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König, Johann
Ein Volkommener Englischer Wegweiser Fur Hoch-Teutsche: Welcher in sich begreifft, I. Eine Neu͏̈e Anleu͏̈tung die Englische Sprache Zu lernen. II. Ein wohlauserlesenes Wörterbuch ... — Londen, 1706 [VD18 10450165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.31438#0247
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B R I E F E.

gesieckt und verderbt getoefen ist, als diese zu unjern Zeiten, und
welche eille Tugenden Ordnungen, und Etnftimrr.igkeit des Gefetzes,
leyder nur verachten und selbige verspotten, tvelche doch tiber allts
dte wabrhajstigen Eigenschassten sinil, fo beydes die Glutkfeeligkeit
des gemeinen besten mid die Ruhe eines Frivat-Lebens am besten
btfordern heljsen.

Ich hojse aber dass Ihro Gnadcn ein herrliches VorbiU vorstel-
len reird, ohne dafs fie sich einiger andern Exempeln zu bedienen
nbthig haben als der \emgen von dejsen eigenen Vorsahren, welche
ver andern, mit fonderbahren Ehren Ordnuugen und Wurden sind
begabet gevoefen. Massen dannder Aufsgang derfelben allezeit ei-
nen algemeinen Freiss davon getragen, und von allen denen jenigen
voelche die Ehre gehabt haben Jolche zu obfervieren, hochgefch&tzet
voorden find. Unter vpelchen allen niemand ein grojseres Verlangen
tragen kan,eine solche Hochfeh&tzung, durch feine Diensie zu be-
zeugen, noch aus etnem ausrichtigern Hertzen hervor zu bringen

„edenckt, als Gn&dtger Herr, Eurer Gnaden
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Unterthscnigst-gctrcucstcr Diener.

T-

Antwort des Grafens von Northmnberland.

IC H solte doppelte Schulden attjs mich laden, roo ich desselben
letzt empsangenen Briejs, nicht mit ungemeinen Danck er-
wiederte; in welchem ich mehrere Merckzeichen einer aujsrichti-
gen Freundfcbajst finde, dan heutiges Tages gebr&uchlich tst; wo-
rinnen nemlich die Warheit fo felten gesftrochen und nichts dann
schmeichtln vor die grocsie Hoejstichkew gehaltm wird.

Ich stimme g&ntzlich mit demftlben uberein, dafs an keiner Atl'mi
meiner gantzen Lebens Zeit mehrers gelegen seyn koenne, als an
denjenigen tvelche ich im Ansang gleicb hervorblicken lajfenroerde,
voordurch ich nemlich der fVelt, eine gute oJer ubele Meinttng Von
mir einpr&gen voerde, und voclche so immir von diesen beyden eist-
lich erwebiet ist, fchwerlich fobald ge&ndert votrden kan. IVo ich
hierinnen einen Fehler begehe, so kan ich memand dann mir felbt
sten die Schuld beymcjsen, rnaem ich foviel Jahre unter den Gebo-
ten und Exempeln emes folchen Ansuhrers gelcbet, vcelcher Jichs an-
gelegen seyn lajsen, mir den Unterfchied de> guten und boesen recht
beyzubringen, und voelcher auch s&hig gewefen, folehes ins Werck zu
richten, dafs ich also mit Warheit fagen kan, ich habe nicht nur ei-
nen Anverwandten,fandern attch den besten Freund verlohren, und

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hojse
 
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