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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1860 (Nr. 179-190)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1806#0023
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Mit schuldiger OffenheiL theilen wir den Vereins-Genoffen dieseS vorwaltende Bedürfniß mit; voll Vertrauen wcnden
wir uns an sie mit der Bitte um ihre Mithülfe, die uns in ähnlichen Fällen schon öfter gern und reichlich gewährt worden
ist; mit der begründeten Hoffnung auf einen günstigen Erfolg kündigen wir ihnen eine außerordentliche Collecte „zur
Bestreitung der Kosten für dic Eindeckung und Ornamentirung des Mittelthurmes und Daches
:c." an, die durch Mitglicder unseres Vorstandes, die Vorstände der Hülfs-Vereine oder durch Bevollmächtigte abgehalten
werden soll. Auch werden wir in Rundschreiben bewährte und bekannte Freunde und Förderer alles Guten und Schönen
um directe Einsendung besonderer Spenden ersuchen.

Es gilt dem schönsten Denkmale der Gottesverehrung und deutscher Kunst, an dem wir unter der Aegide des
Königlichen Protectors vor achtzehn Jahren mit dem Gelöbnisse treuen Ausharrens bis zur Vollendung zusammengetreten
sind; es gilt dem kölner Dome, der sich ein deutscher Dom im deutschen Rheine spiegelt, ein Hort der an seinem Fuße
heute unlöslich verbundenen Ufer des deutschen Stromes!

Weffen Gemüth immer einer edlen Regung empfänglich ist, der kann und wird nicht zurückbleiben wollen, zu dem
jetzt angekündigten Zwecke nach Kräften mitzuwirken. Das religiöse Gefühl wird dadurch befriedigt, denn der Beitrag dient
dem herrlichstm Gotteswerke. Dem Sinne für Kunst, dem Nationalgefühle wird dadurch genügt, denn die Mithülfe wird
dem großartigsten Werke deutsch-vaterländischer Baukunst gewährt.

Wir Rheinländer insbesondere bauen an der altehrwürdigen Metropole des Rheinlandes.

Bekunden wir daher Alle in christlicher Liebe und brüderlicher Eintracht die Gefühle, die uns bewegen, durch
reiche Spenden.

Köln, den 25. Juni 1860.

Der Vorstand des Central-Domban-Vereins.

der zur Abhaltung der

Für den Pfarrberirk:

St. Alban
St. Andreas
St. Apostelu
St. Columba
Dom

St. Georg

St. Gereou

St. Iohann

St. Maria im Capitvl

St. Mariä-Himmelfahrt
St. Maria-Kupfergasse
St. Maria-Lyskircheu
St. Martiu
St. Mauritius
St. Severiu
St. Nrsula
Deutz

Namens-Derzeichniß

außcrordcntkichen Collccte Seitens des DorstandcS delegirten Dombau-Freunde und Dombau-Freundiuncn.

Herr Frz. Karl Bourscheidt, Herr Iuwelier Gustav Schmitz, Herr Kaufmanu Iakob Wessel.

Herr Profesior Kratz, Herr Orgelbauer Sonreck.

Herr Nentner Matth. Hummelsheim, Herr Advocat-Aswalt Wallraf.

Herr Buchhändler Michael DuMont, Herr Restaurateur Reichard, Herr Kaufmann Ritter.

Frau Director F. Weber, Frau Graven, Frau LeBruu, Frau Alb. Heimaun.

Herr Kirchmeister und Rechtsconsulent Dresen, Herr Kaufmann Mich. Brau b ach, Herr Kirchmeister u. Reutner Wirtz.
Herr Landgerichtsrath Menken.

Herr Caplau W. Arenz, Herr Kaufmaun Karl Schmitz.

Herr Kausmann Ant. Brück, Herr Kaufmann Martin Decker, Herr Kaufmann F. I. Froitzheim, Herr Kaufman»
Pet. J»s. Modemann, Herr Kaufmann Jodocus Robertz.

Herr Kaufman» Wilh. Jos. Jaufen, Herr Appellationsgerichts-Secretär Zeller.

Herr Domcapitular Strauß, Herr Rentner Joh. Ios. Steiubüchel, Herr Kaufmann Ba th. Haaneu.

Herr Couditsr I. P. Brandenburg, Herr Papierhändler C. M. Lacombe.

Frau Bel.

Herr emcr. Pastor Stroth, Herr Rentner Brauweiler.

Frau Gustav Bredt, Frau Director Pepys.

Herr Rmtner Eduard Herstatt, Herr Rentner von Waltier.

Herr Daniel Wirtz, Herr Thomas Ludwig.

Protocoll

über die

Hanpt- und Wahl-Versammlung des Central-
Dombau-Vereins zu Köln,

abgehakten im kleinen Gnrzenich-Saale DiuStag den 19. Juni 1860,
Vormittags 1G llhr.

Nnwesend s. vom Vorstaude des Central'DombauVereins die Herren:

Esser II., Präfideut; v. WtttgLnsteln. U. Bosen, Stupp, A. Hei-

mann, M. DuMo nt, Chr. Hsrriger, Merlo, Bartman, Breuer,
A. Reichensperger. 0. HaasS I., Bö cker, S eydlitz, Zwirner,Pütz,
Heuser, Kreuser, Grosman, Roggeo, Aldenhoven, E. Oppen-
heim, Eisen, v. Ammon, PeppS; Meuser, Protocollfuhrer.

