Sektion C
Q)AS XVI. JÄHRH UND ERT
München I, Dienerstraße 6 / Telefon 20797 / Deutsche Bank
Filiale München / Telegr.-Adr.: Köselpustet Antiquariat München
50. ADRIANO DA CORNETO (Card. Batonien.). * HADRI- // ANVS TT-
S. CHRYSOGONI, // S. R. E. presbyteri Cardinal. Batonien. De / Sermone
Latino, & modis Latinae / loquendi iam denuo restitutus. // EIVSDEM
VENATIO AD ASCA-/nium Cardinalem. / Item iter Julij II. Pontif. Ro. / . . . /
Coloniae apud Johannem Gymnicum. // ANNO D.M.D.XXIX. / (1529). 5°.
6 ungez. Bll., 331 gez. SS., 1 ungez. S., 8 ungez. Bll.- Mit Titelvignette und
Druckermarke in Holzschnitt. Ppbd. 45.—
Panzer VI, 408, 545. Nicht bei Ebert. Auch B u i s s o n , der (p. 347/48) 19 verschiedene
Ausgaben aufführt, kennt die vorliegende Kölner Ausgabe nicht.
Die erste Ausgabe dieser wichtigen neulateinischen Stilistik, die sich gleich des Erasmus Rot.
De duplici copia verborum den viel gedruckten 11. VI de linguae latin. elegantiis des Lorenzo de
Valla anschließt (Eckstein, Lat. u. griech. Unterr. p. 312), ist 1515 in Rom erschienen.
Ihr Verfasser Hadrianus Castellensis, ein italienischer Philologe, ,,geschmackvoller
Dichter u. kenntnisreicher Lehrerderlateinischen Stilistik“ (Burckhardt, Kultur d. Ren. II,
236), geb. zu Corneto um die Mitte des 15. Jh., gest. zu Konstantinopel 1518, war unter Alexan-
der VI. Kardinal und gehört zu jenen Vertretern der literarischen Renaissance in Italien, die
darnach strebten, „das antike Element mit dem christlichen harmonisch zu vereinigen“
(Pastor I, p. 15 f.). Über ihn Gebhardt, Adrian von Corneta. Breslau 1886, Janit-
s c h e k , Die Gesellschaft der Renaissance in Italien 8 ff.
Anschließend an die Stilistik das berühmte 1504 verfaßte, 1505 nach Alexanders VI. Tod,
zuerst erschienene Gedicht «VENATIO AD ASCANIUM CARD.», worin Ascanio Sforza
durch das Jagdvergnügen über den Sturz seines Hauses getröstet werden sollte (Burck-
hardt, Kultur d. Ren. II, 131 f.), ferner der « Iter Julii II » (B u r c k h a r d t, I, 132). Diese
Reise Julius II., eine anmutige Elegie, bezeichnet Burckhardt (I, 296) als prächtig genre-
haft ausgeführtes Einzelbild aus dem Leben dieses berühmten Papstes; die Meisterschaft der
Behandlung und der nicht unbedeutende geschichtliche Wert hat ihm das lange Fortleben durch
das ganze 16. Jh. gesichert.
Auf dem Titel das Kardinalswappen des Autors und am Schluß die delikate Drucker-
marke des Gymnicus (RinhnrrO Holzschnitt. — Gutes Exemplar.
'lES. Tres libri de felicita- // te triplici. Vna
sonata siue philosophica: humana, / falsa c
i / dei militantiü, terrestris siue vie: ... (In
industrij Henrici Gran: ciuis / imperialis oppidi
I * Infsmri Joänis rynman de Orin / gaw . . . M.D.XIX. /
9« LlClCrUIi^ 40. Char.goth.,190ff.n.n. Mit Titeleinfassung
45.-
78. Ludwig, Klosterneuburg Nr. 20.
ät in Tübgn. 180/83.
rr. 8. Zapf, Stadion 264/68.
Verlags Jos. Kösel & Friedr. Pustet München I. 41
1
8, Lieferung
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50. ADRIANO DA CORNETO (Card. Batonien.). * HADRI- // ANVS TT-
S. CHRYSOGONI, // S. R. E. presbyteri Cardinal. Batonien. De / Sermone
Latino, & modis Latinae / loquendi iam denuo restitutus. // EIVSDEM
VENATIO AD ASCA-/nium Cardinalem. / Item iter Julij II. Pontif. Ro. / . . . /
Coloniae apud Johannem Gymnicum. // ANNO D.M.D.XXIX. / (1529). 5°.
6 ungez. Bll., 331 gez. SS., 1 ungez. S., 8 ungez. Bll.- Mit Titelvignette und
Druckermarke in Holzschnitt. Ppbd. 45.—
Panzer VI, 408, 545. Nicht bei Ebert. Auch B u i s s o n , der (p. 347/48) 19 verschiedene
Ausgaben aufführt, kennt die vorliegende Kölner Ausgabe nicht.
Die erste Ausgabe dieser wichtigen neulateinischen Stilistik, die sich gleich des Erasmus Rot.
De duplici copia verborum den viel gedruckten 11. VI de linguae latin. elegantiis des Lorenzo de
Valla anschließt (Eckstein, Lat. u. griech. Unterr. p. 312), ist 1515 in Rom erschienen.
Ihr Verfasser Hadrianus Castellensis, ein italienischer Philologe, ,,geschmackvoller
Dichter u. kenntnisreicher Lehrerderlateinischen Stilistik“ (Burckhardt, Kultur d. Ren. II,
236), geb. zu Corneto um die Mitte des 15. Jh., gest. zu Konstantinopel 1518, war unter Alexan-
der VI. Kardinal und gehört zu jenen Vertretern der literarischen Renaissance in Italien, die
darnach strebten, „das antike Element mit dem christlichen harmonisch zu vereinigen“
(Pastor I, p. 15 f.). Über ihn Gebhardt, Adrian von Corneta. Breslau 1886, Janit-
s c h e k , Die Gesellschaft der Renaissance in Italien 8 ff.
Anschließend an die Stilistik das berühmte 1504 verfaßte, 1505 nach Alexanders VI. Tod,
zuerst erschienene Gedicht «VENATIO AD ASCANIUM CARD.», worin Ascanio Sforza
durch das Jagdvergnügen über den Sturz seines Hauses getröstet werden sollte (Burck-
hardt, Kultur d. Ren. II, 131 f.), ferner der « Iter Julii II » (B u r c k h a r d t, I, 132). Diese
Reise Julius II., eine anmutige Elegie, bezeichnet Burckhardt (I, 296) als prächtig genre-
haft ausgeführtes Einzelbild aus dem Leben dieses berühmten Papstes; die Meisterschaft der
Behandlung und der nicht unbedeutende geschichtliche Wert hat ihm das lange Fortleben durch
das ganze 16. Jh. gesichert.
Auf dem Titel das Kardinalswappen des Autors und am Schluß die delikate Drucker-
marke des Gymnicus (RinhnrrO Holzschnitt. — Gutes Exemplar.
'lES. Tres libri de felicita- // te triplici. Vna
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i / dei militantiü, terrestris siue vie: ... (In
industrij Henrici Gran: ciuis / imperialis oppidi
I * Infsmri Joänis rynman de Orin / gaw . . . M.D.XIX. /
9« LlClCrUIi^ 40. Char.goth.,190ff.n.n. Mit Titeleinfassung
45.-
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