Die Kirche ist durch verfchiedene Anbauten, die theils masfiv, theils in
Mauerfachwerk ausgeführt stnd, sehr entstellt; die Fensteröffnungen stnd theils
mit Spitzbogen, theils mit Ruudbogen «nd auch mit flachsn Bogen Lber-
wölbr. Der Thurm tst im Jahre 1643 gebaut. Nur dis Amfaffungswändeder
Kirche find allein di unveränderten Reste des alten KirchengedäudeS.
Der Fries im Aeußeren dcr Kirchen-llmfassuntzsmaueru, aus geformten
Steinen mit Maiuskel-Duchstaben, ist noch theilweise erdalten uud hemer-
kenswerth. Zeichnungen dieser Kirche stnd hier nicht bekannt.
4) Die evsngelische Kirche is Trunz, muthmaßlich im 14. Jahrhundert
erbaut, ein Schiff von oblonger Grundform. Jm Lichten 82 Fuß lang, 34
Fuß breit, 2l> Fuß hoch; germanischer Baustyl. Die Kirche wurde 1886 durch-
gängig renovirt, dr das Gebäude sehr baufällig geworden und das Mauer-
wsrk im Aeußeren überall verwittert «ar. Die beidsn Dschgiebel find durch
Blenden sehr geschmackvoll decorirt. E« eristiren nur generelle Zeichnungen
des Grundrisses und Durchschnitts. Der Thurm der Kirche, welcher am west-
lichen Giebel stand, wurde vor mehreren Jahren weg-n Baufälligkeit abge-
brochen und soll jetzt, um die Giebelanficht der Kirche nicht zu verdecken,
zur Seitc über der Sacristei aufgeführt werden.
5) Dre eoangelische Kirche in Pr.-Mark,muthmaßlich im 14. Jahrhundert
erbaut, ein Schiff von »blonger Grundform mit Bretterdecke. Der Thurm
steht am westlichen Giebel. Kirchendach und Thurmspitze stnd mit Mönche»
und Nonnen abgedeckt. Das Hauptschiff ist circa 50 Fuß lang, 30 Fuß breit,
das Chor 20 Fuß lang, 26 Fuß breit, und der Thurm hat eine quadratische
Grundflächc von 26 Fuß. Die Kirche tst im germanischen Baustpl gebaut
und schcint im Allgemeinen ihre ursprüngliche Form behaltcn zu haben. Di«
Baumasse hat durchgänzig sehr augeuehme Verhältnisse. Zeichnungcn eristiren
bekanntlich nicht.
IV. Kreis Neustadt.
1) Katholische Kirche in der Stadt Putzig, muthmaßlich im Jahre 1200
erbau>, dreischiffige Hallcnkirche; der Thurm ist nnr bis zur halben Hshe
gedichen, und die Gewölbe im Schiff der Kirche find nicht ausgeführt, sondern
nur das bohe Chor ist mit reichem Sterngewölbe vsllendet; dcr Baustyl ist
germanisch. Die Kirche ist im Jnnercn 77^ Juß lang, 68 Fuß breit, und das
hohe Chor schlicßt fich im halben Achteck mit einer Breite von 20 Fuß an.
2) Katholische Kircbe im Dorfe Zarnowitz, muthmaßlich im Zahre 1200
erbaut, einschiffige Hallenkirche »sn 147j^ Fuß Länge und 42t Fuß Breite
(incl. Strebepfeiler). Die Höhe über dem Kirchen-Zußbodcn di« zu den Ge-
wvlben ist 50 Fuß. Der Thurm ist anscheinend nie vollendet und auch in
seiner letzigen abgeschloffenen Form nicht nach einem ursprünglichen Plans
ausgeföhrt. Ein eingebautes Nonnenchor stammt aus dem 17. Jahrhundert;
ein auf daS Kirchendack aufgesetzter kleiner Glockenthurm mag aus derselben
Zeit stammen. Am Ostgiebel find vertiefte Rinnen, «elche ursprünglich mit
reichem Maßwerk geschmückt waren. Behufs mehrfacher Reparaturen -ristiren
Zeichnungen des Gebäudes, welchc mit Anschlag ä. ä. 1. Octoberder König-
lichen Regierung überrcicht find.
