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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1860 (Nr. 179-190)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1806#0018
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Amtliche Mittheilungek.

Programm

für die

Haupt- und Wahl-Versammlung

-rs Crntral-Dombau-Vrrrins ?u Köln,
wrlche Diustag den 18. Juni 186« aaf dcm Gurzenich
Statt fiuden wird.

DaS Ksst wird mit einem feierlichen musicalischen Hochamte im Dom
eröffne, zu welchem fich die Vereins Mitglieder mit ihrem Vorpande und den
auSwärtiaen Deputirtcn MorgenS 9 Uhr einfinden. Dieselben empfangen nach
hergebrachter Eitte beim Eingange den Palmzweig.

Rach Beendigung dis HochamteS vereinigen fich die Mitglieder zu einem
Zuge, welcher, mil dem Vorstande und bem VereinS-Banner an der Spltze,
unier Wufikbegleilung auS dem Westpvrtale über den WoürafSplatz, Hochfirape,
ObcnmarSpforien und Martinstr. ße nach dem Gürzenich zum kleineren saalc
fich ben'egt. Hier erhalten nur diejenigen Miglieder Zurritt, wclche fich mit
eincm im VertinS'Secrelariate auSzuqebenden Wahlzetiel versehen haden.

Unter At fingung deS LiedeS: „L'vßt GesangeS Jubel rc.". ordnet fich die
Versammlung, urid der Pröfibent eröffnet hierauf die Sitzung mit einer Anrede.

Der Eecretär erstattet den Bericht deö Vorstandeö über die Lage deS
VereinS.

Dcmnäckst w!rd die Rechnung dcS VereinS Rcndanten über Einnahme
und Ausgade der BereinS-Easse im Laufe dcs JahreS 1t59 vorgelegt.

Der Präfident theilt hierauf die Namen derjcnigen VorstandS-Mitglieder
mit, sür rrelche tie Neurrahlen vorzunehmen find. Er schlägtzehn Scrulatoren
vor, welche nach ersolgler Genehmigung durch die Gmerat Versammlung zu
drn ouS bcm Vorstande gewählten S crutatoren hinzutrelen.

obald die Ecruiaivren fich an ihre Burcaux begeben haben, erklärt der
Präfident daS Wahlgeschäft sür eröffnet und bezeichnet zualeich den Zeitpunct
stinrr Beenoigung. Mit diesem Zeilpuncte werden die Wahl-Bureaux geschloffen
und keine Eiimmzetiet mcbc angcnommcn. Die Scrutatoren der einzelncn
Bureaux constaiircn das Rrsuilat der Atstimmung; sie vereinigen sich dann
zur Ermitllung dcö Gesamrm ResultatrS der Wahl und lcgen daSselbe in das
ProiocoU übcr die Wahl-Versammlung nieder.

DiescS PiolocoU wiid verlesen und von den Anwcsenden unterzeichnet.

NachmiitagS 4 Uhr Vorftauds-Sitzung im großen RaihhauS-Saale, an
welcher cie auöwärtigen Dcpulirten Theil nehmen.

Hierauf Besichiigung dcS TomcS und der Bauhütten, unter Leitung deS
Herrn DomboumeistciS.

Ab ndS 7 Uhr Cvnccrt deS Männergcsang-VereinS auf dem Gürzenich.

Köln, dcn 31. Mar 1860.

Dcr B erwaltungs-Auüschuß
deS Central-Domdau - VereinS.

Stimmzettel. — Dollmachten.

Die AuSthcilung der Stimmzeitel findet in unserem Secreiariate
l Rathhausplstz Nr 3) an solgenden Tagen Statt;

Samsiag » 16 Junir

Eoimiag »17. » > VormitiagS von 11—1 Uhr.

