSman, Schmitz-Löhnis, Scheper, Eisen,Verhagen, Bartman,
Chr. Herrtger, Pütz, Kreuser, Aldenhosen, Frhr. von Münch-
Bellinghausen, s. Wittgenstein, v. Baudri, Nicolovius,v. Vill;
Meuser, Protocollführer.

Entschuldigt die Herren: Merlo, A. ReichenSperger, v. Ammon,
Zwirner, Haugh, Franck, Seydlitz, Heuser, Berghaus, 0. Vosen,
Pepys, Schaurte, Böcker.

Der Präsident theilt das Gaben-Verzeichniß des laufenden Msnates
mit. Es flnd demnach eingrgangen;

1) Nachtrags-Zahlungen aus den
St. Columba, St. Ursula, St,

2) Bon dsr Gesellschsst „Colonia" pro 4. Quart. 1859

3) Von Sr. Durchlaucht Herzog Prosper Ludwig von

Arenberg . ..

4) Von Sr. Königl. Hoheit Troßherzog vsn Mecklenburg

Schwerin.

8) Vsn Hülfs-Bereinen ....

6) Vom Filial-Verein der Elementar-Schulen

7) Vo» auswärtigen BereinS-Mitgltedern .

8) An Ziusen.

5) Brutto-Ertrag des Domblattes

-ieflgen

Alban

Pfarrbezirken

Thlr.Sgr.Pf.

84

5



195





1000





100



800

7

8

250

13

5

41

16



433

15



26





2830

27

1

Summa

Der Vorstand beschließt: Sr. Durchlaucht dem Herzog ProSper
Ludwig von Arenberg einen besonderen Dank für seine stete Theilnahme
an dem Dombaue in vem Protocolle niederzulegen. Ein Gleiches geschieht
mit Bezug auf die stete Opftrwilligkeit des Herrn Jos. DuMont bei dem
Berlage des Domblaites.

Weiterhin wird Se. Königliche Hoheit der Großherzsg von Mecklen-
burg-Schwerin auf Gmnd deS eingezahlten Beitrsges von 100 Thalern
zum Ehrenmitgliede des Borstandes für das laufende Jahr ernannt.

Der Präsident verlies't demnächst die folgende Acceptations-llrkunde
Sr. Emmenz des Herrn Cardinals von Geiffel:

Wir

Johwilnes

der heiligen Römischen Kirche unter dem Tttel deS heiligen Laurentius
auf dem Biminal

Cardinal-Priester von Gekssel,
durch Gottes Barmherzigkeit und des heiligen Apostolischen StuhleS Gnade
Erzbischof von Köln,

deSselben heiligen Apostolischen Stuhles geborner Legat rc.

Rachdem Ler Borstand deS hieflgen Central-Dsmbau-Deretns beschloffen
-at, aus den eingegangenen VereinS-Beiträgen zum Fortbau des kölner DsmeS
yro 1859 eine Summe vou dkemnddrelßig Taufend Thaleru zu über-
weisen, und diese Summe von dem VerwaltungS Ausschusse des Central-

Dombau-Vereins bereits wirklich an die Dombau-Caffe abgeliefert worden kst,
haben Wir mit Bezug auf das Ministerial-Rescript vom 21. Juni 1843 und
nach Einflcht deS Artikels 113 des die Kirchen-Fabriken betreffenden Decrets
vom 30. December 1809 über daS sehr schätzbare, mit lebhaftem Danke an-
genommene vnd zu dem beftimmten Zwecke bereits verwendete Geschenk von
dreiunddreißig Tausend Thalern die gegenwärtige Acceptations-llrkunde unter
Deidrückung Unseres großen Jnfiegels nachträglich auSgestellt und etne Original-
Ausfertigung dem Wohllöblichen VerwaltungS-Ausschuffe des Central-Dombau-
Beretns htedurch zugehen laffen.

Köln, den 3. Zanuar 1860.

