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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1883 (Nr. 327)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2004#0002
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Bar in Iprocentigen Preußischen Consols bei der Regierungs-Hauptcasse
zu hinterlegen.

Zur Beslrcilung der Baukosten pro Tecember und Januar iverden
der Regicrungs-Hauptcasse ^50 000 überioiesen.

Für die noch nicht erhobenen Prämien aus der 15. Prämien-Collecte
(Jahrgang 1679) ivird behufs nachlräglicher Einziehung eine zusätzliche
Präelusivfrist, ivie in früheren Jahren, bewilligt.

Mit der Berleihung einer bronzenen Medaille an Herrn Jngenieur
Giese crklärt slch der Porstand einverstanden.

Auf Anregung des Herrn Boisseree genehmigt der Vorstand einen
Aufruf an die Dombaufreunde zum Zwecke der Stiftung von Gemälden
aus gebranntent Glase in den Turmhalle» des Domes.

Ebenso genehmigt der Vorstand einen Aufruf betreffend die Dombau-
Collecte 1882/83.

Fmlfhlmdert und dreizehuteS Vorstauds-Protocosl.

Verhandelt zu Köln, Freitag den 30. .Mürz 1883, nachmittags 4 Uhr.

Anwesend die Herren: Osw. Schmitz, Präsident; Gaul, Merkens,
Boisseree, Haehner, Haanen, vr. Reichensperger, Peiffer,
Steinbüchel, Elven, Dag. Oppenheim, Hanim, Bachem, Rennen,
Reven DuMont, Bartman, vr. Charge, Braubach, Voigtel,
Protocollführer.

Entschuldigt die Herren: Michels, Esser U., Frhr. E. v. Oppen-
heim, Heuser, DuMont, Breuer.

Der Einnahmebericht pro Februar und März wird verlesen.

Eine fernere Zahlung von 50 000 Mark zur Deckung der Dombau-
kosten pro Februar und März cr. wird beantragt und bewilligt.

Der Präsident verliest die Namen derjenigen zehn Vorstands-Mit-
glieder, welche nach dem Turnus bei dcr General-Versammlung austreten
werden, und wird als Tag der General-Versammlung der 8. Mai cr.
sestgesetzt. — Der bezügliche Wahl-Aufruf wird verlesen und genehmigt.

Bei dem Vereins-Rendanten ist ein gefälschtes Los präsentirt und
die Erlangung des auf die Nummer gezogenen Gewinnes von 600 Mark
versucht worden. Es soll die gerichtliche Untersuchung beantragt werden.

Fl'mflmndert und vierzehntes Vorstands-Protocoll.

Verhandelt zu Köln, Montag den 30. April 1883, nachmittags 4 Uhr.

Anwesend die Herren: Osw. Schmitz, Präsidmt; Frhr. Ed. v.
Oppenheim, Boisseree, Voigtel, Haehner, Heuser, Heymer,
Saedt, Peiffer, Steinbüchel, Breuer, Farina, Dag. Oppen-
heim, Bartman, Loosen, vr. Charge, Wolff, Hospelt, Esser II.,
Protocollführer.

Eutschuldigt die Herren: vr. Reichensperger, Haanen, Merkens,
Bachem, Rennen, DuMont, Gaul, vr. Schellen.

Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung mit der Verlesung des Ein-
nahmeberichtes pro April.

Der Etat der Verwaltungskosten und extraordinären Ausgaben pro
1883 liegt vor und wird nach dem Antrage des Verwaltungs-ÄusschuffeS
im ganzen auf ^^5180, wie im Vorjahre, sestgesetzt.

Ter Vorsitzende verliest in Abwesenheit des Herrn Notar Gaul den
von demselben angefertigten Rechenschaftsbericht für die Wahlversammlung
vom 8. Blai d. I., welcher allseitig genehmigt wird.

Ebenso erhält das mitgeteilte Programm für jene Wahlversammlung,
wie solches vom Verwaltungs-Ausschuffe entworfen ist, die Genehmigung
des Vorstandes.

Zur Austeilung der Wahlzettel und Prüfung der Vollmachten werden
die Herrn Gaul und Bartman committirt.

Als Vorsteher des Scrutatoren-Bureaus wird Herr Loosen gewählt.

Es folgen noch verschiedene Mitteilungen des Vorsitzenden in betreff der
nächsien Dombau-Prämien-Collecte und der Freilegung des Domes.

Wahl-Versalnmllmg des Central-Dombatt-Vereins.

Abgehalten zu Köln, Dienstag den 8. Mai 1883.

Anwefend seitens des Vorstandes die Herren: Osw. Schmitz,
Prüsident: 1>r. Baudri, Voigtel, Wolff, Peiffer, Merkens,
Rennen, Heuser, Boisseree, Bachem, Steinbüchel, DuMont,
Hainm, Haebner, Bartman, Esser II., Protoeollführer; — ferner
seilenS des HülfSvereins Worringen Herr Lehrer Stolz aus Merkenich.

Entschulvigt die Herren: Gaul, vr. Reichensperger, Haanen,
Loosen, Frhr. Ed. v. Oppenheim, Breuer, D. Oppenheim.

Die Versammlung wird niit dem Vortrage des Vereins-Liedes eröffnet,
woran sich folgende Anrede des Präsidenten anschliekt:

KereinSgenoffeu, Mitbürger und Dombaufreuude!