Eutschuldigt dte Herrsn: v. Baudri, Bergyaus, MichelS, Reven,
Berhagen, Rolshauseu, SKeper, Haugh, 0. Bill.

b. Bou den auswärtigeu Hülfs Bsreinen als Borstands-Mitglieder resp.
Dsputtrte die Herren: PfarrerBlumberg auSOrmont, Lehrer Bechteaus
Heumar, Pfarrer Fersch auS Wahu, Progymnsfial Rector Burgartz aus
Wipperfunh, Kaufmann Wslff aus Rvdcukirches, Pfarrer Horn aus Esch-
weiler über Feld, Pfarrer Elkemsnn aus Wvrringe», Äaufmanu Moriz
Fußhöller, KreiSsecrctär Möller rmd Gerichtsvollzieher P. Dötsch auS
Siegburg, Pfarrer uud Dechar-t ErckenS auS Pier, Psarrer und Dechavt
Dünner aus Wipperfürth, Pfarrer Peters aus Hemmerich,Psarrer Adels
aus Merten, Pfarrer Brender aus RöSberg, sluck. Pauly aus Sona,
F-iedensrichter Fischbach und SteuereinnehmerTutt auS Bensderg, Pfa rer
und Dechsnt Schmitz aus Kerpea, Pfärrer und Dechant Steven aus
Derghcimerdsrf, Friedeusrichter Brossel, Oberpfarrer Sanner und Reut-
ner Delhoven auS Dormagen, Proftffor Conrad aus Düff-ldorf.

Rach Abfivgung des Liedes „Laßt GesaugeS Jubel" rc. eröffnet dcr
Präsident dte Bersammluug mrt folgender Ansprache an die BereinS-
Genoffen:

„Werthe LcretuS-Gevoffen!

„Sechs Trienuien ffud abgelauftn ftrt dem Bestehe» deS BercinS; zum
sechSten Male feiern wir hente das BundeSftst in einer Haupt-Bersammlung,
die statutgemäß vsn drei zu drei Jahren Statt sinden soll. Mit freudtger
Trregung habrn wtr in etmr solchen Feierstunde jedeSmal daS Gelubde er-

neuert, in brüderlichcr Eintracht an der heilrgeu Gache, der wir nas gemcin-
sam gewidmct haben, ftst zu halten und nach besten Krästen fortzuwirken für
dre Bollendung des herrlichen Gottesbaues, deS schönsten Denkmals deutscher
Fiömmigkeit und Kuvst; und heute wahrl>ch, wie nis zuvor, ist daS snbe-
schreibliche Gefühl der Genugthuung, die wir öbsr die Zortschritte des gelun-
genen Werkes empffndeu müffsn, die Stimaie, die uus zurnft; das G elöb-
ntß enger Verbrüderung bis zur Crreichung deS edlen Zrels
zu wiederholeu.

„Die Zuverffcht deS Gelrngens, wsmit di- Genoffer- zusammsngetreten
ffnd, ihre Hoffnungen und Bestrebuagen find durch die sert der Gründung
des Vereic-S in dcm verhältuißmäßig kurzen Zettraume vsn krum 18 Jahren
fortgeschrtttene Eutwickluag deS großen WsrkeS in unerwarteter Weift über-
troffen und belohnt wordsn; und die Freude öber das dishsr Erreichts ivurds
vollkommm ftin, wenn fie riicht durch das schmerzlichste Gesühl getrübt ware,
daß dsr Protector deS Berern«, der geltebte Landesvater, Desft» Liebe uuv
Thetlnahme die Begeistsrung uod den Weiteikec für deo Fortbau unftres
Domcs sntzündet, Dsffen Hammerschlag und Wort dem Wsrke die Weihe
gegeben hat, das Glück estdehren muß, fie thetlen zu köunen.

„Eriunern wir uns einea Augeablick deS Domes zur Zelt, wo der Fort-
bau degounen hat. Das bst der letzten Haupt Versammlung an die Vsreins-
Genvffen vrrtheilte Gederikolatt lieftrt uns etne Anficht dieses unferiigen
FragmenieS mit der zwischen Chor und Thurm noch klaffenden Wunde^ Welch
etnen Contrast wird daS Blatt bildsv, daS Jhnen »och im Laufe diefts Zahres
als Andenkcn an Jhre treue AuSdauer emgehändigt werden soll. Es wird
Jhnen die brS auf Us Hauptthürme vsllendete Süvftite des DomeS mit dem
voLständigen Dache und Mttelthurme zrigen,Wit defft» Errichtung man eben
jstzt begonnen hat.

„Und diefts Bild wird der Wirklichkcit evtsprechen. Denn nsch im Lsufe
diefts JahreS soll der Mtttelthurm nrcht allein bis zum Knauft 150 Zuß über
der Frrst des Daches fich erheben, sondern er soll auch mit dcm bereits auf-
gestellten Dachgerippe eingedeckt sein, und !n ftinem Schmucke weit hrnaus
ins Land dte Fortschritte dcr Bauthätigkett verkünden.

„Jn der Lhat, dtese uuter Gottes gnädigem Teistande erruugenen Re-
sultate find üb-rrsschens. Bergeffen wir nicht, daß w-'r fie dem Schutze und
der Muntficenz zweier Könige, dem Brudcrfinne Baperus, dem Tribute deS
HandelS und dsr Zndustrie, der Freigebigk-it und ftlt-nea Behsrrltchkeit aller
Dombau-Freunde, hoch rmd nrcdrtg, gletchzeirtg «ber der Meistsrschaft deS
ManneS verdanken. dem die Lsituns des Baues anvcrtraut ist, und preift»
«tr uu« slücklich, daß der Himmel uns vergönut hat, den Wunderbau iu
 
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