Monlag »18. »1

Die Prüfung dec Vollmachten erfolgt ebendaselbst, und zwar om
Montag den 18. Juni c, Dorm. von 11—1 Uhr, und Dinsiag den 19.
Zuni auf dcm Gürzenich biS zum B>ginn der General Vcrsammlung.

Köin, dcn 31. Mai 1860.

Der VerwaltungS-AuSschuß
deS Central-Dombau-VereinS

Außerordentliche Sitzung

d es

VorstallÄrs Ärs Erntral-Domliau-Vrrlins M Köln,

verhandett im großen RathhauSsaale am 8. Mai 1860.

Nk-wcleiid: Se Ewiaeirz der Herr Cardinel und Erzdilchof vo» Köln,
Jodanr es von Gct'scl Höchstwclcher den Ehrenvorfitz ernilmwt; soconn
dic det G-Ieg nhelt dcs P orincta! ConcilS tn Koln anuestoden dvchwürdtg-
sten H- >en: Herr Zü stdrichos von Breclau und die Herrea Ttschvfe voa
Lrler, Pad»rdorn, Minfier, Hildeshetm, Osnabiück.

V>.e Setren dcs Poistandcs tie Herren: von Wittgenstein. die
stnnrnoien d»s dui» Unuoblletn verdti-derten Prcstdenten wvb'netmend;
Werdti'Sos v Boudrt, RotShsusen, Ntcolovtus, DuMont, v
HaassI.I'. Bosen.'Sd. Opveibctm, Lldenhovev, Grosman,
Eweper, E hr. Herriger, Schmitz kohnis. Merlo. von Motler,
Becker, Haugd, Heimann, -Sexdtitz, Zwtrner, Pütz, Sartmao,
Eisen, Nkven, Franck, Breuer. Kreuser; Meuser. Protocovführcr.

Sntlituldjftt d,e Herirn : Esler II.. Berghaus, Heuser.Berhagen,
A. Rcridens per ger, von Ammon.

Herr von Dtit gen stern eröffnet die S tzung mit Begryßurg der an-
wcseoden Kvcheutürfien, vrter dr« AnSdrvcke der freudrgin Erwartuogen dcs
Bo stoi d,», die sch aa die ihr-nvolte Anoestnhcit und Tdeilradn e knüpfen,
>» tcn n derj'lbe ctu Zeiche» dcr Aneriinnung seirer Bcstrkduogkv vw die
Tcmdor-Ssche crbl cke, ka« der Hoffnung etner ncuen kiäfltgeu Befürn ortung
d«e,er Suche buich die hohen Würdlnnägir der Ktrche m ihren dktrcffenden

. Tiözesen, welche flch ßetS ersolgrelch bewiesen habe, Raum gebe. Tr we s't
daraof hin, wie gerade der heure vorlicgende Berathnngs-Gkgenfiand cceixnet
sei, die lrdhasteste Thetlrahuie sver Lerer >n Anspruch zu nehmev, welche fich
disher für daS große Nntcrnehmen tnteresfirten, und daß der Borstand dea
größten Werrh darauf lcgen «dffe, die gigenwärttge Lsge der Eache vor
den verssmmelteu hshen Wüidcvträgern der Krrche zur Sp eche zu brtngev,
denen der Auebau der Metrspslitan-Kirche zvrächst wa»m «m Herzen ltege,
denn Thkilvahwe und Betfaü der Wirksamkeit deS Beretris erß die rechte
Weihe gebe, und vsn welchen der Lorfiand am erßen Erwuthigung und
LrLsttgung iu selnew, vielfältrgkn Schwtcrigkeinn vnterltegcuden Boigehen,
und besordcrs in dtesrm Augendlicke, hoffen und erwarte» dürfe.