3) Kloster dei der Kirchs im Dorfe Zarnowitz, ursprunglich Bern-
Hardinerinnen-Kloster, muthmaßlich im Jahre 1200 erbaut. Ein Theil des
westlichen Flügels mit unterem gewölbtem Geschoß in einer Länge von 60
Fuß und 40 Fuß Brcite, so wie der östliche Kreuzgang, 90 Fuß lang,
und der südliche, 61 Fuß lang, find noch erhalten; die übrigen Theile find
jedoch theils abgebrochen, theils Ruine. Gestiftet von dem Pommerellen-
Herzog Swantepolk, der zuerst das Christenthum annahm, und deffen Sohn
Mestvrn I. ein durch christlkche Tugenden hervorragender Fürst sciner Zeit war.
4) Katholische Klosterkirche zu Stadt Neustadt, muthmaßlich im Jahre
1600 erbaut, einschiffige Kirche mit Kreuzgewölben, im Jnneren 66Fuß lang,
29 Fuß breit. Das hohe Chor ist von 22 Fuß Breite uvd 28 Fuß Länge
mit halbem Achteck geschloffen. Ein kleiner Thurm in verblendetem Fachwerk
steht über dem östlichen Eingange.
5) Kloster zu Stadt Neustadt, muthmaßlich im Jahre 1600 erbaut. Das
zweietagige Kloster, im unteren Geschoß gewölbt, schließt fich an die Kirche
an und umgibt den 43 Fuß langen, 34 Fuß breitcn Klosterhof mit drei
Flügeln von 30 bis 31 Fuß Breite.
V. Kreis Pr. -Stargardt.
1) Domkirche in Pelplin, muthmaßlich im Jahre 1276 erbaut. Die
Kirche besteht aus zwei fich durchkreuzenden Schiffen, an welche fich vier
Nebenschiffe in Bafilikenform anschließen. Dss Hauptschiff hat eine Länge
von 173, eine Tiefe von 40 und eine Höhe eben so, wie das Querschiff, von
83 Fuß, und find bcide mit einem reichverzierten Sterngewölbe versehen.
D>e vier Nebenschiffe haben ebcnfalls, jedoch einfache Stcrngewölbe, und stnd
°bei einer Tiefe vsn 27 und einer Höhe von 40 Fuß, die beiden nach Westen
zu liegenden 116 Fuß, die nach Osten zu licgenden jedoch nur 93 Fuß lang.
Dis vier an den Ecken des Hauptschiffes befindlichen achtseitigen, jedoch nur
fünfssitig hervortretenden Thürme haben eineZinnenbekränzung und endigen
in knopfartig auslaufenden Spitzen. Die Kreuzschiffe tragen ein aus Krag-
ßeincn gebildetes, ziemlich stark ausladcndcs Hauptgefims, die Giebel fliid
mit drcikantzgen, in Spitzen auslaufenden Pilastern verziert: der hölzerne,
durchbrochene Thurm steht auf der Durchschneidung der fich kreuzcnden Schiffe
und läuft in eine mit Kupfer gedeckte Ppramide aus. Das Gebäude ist in
seiner ursprünglichen Form durchaus wohl erhalten und wäre dieserhalb, so
wie seincr mächttgcn Verhäliniffe wegen wshl der Veröffentlichung werth.
2) Katholische Kirche in Dirschau, muthmaßlich im Jahre lSOo erbaut.
Die Kirche enthält ein Hgupt- und zwei Nebenschiffe und das Presbptcrium,
welche sämiutlich mit einfachem Sterngewölbe übcrspannt find, dessen Schei-
telhöhs circa 30 Fuß beträgt. Das Hauptschiff ist bei einer Breite von 30
Fuß circa 100 Fuß lang. Die Nebenschiffe find 16 Fuß tief und circa 80
Fuß lang. An daS PreSbyterium, dessen Breite circa 3S und Länge 40 Fuß
ist, schließt fich die mit Kreuzgewölbe überspannte Sacristci. Der fich im
Westen an die Kirche schließende Thurm ist bis zur Höhe von circa 60 Fuß
vierseitig, masfiv und hat von hier ab einen hölzernen Aussatz, der mit dcm
von beidcn Enden abgewalmte» Satteldach schließt.