Auch heute gereicht es mir wiederum zur Freude, Sie namens des
Vorstandes begrüßen und zur heutigen Wahlversammlung herzlich will-
kommen heißen zu können. Zum 42. Male finden wir uns zusammen,
immer noch einig, nach unserem Wahlspruche: mit „Eintracht und Aus-
dauer", unsere Kräfte dem herrlichen Kölner Dome zu widmen, dieser
schönsten Zierde unserer Vaterstadt, dieser Perle unter den Kirchen
Nheinlands, dieser in ihren einfachen, reinen und doch so gewaltigen
Formen und Verhältniffen großartigen Schöpfung echter Frömmigkeit
und Kunst, wie sich solche kaum anderwärts auf oem ganzen Erdenrund
wiedersinden dürfte.

Wer, gleich uns, sich des Augenblickes erinnert, wo am 4. September
1842 die erstm Hammerschläge, unter dem Jubel des Volkes, auf den
Grundstein zum Süd-Portale fielen und jetzt den vollendeten Wunder-
bau in feiner ganzen, großm Mannigfaltigkeit betrachtet oder gar das
durch seine gemaltm Fenster und die Steinfiguren so reich geschmückte
Jnnere dieses Gott geweihten Tempels betritt, der muß sich mit wirklicher
Befriedigung und großer Genugthuung sagen, daß Vereinsgenoffen, Meister,
Werkleure in eiuer im Verhältnijfe zur Größe der Aufgabe kurzen Zeit
geleistet haben, was Kunst, Opferwilligkeit, Fleiß und Geschicklichkeit nur
immer vermochten.

Jst auch Großes seither geschaffen worden, so heißt es doch, treu aus-
harren und die letzten Anstrengungm machen, um unserem Werke die
Krone aufzusetzen. Nicht allein die wenigen Neparaturen im Jnnern und
Aeußern, die Dücher und deren Construction über den Seiten-Chörchen
müffen vollendet, der Bodenbelag und die Prachtthüren in den drei herr-
lichen Portalen müffm beschafft werden, sondern unsere Bestrebungm
müffen jetzt auch darauf gerichtet sein, eine des Domes würdige Frei-
legung zu erreichen.

Auf Sie, verehrte Vereinsgenoffen, Mitbürger und Dombaufreunde,
blicken wir mit Verttauen, Sie werden auch serner fortfahren, mit Eifer
und bewährter Opferwilligkeit uns beizustehen.

Der Protector unseres Vereins, Seine Majestät unser Allergnädigster
Kaiser und König, sind uns als leuchtendes Beispiel vorangegangen und
haben, wie Jhnen bekannt, seit unserer letzten WahlversammlliiiF im
vorigen Jahre allergnädigst geruht, uns auf unsern Antrag.hin noch
zwei Dombau-Prämien-Collecten huldreichst zu bewilligen, deren Erträge
ausschließlich zur Freilegung verwmdet werden sollen. Bei allseitigem
Entgegenkommen der dabei beteiligten Corporationm resp. Hausbesitzer
wird es unschwer gelingen, auch diese letzte bedeutende Äufgabe unseres
Vereins glücklich zu lösm.

Haben wir unser heutiges Tagewerk damit begonnen, Gott zu danken
für den uns seither so sichtlich bewiesenen Schutz und Jhn zu bitten,
uns dmselben auch weiterhin zu verleihm, so glaube ich, die heutigs
Versammlung nicht beffer eröffnen zu köniim als mit dem Rufe: Unser
erhabener Protector, Seine Majestät, unser Allergnädigster Kaiser und
König, er lebe hoch! nochmals hoch! und abermals hoch! in welchen Ruf
die Nersammlung freudig einstimmte.

Alsdann wird der Rechenschaftsbericht des Vorstands-Secretärs dahin
erstattet:

Geehrte Vereinsgeuoffeu!

Nachdem das Hauptziel unserer Vereinsthätigkeit — die äußere
Vollendung unseres Domes — der Größe des Werkes gegenüber in so
überraschmd kurzer Zeit erreicht worden ist, erscheint es wohl natürlich,
daß die financiellm Resultate wie der vorherigen so auch des abgelaufenen
Vereinsjahres, worüber wir Jhnm statutgmiäß heute zu berichten haben,
die Resultate der frühern Jalfte nicht niehr erreicht und nach und nach
eine Äbnahme gefundm haben. Doch dürfen wir dies nicht geringerer
Teilnahme an der gutm Sache zuschreiben, sondern dem Umstande, daß
das Jntereffe dafür sich in anderer Weise bethätigt und sich allgemein,
von nah und fern, der Beteiligung an den uns allerhöchst bewilligten
Prämien-Collecten zugewendet hat. Durch deren glänzende Resultate allein
ist eS möglich geivesen, nachdem die Domkirche aus Vereinsmitteln zur
Vollendung gebracht worden, auch die Türme, dieses großartigste Bau-
werk der Welt, sttlgerecht und kunstteichst zu vollmden.

Außer dem Bodenbelag und den Portalthüren und einigen wenigen
Neparaturen im Aeußem fehlt noch eine dieses erhabenen Gotteshauses
würdige äußere Freilegung. Für ersteres bedarf es noch treuen Zusammen-
wirkens der Vereinsgenoffen, für letztere sind uns durch die Munificenz
unseres ruhmreichen Protectors, Seiner Majestät unsers Allergnädigsten
Kaisers und Königs Wilhelm, noch zwei Prämien-Collecten für die
Jahre 1882 und 1883 huldreichst verliehen worden.

Eine besondere Erwähnung verdienen noch die schönen Gabm, die
uns vom Baierischen Kölner Dombau-Verein bei seiner Auflösung
als stiest des Caffenbestandes zu Vereinszwecken, und von hochherzigen
Dombaufreunden für die innere Ausschmückung überwiesen worden sind,
worüber die nähern Angabm in dem nachstehenden Einnahme-Bericht
folgen werden. Wir fühlen uns gedrunge», denselben hier unsern
wärmsten Dank auszusprechen.
 
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