Derselbe entwickelt hierauf die Geschichte deS Trwraues seit der Grün-
dung deS Eeutral Dombau-Bereirs und der Grundfteinlegung tm J->bre18l2;
er schtldert die Wirkiamkcit der Bcreine unter dem Prvtectorate und der Be-
thelltgung Er. Majsßät des Königs, tie Thetlnahwe unv Mvntficenz Sr.
Majestät des Kkntgs Ludwig und des bayerischcu kötner Dombau Bereins,
und dezelchaet die Erfolge, tie «s heute schon zulaffcn, mtt Lr-fsctzung deS
Dachfiuhies usd Errtchtong des Miltellhurmes vorzuschrettcn, und dre in ganz
uaher Zcit dte Vollenduug des Domes. mit Ausschluß der b-tden Hauptthürme,
in Aussicht stelle», a!S ein selteneS Beiiptel eines Zusammenwtrkens, so etn-
trächttg, nachhalttg «ud ausdauernd, wte kaum eiu zwertes aufgcwiese» wer-
den könne, was der Herrltchkeit oeS Werke« beizumeffen, far deffen Fortdau
man zusammengetreten sei.

Der gegeawartige Augenblick sei ein höchst bedeutsamer und ersordere
außergewöhnltche Snfircngukigen; eS handle fich vm dieDeschaffung derMtttcl
für dte Emdeckung des Daches und Miltelrhurmes, mit deren Lusstelluug man
eben beschästtgt set. Dte Kosten der eiiernen Gerippe deS DacheS und des
damit verdundenen Mrttelrhurmes seien tn Ler fur das laufende Jahr be-
strwmten VerwcndungS-Summe mtt eirthalten, und würden aus drm Zuichuffe
aus Staatssvnds und den regelmäßigen Betrrägen der Veretne dest ttten
werden, vorauSgesttzt, daß letztere fich auf ihrer btsherigen HLhe (43,000 Ldlr.)
erhtelten. Es sehlten abrr d,e Mittel zur Bestrertung derKosteu der Erudickung
des DacheS und MtltelthurmeS, und der Ornamente, dte stch arrf ct ca 86,000
T-lr. delaufen würden. Es pandle fich also um dte Lutfinduvg der Quellen
zur Beschaffung dteser Summe, dte svfort ersorderltch sti, da dte Eindeckung
uoch vor dem Wtntcr Slatt finden müffs. Er bezweifle ntcht, daß dte Hülfe
in der Noth, wie sie sert dem Bestehen deS Lereins schon wehrmals eruge-
treten und durch Lte besoudere Fretgedigkeit der Domdau Freunde gewährt
worden sei, arich jetzt nicht ausbletden werde.

Die heuttge Zusammenkunft deS Vorflandes tn außrrordentltcher Sitzung
dabe dcn Zaeck erner gimrinsamcn Lesprechung der tSAritte. wellte einzu-
schlagrn, um die nothwendige außerordeulliche AusgabedieseS JahreS zu dicken.
Bevor er dte Borschlage der Mttglleder zur Erreichung des Zwcckes enlge-
gennebme und darüder etne Lt-cuifion eiöffns, eisuche er den Herrn Dom>
baumetfier, über dte sortgeschitlteue Baulrät'gkeit im Nllgemeinen und das
Bedürsniß drr Gegenwart fich näher zu äußern.