Jm Mgcmeinen ist die Kirche — wcnn auch nicht ganz rein — im ger-
manischcn Styl crbaut und auch bei den bcdeuienden Reparaturen in der
letzten Zeit in ihrer ursprünglichen Fonn erhalten.
3) Evangelische Kirche in Dirschau, muthmaßlich im Jahre 1500 erbaut,
ist ehemals Dsminicaner-Klosterkirche gewssen. 1830 wurde dicselbe der
evangelischen Gemeiride gescheukt und 185l—52 renovirt und znm evange-
lischen Gottesdienste eingerichtet. Die Kirche hcsteht aus einem Schiffe, dem
Presbyterium und der Sacrtstei. DaS «schiff und das Presbpterium, erstsres
76 Fuß lang, 36 Fuß breit, 40 Fuß hoch, letzteres 58 Fuß lang, 28 Fuß
breit und 35 Fuß hsch, sind mit Sterngewölben überwölbt, während die
Sacristei ein Kreuzgewölbe bat. Der am westlichen Gicbel sich erhebcnde
Thurm ist von unten auf achteckig, masfiy, worauf ein ebenfalls achteckiger
hölzerner Aufsatz, dcr in eine mi: Zink gedeckts Pyramise ausläuft, fich er-
hebt. DaS Gebäude ist im germanischen Style erbaut und auch bet dem vor
sechs Jahren Statt gehabten N.-paraturba» in seinen ursprünglichen Formen
erhalten.
4) Katholische Kirche in Pr.-Stargardt, muthmaßlich im Jahre 1339
erbaut. Dis Kirche hat eine ungefähre LLnge von 110 Fuß und ist im tief-
sten Theile 82 Fuß breit. Das Mittelschiff hat eine Holzdecke, die Seiten-
schiffe find mit Sterngewölben überdeckt. Außerdem befinden sich bei ber
Kirche zwei Capellen, von denen eine Holzdecke, die andere Sterngewölbe
bat. Vor der Kirchc befindet fich cine mit Sterngewölbe überdeckte Vo-Halle.
Das Mittelschiff ist cirea 55, das PreSbpterium 36, die Seitsnschiffe 22 unv
di« Borhalle 24 Fuß hoch. Die Krrche hat bis zum Jshre 1792 einen Thnrm
gehsbt, der bei dem damaligen Stadtbrande umgestürzt ist. Sonst ist das
Gebäude im gcrmanischen Style crbaut.
5) Katholische Kirche in Skurcz, muthmaßlich im Jahre 1450 erbaut;
ist im germanischen Styl aufgcführt, ctrca 120 Fuß lang, enthält ein Schiff
und Prssbyterium, welches erstcre circa 35, lctzteres 28 Fuß ties und beide
20 Fuß hoch find. DaS Schiff und Presbyterium haben Holzdecke, die ange-
baute Borhalle und Sacristei haben Kreuzgewölbe. Der 80 Fnß hohe masfive
Thurm hat einen hölzernen, uiit Schindeln gedeckten-Aufsatz. Die Kirche ifi
im Allgemsinen ziemlich gut erhalten.
6) Kirche in Psnczau, muthmaßlich im Jahrc 1500 erbaut; ist 78 Fuß
lang, im tiefsteu Thcile 64 Fuß breit, mit Holzdecke überdeckt. An der Äirche
befinden fich zwei im 17. Jahrhundert errichtete Anbauten, sonst ist die Kirchc
im römisch-gothiscken Style erbaut.
