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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1882 (Nr. 323-326)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2003#0025
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Domblatt.

M o n a t s s ch r i f t

——----

Amtliche Nkitteilimgen des Central Dombau Vereins,

mit geschichtlichen, artistischen und literarischen Beitriigen,

herausgegclren vom VorstanLe.

Nr. 326. Költt, Freitag den 29. DecemLer. 1882.

Der Pränumerations-Preis des „Kölner Domblattes", dessen Brutto-Betrag der Dombau-Vereins-Laffe zuflicht, beträgt hier wie auswärts (bei allen Kaiserl.
Post-Anstalten) L Mark für den Jahrgang.

Amtliche Mitteilnngen.

Fünfhuildertstes Protocoll

des

Gentral-Domban-Vereins Vovstandes.

Verhandelt zu Köln iin Hansasaale des Rathauseö,

Montag deu 28. November 1881, nachmittags 4 Ilhr.

Anwesend die Herrein OSi». Schmitz, Präsident; I>r. Baudri,
Saedt, Peiffer, Pütz, Elven, Hospelt, Lei-eudecker, Stein-
bttchel, Solf, Wolff, Bachem, DuNiont, Bartman, 11r. Freuken,
I)r. Schellen, 1)r. Charge, Boisseree, AiichelS, Gaul, Haehuer,
Merkcns, Verhagen, Thewalt, ProtocolkfUhrer.

Entschuldigt die Herren: I)r. Neichensperger, Haanen, Esser II.,
Frhr. Ed. von Oppenheim, Heuser, Looseu, Hepmer.

Der Vorsitzeude eröffiiet die Sitzung mit der Verlesuug des Ein-
nahmeberichts für den Monat November cr.

Cr teilt ferner mit, daß ans der XIII. Dombau-Prämien-Collecte
noch siebeu dem Dombaufonds anheimgefallenc Bildei' erübrigten, ivelche
damals von den Eewiuncrii nicht abgeholt worden uud nach deni Vor-
schlage des Ausschusses deu dicsjährigeii Lotteriebestäude» hiuzugefügt
werdeu sollen, womit sich die Lersammluiig eiuverstaiidcn erklärt.

Sodann gibt der Vorsitzeude der Versammluug von einem Schreiben
des „Allgcmeinen Verwaltniigs-Ausschusses des Baycrischen Kölner Dom-
bau-?Lereins" Keiiiituis, iu welchcm mit Nücksicht auf die Volleuduug des
Domes derselbe die Eiustclluug seiuer bisherigeu Thütigkeit auzeigt. Der
Lorstand beschließt, die Zuschrift mit einem Danksaguiigsschreiben zu er-
wideru. ^

Dcr Vorstand genehmigt sodanu den von dcm Secretär dcs Vereins,
Herrn Notar Gaul, vorbereiteteu Aufruf nn die Vereiusgcnossen um
Einleitung der etwas verspätcten Beitragscollccte für das Vereiusjahr
1881/82/

Bei Mitteilung der Liste derjenigen Persoiien, ivelche mit der Vereius-
Medaille beschenkt wcrdcu sollen, schlägt Herr Steinbüchel vor, diese
Vorciusgabe auf verschiedene Beitrageude auszudehnen, ivelche seit Gründung
deS Vereins demselben eiucn Beitrag von 10 Thlr. geleistet hatteu. Der
Vorsitzeude envidert darauf, daß durch Zuivendung dcr Festschrift an
sämtliche Vereiusgeuosseii dic durch die Statuteu vorgeschriebene dispo-
uible Quote von VereinSgabev au Mitgliedcr bereits erjchöpft sei; der
Ausschuß werde aber deu Vorschlag des Herru Steinbüchel noämials
iu Erwägung nehmeii. Zu demsclbcn Gegenstaiidc stellt Herr Geh. Ober-
Iustizrat Saedt uoch den zusätzlichcu Antrag, daß die silberne Aicdailleu,

welche mit Ausnahme des Vorsitzeuden und deS Dombaumeisters ,mr
einzelnen Besucheni des Dombnufestes wegen ihrer liesonders vornehmeu
Stellung zuerkannt worden ivaren, auch nvch an zwei Mitglieder des
Vorstaiides, denen ganz heworragende Vcrdienste um d<is Dombauwerk
zur Seite ständen, verteilt würden, nämlich an die Herren Weihbischof
I)r. Baudri und Appellationsgerichtsrat a. D. I>r. A. Reichensperger.
Auf eine Erläuterung des Vorsitzendeu hin ivird von dcrselben Seite noch
das älteste Vorstandsmitglied, Herr Wilh. Bartman, für diese Aus-
zeichuuiig vorgeschlagen. — Dic Versammlung erllärt sich hiermit ciiwer-
standen und gibt außerdem dem Ausschusse auheim, noch etwaige weiterc
Norschläge bchufs Derteilung der sitbcrvcu Bledaillen, besonders an ver-
dienstvolie Fördcrer des Dombaues, vorzubcreikc». — Ein Antrag, dem
I)r. Fastenrath eine bronzene Medaille wegen seiner literarischen Ver-
dienste um die Dombausache im Auslande zuzuwenden, wird ebenso wie
ein weiterer Autrag auf Berücksichtigung einzelner oder aber sünülicher
um das Zustaudekommeii des historischen Festzuges verdieiüer Männsr,
insbesoudere also des FestcoiniteS, bei Verteilung jener Medaillen zur
weiteren Erwägung dem Ausschusse überwieseu.

Mit dem Antrage des Ausschusses, für 250 000 zinstragende Papiere
(preußische Consols) beim Bankhause Sal. Oppenheim suv. <L Comp. an-
zukaufeii, erklürt sich die Versammlung einverstaiideii.

Feruer trügt dcr Ausschuß darauf an, die für S. Heiligkeit den Papst
besliiiinüe goldene Medaille nicht ivieder mit eiuer directen begleitenden
Adresse, sondern durch persönliche Ueberreichuug seitms eines Cardinals
oder Gesandteii zu vcrmitteln. Der Vorstaud überläßt dcm Ausschusse
die Bestiimuuiig der hierzu geeiguet erscheineudeii Modalitäten.

Schließlich verliest der Vorsitzeude deu Wortlaut der an II. MM.
den Kaiser und die Kaiserin bei Ueberreichung der goldenen Erinnerungs-
medailleu gerichteten Adressen:

Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster Kaiscr und König!

Allerguädigster Kaiser, König und Herr!

Am 15. October vorigen Jahres, dem Geburtstage Eurer Kaiserlichm
und Köiiiglichen Majestät in Gott ruhmdm Bruders, Könia Friedrich
Wilhetm IV., des ersteu Protectors unseres Vereins, feierten wir ein Fest,
so groß, so bcdeutmd, und so allgeniein und tief empfunden, wie es im
alltäglicheu Laufe der Dinge nur selten der Fall ist. Die alte ehrwürdige
Metropolitaukirche der Rheinprovinz, das herrlichste Gotteshaus auf
deutscher Erde, daS großartigste Denkmal deutscher Baukunst und deutscher
Eiuheit, unser alter, jahrhundertelang vergessmer Dom, dessen Aus-
und Fortbau in unseren Tagen durch die Jnitiative des Hochseligen
Königs Friedrich Wilhelm IV. wiederum in Aiigriff gmommm war, ist
mit Gottes gnädigem Schutze uiüer Eurer Kaiserlichen und Königlicheu
Aiajestät giindigstem Protectorate übcr unsern Verein nach 38jährigmi
uuermüdlichem Schasseu der Vereinsmitglieder und der Dombaufteünde
glücklich volleudet worden.
 
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