Herr Dombaumriker Zwirner entspricht diesem Ersvchen in etnem aus-
führltchen Vortrage. Er sttzt ncmentlich aus einsnder, daß der Stcinbau bts
zu etnem Puncte grdieben sei, der durchauS keine Unterbrechung oder Etn-
'chränkung zulaffe, dte den Brrlufi geüdter Steinmctzen zur Folge hadeu würde,
daß alfo dsr Berein alle Krästs aespannen müffe, damtt fich die regelmäßigen
Jahiesbrtträgs auf ihrer gewöbnllchcn Hohe erhielten »nd daß sie durch etne
außergewöhnltche Sammlung für die Eindcckung des Dachrs und R-ttel-
tdurmes ketnen Nuefall erttlten. Da er jctzt bet Errtchtung dcs Gertxpcs drS
Daches uud Mtteltburmes angelangt set, deffen Kosten tn der dtesjährigen
Verwenduags Summe beretts mit verauschlagt worden, und daber ntcht, wre d«s
letzte Domblatt, worin die Kosten der etseraen Dach- und Mttelthurmgertrpe
nedst den Kostcn der Tindeckuug zusammengcstellt worden, glauben machen
könne, »sch besonderS aufzubrtngen, so bemerk- er, daß der Aufstellung der
Gertrpr die Etndeckung drS Daches und d,s Miitelthurwes, dte Berzterung
des ictztkren, dte Anlsge der Rtuuen und Wafferadleitunges auf dem Fußs
folgen muffs. Dazu müffe näwlrch das jetzt aufgrsahrte. sedr hohe, daher fte-
frhrliche Gerüste noch dcnctzt, und dasselbe durfe bem Eiufluffe ber Wttterung
währeud deS Winters uicht ausgesetzt werden. Dach und Mltretthurm «ußten
als» r.och vor dem Winter vollkommen sertig gestellt sein.

Dis Eindeckung mit Blet, die Ornamei-ttk, die Rinnen und Wafferab-
leitungeo erfsrderlen eine Smnme voa 36,987 Thlr., und diese Suwms sei
es, dte »och im Laufe dteseS Jahrcs dmch außergewöhnliche Beiträge beschafft
we den müsse. Werde dteses Ziel odne Schwächung ter regelmäßtgen Jahres-
Betträge erreicht, so stt er als Metster im Stande, das bei der Grundstetn-
legung abgegedene Bersprechen, den Dom, mit AuSschluß der berden Haupt-
tbuime, iu zwanztg Jahren ferttg zu stellen, za halteu. llster dem ftrtigeu
Dache, welchcs dss Gedäude vor dcn Einwirkuugen der Wttterung schctzr,
werde er slsbald die Einwölbungea deginnea laffen, und in noch zwei Jahren
werde dis Kirche dann vollcudct seiu.

Es eroffoet fich uunmehr eine lebhafte und lange Bcsprechrmg und Bc»
rathang dsr verschiedenin Vorschläge, welche dem Borstande therls rom Aus-
schuffe, therls von Setten etnzclner Mttglieder unlerbretlit werven. Darüber,
dc.ß die Nkben dcn regelwaß gen B.tträgen der Bereine und Dombau-Freuude
für das Baubedüifutß deS laufenden Jahrcs nothweudtqe Suwms zur Ein-
deckung des DacheS u> d deS Mitrelthurwcs rc. von 36,937 Thlr. vur auf
a, ßerordertltchem Wege crlangt werden könue, und daß man dafür auf dis
bcsonbtre Orferwilligkert der Vereins-Mttglteder rmd Dombau-Freunde m t
voükommenfler Zuve,sicht rechnen dürfe, herrscht im Vorstands ketae Mernungö-
verschiebeuhett.

Die Vcrschläge bezi,he» fich daher auf die Ausfinduvg eutspreche«dcr
Mittel der Snregung zu tespnderen Ependen und zur Linziehuri,; derielden.

Eme außerordentttche Cvll-'cie mit dem bestimmt auSgesprochenkn Z-vecke
„zur Ausbiiuguna der Ko-en der Erndkckarg dre Dachcs und Mitt-lthurmet,",
welche aech aaSwärts dmch die Vorstands Milglicder der Hülfs Bereine r der
in sonst gceigncter Weise a^gebalten werden foll, wird einstimmig bcschloff a.
Jhr soll ein vcm Vorstande ausgehcndcr Aufruf. der tn der vom Ausschuffe
vorgetchlagenen Faffung genchmtgt wird, »orhergehe«.

Niben der Eollecte soll in bksttumten Kreistn nock dmch Wort und
Schitft auf das Eingehen von besoaderen Spenden gewirkt werden.
 
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