7) Kirche in Jablsu, mutbmaßlich im Jshre 1550 erbaut; ist 65 Fuß
lang, im tiefsten Theile 63 Fuß breit und 19 Fuß hoch, mit einer Holzdecke
überdeckt. Die Kirche ist ohne Thurm, im gothischen Styl crbaut, hat vor
19 Jahren eine Hauvtreparatur erlitren.
8) Kirche in Gerdin, muthmaßlich im Jahre 1560 erbaut; bestehi aus
einem an der Ostseite dreiseitig abgerundeteu Schiffe, Borhalle und Se-
cristei, welchc alle mit Hvlzdscken versehen find. Das Schiff ist 54Fuß lang,
30 Fuß tief und 16 Fuß hoch. Die im Süden an dto Kirche sich anschließende
Borhalle ist 12 Fuß lang, 9^ Fuß tief und 9 Fuß hoch. Der vierseitige, vsn
Grund auf massise Thurm hat einen circa 30 Fuß bohen hölzernen Äufsatz,
der in eine achtseitige Pyramide ausläuft. Sonst ist die Kirche in ziemlich
retn germanischeui Styl erbaut.
Danzig, den 15. Mai 1859. »
Wilbelm Neuman»,
Baumeister und techntscher Hülfsarbeiter bei dsr Regierung.
Vorräthig im Secretariate des Central-Dombau-Dereins
(Rathhausplatz Nr. 3):
Der Dom oon Köln
und
Das Münstee von SLratzbueg.
Von
I. v. Görres.
Der Ertrag ist zum Dornbau bestimmt.
Regensburg, 1842.
Jm Secretariate des Central-Dombau-Vereins, Rath-
hausplatz Nr. 3, ist vorräthig und zum Preise vou 5 Sgr.
zu haben:
Verhanbluugen
bei der Vergantung
der Straßen-Beleuchtung der Stadt Köln
vermittels Gases, im Jahre L8LV,
nebst
meinem Rath für die Zukunft.
Bon I. Maubach.
(Der Crtrag ill sür den Dombau destimmt.)
Köln, 1859.
Berantwortlicher Herausgeber: I. I. Nellcs in Köln.
Commisfions-Berlag des Verlegers der KLln. Ztg.: Jos. DuMont in Ksln.
Druck von M. DuMont-Schauberg in Köln.
Mauerfachwerk ausgeführt stnd, sehr entstellt; die Fensteröffnungen stnd theils
mit Spitzbogen, theils mit Ruudbogen «nd auch mit flachsn Bogen Lber-
wölbr. Der Thurm tst im Jahre 1643 gebaut. Nur dis Amfaffungswändeder
Kirche find allein di unveränderten Reste des alten KirchengedäudeS.
Der Fries im Aeußeren dcr Kirchen-llmfassuntzsmaueru, aus geformten
Steinen mit Maiuskel-Duchstaben, ist noch theilweise erdalten uud hemer-
kenswerth. Zeichnungen dieser Kirche stnd hier nicht bekannt.
4) Die evsngelische Kirche is Trunz, muthmaßlich im 14. Jahrhundert
erbaut, ein Schiff von oblonger Grundform. Jm Lichten 82 Fuß lang, 34
Fuß breit, 2l> Fuß hoch; germanischer Baustyl. Die Kirche wurde 1886 durch-
gängig renovirt, dr das Gebäude sehr baufällig geworden und das Mauer-
wsrk im Aeußeren überall verwittert «ar. Die beidsn Dschgiebel find durch
Blenden sehr geschmackvoll decorirt. E« eristiren nur generelle Zeichnungen
des Grundrisses und Durchschnitts. Der Thurm der Kirche, welcher am west-
lichen Giebel stand, wurde vor mehreren Jahren weg-n Baufälligkeit abge-
brochen und soll jetzt, um die Giebelanficht der Kirche nicht zu verdecken,
zur Seitc über der Sacristei aufgeführt werden.