Der Erzbischof von Köln:

Johannes Cardinal von Geiffel.

Hterauf folgt die Verlesung des vom Dombaumetster eingesandten Bau-
berichtes. Er lautet:

4L. Baubericht

über deu Dombau zn Köln.

Jm Anschluß an den 43. Bericht über den Dombau vom 7. Juni 1859
ergebe» fich die ftitdem erreichten Fortschritte bis zum Ende des vorigen
Jahres leicht und überflchtlich beim Anblick der rings um den Dom flch er-
-ebenden kühnen Strebepfeiler, deren schwieriger Aufbau seit 1856 die Bau-
thätigkeit vorherrschend in Anspruch nahm. Zu beiden Setten des LangschiffeS
erscheinen dieselben in zwei gstrenuten Gruppeu auf der «üd- und Nordseite
dss DomeS in abwechselnden Entwicklungsformen, nach dem Vorbilde des
Hochchores, ws auf der scharf erleuchteten Südseite die nach kreuzförmigen
Grundriffen organisch entwickslten Constructionsmaffen, mit reichen Gliederun-
ge» und feinen Verzierungen flnnreich aufgelös't, leicht emporsteigen^und in
der krästige» Wirkung von Licht und Schatten flch tn ihrem reichen «chmucke
entfalten; während auf der ewig im Schatten liegenden Nordseite die gleich-
artig construirten Strebepfeiler tn schlichten, meist glatten Außenflächen, mit
leichtem Maaßwerk durchbildet, einen viel einfacheren Charakter annehme»,
aber Sennoch durch die Wahl glücklicher Verhältniffe in ihrer schattigen Stel-
lung eine eben so harmonische als kraftvolle Wtrkung darbieten.

Auf beiden Seiteu des Langschiffes find nun diese Strebepfeiler an den
Außenfronten bis zur Höhe des obersten Etagen-AufsatzeS, etwa 122 Fuß
über dem Erdboden hoch, aufgeführt; an dem Querschiff aber konnten fle auS
Baubetriebs-Rückflchten nicht so weit gefördert werden, und ebeu so find die
in gleicher Fluchtlinie der Kreuzvierung zunächst stehenden Pfeiler nur bts
über die «eitenschiffS-Dächer aufgebaut, indem dieselben von zwei Doppel-
Strebebögen durchschnitten, also je mit acht Strebebögen versehen, gauz neu
i» natürlicher Größe aufgezeichnet werden müffen, was neben den anderen
Bogensystemen auf dem zu beschränkten Neißboden nicht möglich ist. Dagegen
find aber die Mittelpftiler, welche flch über den Gewelbpfeilern der vier
Seitenschtffe erheben, ebenfalls so hoch aufgebaut, als die erstgedachten Außeu-
pfeiler. Auch nach der Ostseite der Querschiffe, am Choranschluß, wird der
Neubau der fehlenden Strebepfeiler gesördert.

Jm Ganzen find in den verschiedenen Gruppen achtzehn neue äußere
Strebexfeiler, zehn Mittelpfeiler und vier Pfeiler am Chor auszuführen, welche
nach threr Bollendung mit achtzig Bögen untereinander und mit den Um-
fassungsmauern des Mittel- und Querschiffes verbunde» werden müssen, bevor
über denselben das Haupigewölbe eingespannt werden kann. Denn alle diese
Strebesysteme bilden nur eine Hülfsconstruclr'sn für die Sicherung dieser
Gewölbe nach den Außenseiten hin, so wte für die westliche Stütze des Lang-
schiffeS die Hauptthürme bestimmt flnd.

Der alte südwestliche Hauptthurm hat diese Höhe erreicht, um einen ficheren
Abschluß des Lsngfchiffes zu bilden; er bedarf aber auf allen seinen Außen-
seiten einer durchgreifenden Herstellung, welche eben so schwierig, als zeit-
 
Annotationen