5) Dre eoangelische Kirche in Pr.-Mark,muthmaßlich im 14. Jahrhundert
erbaut, ein Schiff von »blonger Grundform mit Bretterdecke. Der Thurm
steht am westlichen Giebel. Kirchendach und Thurmspitze stnd mit Mönche»
und Nonnen abgedeckt. Das Hauptschiff ist circa 50 Fuß lang, 30 Fuß breit,
das Chor 20 Fuß lang, 26 Fuß breit, und der Thurm hat eine quadratische
Grundflächc von 26 Fuß. Die Kirche tst im germanischen Baustpl gebaut
und schcint im Allgemeinen ihre ursprüngliche Form behaltcn zu haben. Di«
Baumasse hat durchgänzig sehr augeuehme Verhältnisse. Zeichnungcn eristiren
bekanntlich nicht.
IV. Kreis Neustadt.
1) Katholische Kirche in der Stadt Putzig, muthmaßlich im Jahre 1200
erbau>, dreischiffige Hallcnkirche; der Thurm ist nnr bis zur halben Hshe
gedichen, und die Gewölbe im Schiff der Kirche find nicht ausgeführt, sondern
nur das bohe Chor ist mit reichem Sterngewölbe vsllendet; dcr Baustyl ist
germanisch. Die Kirche ist im Jnnercn 77^ Juß lang, 68 Fuß breit, und das
hohe Chor schlicßt fich im halben Achteck mit einer Breite von 20 Fuß an.
2) Katholische Kircbe im Dorfe Zarnowitz, muthmaßlich im Zahre 1200
erbaut, einschiffige Hallenkirche »sn 147j^ Fuß Länge und 42t Fuß Breite
(incl. Strebepfeiler). Die Höhe über dem Kirchen-Zußbodcn di« zu den Ge-
wvlben ist 50 Fuß. Der Thurm ist anscheinend nie vollendet und auch in
seiner letzigen abgeschloffenen Form nicht nach einem ursprünglichen Plans
ausgeföhrt. Ein eingebautes Nonnenchor stammt aus dem 17. Jahrhundert;
ein auf daS Kirchendack aufgesetzter kleiner Glockenthurm mag aus derselben
Zeit stammen. Am Ostgiebel find vertiefte Rinnen, «elche ursprünglich mit
reichem Maßwerk geschmückt waren. Behufs mehrfacher Reparaturen -ristiren
Zeichnungen des Gebäudes, welchc mit Anschlag ä. ä. 1. Octoberder König-
lichen Regierung überrcicht find.
3) Kloster dei der Kirchs im Dorfe Zarnowitz, ursprunglich Bern-
Hardinerinnen-Kloster, muthmaßlich im Jahre 1200 erbaut. Ein Theil des
westlichen Flügels mit unterem gewölbtem Geschoß in einer Länge von 60
Fuß und 40 Fuß Brcite, so wie der östliche Kreuzgang, 90 Fuß lang,
und der südliche, 61 Fuß lang, find noch erhalten; die übrigen Theile find
jedoch theils abgebrochen, theils Ruine. Gestiftet von dem Pommerellen-
Herzog Swantepolk, der zuerst das Christenthum annahm, und deffen Sohn
Mestvrn I. ein durch christlkche Tugenden hervorragender Fürst sciner Zeit war.
4) Katholische Klosterkirche zu Stadt Neustadt, muthmaßlich im Jahre
1600 erbaut, einschiffige Kirche mit Kreuzgewölben, im Jnneren 66Fuß lang,
29 Fuß breit. Das hohe Chor ist von 22 Fuß Breite uvd 28 Fuß Länge
mit halbem Achteck geschloffen. Ein kleiner Thurm in verblendetem Fachwerk
steht über dem östlichen Eingange.
5) Kloster zu Stadt Neustadt, muthmaßlich im Jahre 1600 erbaut. Das
zweietagige Kloster, im unteren Geschoß gewölbt, schließt fich an die Kirche
an und umgibt den 43 Fuß langen, 34 Fuß breitcn Klosterhof mit drei
Flügeln von 30 bis 31 Fuß Breite.
V. Kreis Pr. -Stargardt.
1) Domkirche in Pelplin, muthmaßlich im Jahre 1276 erbaut. Die
Kirche besteht aus zwei fich durchkreuzenden Schiffen, an welche fich vier
Nebenschiffe in Bafilikenform anschließen. Dss Hauptschiff hat eine Länge
von 173, eine Tiefe von 40 und eine Höhe eben so, wie das Querschiff, von
83 Fuß, und find bcide mit einem reichverzierten Sterngewölbe versehen.
D>e vier Nebenschiffe haben ebcnfalls, jedoch einfache Stcrngewölbe, und stnd
°bei einer Tiefe vsn 27 und einer Höhe von 40 Fuß, die beiden nach Westen
zu liegenden 116 Fuß, die nach Osten zu licgenden jedoch nur 93 Fuß lang.
Dis vier an den Ecken des Hauptschiffes befindlichen achtseitigen, jedoch nur
fünfssitig hervortretenden Thürme haben eineZinnenbekränzung und endigen
in knopfartig auslaufenden Spitzen. Die Kreuzschiffe tragen ein aus Krag-
ßeincn gebildetes, ziemlich stark ausladcndcs Hauptgefims, die Giebel fliid
mit drcikantzgen, in Spitzen auslaufenden Pilastern verziert: der hölzerne,
durchbrochene Thurm steht auf der Durchschneidung der fich kreuzcnden Schiffe
und läuft in eine mit Kupfer gedeckte Ppramide aus. Das Gebäude ist in
seiner ursprünglichen Form durchaus wohl erhalten und wäre dieserhalb, so
wie seincr mächttgcn Verhäliniffe wegen wshl der Veröffentlichung werth.
2) Katholische Kirche in Dirschau, muthmaßlich im Jahre lSOo erbaut.
Die Kirche enthält ein Hgupt- und zwei Nebenschiffe und das Presbptcrium,
welche sämiutlich mit einfachem Sterngewölbe übcrspannt find, dessen Schei-
telhöhs circa 30 Fuß beträgt. Das Hauptschiff ist bei einer Breite von 30
Fuß circa 100 Fuß lang. Die Nebenschiffe find 16 Fuß tief und circa 80
Fuß lang. An daS PreSbyterium, dessen Breite circa 3S und Länge 40 Fuß
ist, schließt fich die mit Kreuzgewölbe überspannte Sacristci. Der fich im
Westen an die Kirche schließende Thurm ist bis zur Höhe von circa 60 Fuß
vierseitig, masfiv und hat von hier ab einen hölzernen Aussatz, der mit dcm
von beidcn Enden abgewalmte» Satteldach schließt.
Jm Mgcmeinen ist die Kirche — wcnn auch nicht ganz rein — im ger-
manischcn Styl crbaut und auch bei den bcdeuienden Reparaturen in der
letzten Zeit in ihrer ursprünglichen Fonn erhalten.
3) Evangelische Kirche in Dirschau, muthmaßlich im Jahre 1500 erbaut,
ist ehemals Dsminicaner-Klosterkirche gewssen. 1830 wurde dicselbe der
evangelischen Gemeiride gescheukt und 185l—52 renovirt und znm evange-
lischen Gottesdienste eingerichtet. Die Kirche hcsteht aus einem Schiffe, dem
Presbyterium und der Sacrtstei. DaS «schiff und das Presbpterium, erstsres
76 Fuß lang, 36 Fuß breit, 40 Fuß hoch, letzteres 58 Fuß lang, 28 Fuß
breit und 35 Fuß hsch, sind mit Sterngewölben überwölbt, während die
Sacristei ein Kreuzgewölbe bat. Der am westlichen Gicbel sich erhebcnde
Thurm ist von unten auf achteckig, masfiy, worauf ein ebenfalls achteckiger
hölzerner Aufsatz, dcr in eine mi: Zink gedeckts Pyramise ausläuft, fich er-
hebt. DaS Gebäude ist im germanischen Style erbaut und auch bet dem vor
sechs Jahren Statt gehabten N.-paraturba» in seinen ursprünglichen Formen
erhalten.
4) Katholische Kirche in Pr.-Stargardt, muthmaßlich im Jahre 1339
erbaut. Dis Kirche hat eine ungefähre LLnge von 110 Fuß und ist im tief-
sten Theile 82 Fuß breit. Das Mittelschiff hat eine Holzdecke, die Seiten-
schiffe find mit Sterngewölben überdeckt. Außerdem befinden sich bei ber
Kirche zwei Capellen, von denen eine Holzdecke, die andere Sterngewölbe
bat. Vor der Kirchc befindet fich cine mit Sterngewölbe überdeckte Vo-Halle.
Das Mittelschiff ist cirea 55, das PreSbpterium 36, die Seitsnschiffe 22 unv
di« Borhalle 24 Fuß hoch. Die Krrche hat bis zum Jshre 1792 einen Thnrm
gehsbt, der bei dem damaligen Stadtbrande umgestürzt ist. Sonst ist das
Gebäude im gcrmanischen Style crbaut.
5) Katholische Kirche in Skurcz, muthmaßlich im Jahre 1450 erbaut;
ist im germanischen Styl aufgcführt, ctrca 120 Fuß lang, enthält ein Schiff
und Prssbyterium, welches erstcre circa 35, lctzteres 28 Fuß ties und beide
20 Fuß hoch find. DaS Schiff und Presbyterium haben Holzdecke, die ange-
baute Borhalle und Sacristei haben Kreuzgewölbe. Der 80 Fnß hohe masfive
Thurm hat einen hölzernen, uiit Schindeln gedeckten-Aufsatz. Die Kirche ifi
im Allgemsinen ziemlich gut erhalten.
6) Kirche in Psnczau, muthmaßlich im Jahrc 1500 erbaut; ist 78 Fuß
lang, im tiefsteu Thcile 64 Fuß breit, mit Holzdecke überdeckt. An der Äirche
befinden fich zwei im 17. Jahrhundert errichtete Anbauten, sonst ist die Kirchc
im römisch-gothiscken Style erbaut.
7) Kirche in Jablsu, mutbmaßlich im Jshre 1550 erbaut; ist 65 Fuß
lang, im tiefsten Theile 63 Fuß breit und 19 Fuß hoch, mit einer Holzdecke
überdeckt. Die Kirche ist ohne Thurm, im gothischen Styl crbaut, hat vor
19 Jahren eine Hauvtreparatur erlitren.
8) Kirche in Gerdin, muthmaßlich im Jahre 1560 erbaut; bestehi aus
einem an der Ostseite dreiseitig abgerundeteu Schiffe, Borhalle und Se-
cristei, welchc alle mit Hvlzdscken versehen find. Das Schiff ist 54Fuß lang,
30 Fuß tief und 16 Fuß hoch. Die im Süden an dto Kirche sich anschließende
Borhalle ist 12 Fuß lang, 9^ Fuß tief und 9 Fuß hoch. Der vierseitige, vsn
Grund auf massise Thurm hat einen circa 30 Fuß bohen hölzernen Äufsatz,
der in eine achtseitige Pyramide ausläuft. Sonst ist die Kirche in ziemlich
retn germanischeui Styl erbaut.
Danzig, den 15. Mai 1859. »
Wilbelm Neuman»,
Baumeister und techntscher Hülfsarbeiter bei dsr Regierung.
Vorräthig im Secretariate des Central-Dombau-Dereins
(Rathhausplatz Nr. 3):
Der Dom oon Köln
und
Das Münstee von SLratzbueg.
Von
I. v. Görres.
Der Ertrag ist zum Dornbau bestimmt.
Regensburg, 1842.
Jm Secretariate des Central-Dombau-Vereins, Rath-
hausplatz Nr. 3, ist vorräthig und zum Preise vou 5 Sgr.
zu haben:
Verhanbluugen
bei der Vergantung
der Straßen-Beleuchtung der Stadt Köln
vermittels Gases, im Jahre L8LV,
nebst
meinem Rath für die Zukunft.
Bon I. Maubach.
(Der Crtrag ill sür den Dombau destimmt.)
Köln, 1859.
Berantwortlicher Herausgeber: I. I. Nellcs in Köln.
Commisfions-Berlag des Verlegers der KLln. Ztg.: Jos. DuMont in Ksln.
Druck von M. DuMont-Schauberg in Köln.