Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kraft, Rudolf
Das Reichsgut im Wormsgau — Darmstadt: Hessischer Staatsverlag, 1934

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.53378#0099
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Das Reichsland von Kaiſerslautern. 87

daß die Herren von Hoheneck ſich unter Berufung auf ihr Lehensver—
hältnis zum Reiche der Herrſchaft des Kurfürſten von Trier zu entziehen
verſuchen würden. Gegenüber dem pfälziſchen Pfandherrn haben die
Hohenecker dieſen Verſuch tatſächlich gemacht: Philipp Franz Adolf und
ſein Vetter Reinhard, Freiherren von Hohenecken, ließen ſich im Jahre
1659 vom Kaiſer Leopold belehnen, danach verkauften ſie Burg und
Herrſchaft dem Herzog Karl von Lothringen, der mit Kurpfalz über
das Wildfangsrecht im Streite lag. Infolgedeſſen ließ der Kurfürſt
von der Pfalz Burg und Herrſchaft Hohenecken beſetzen und behielt ſie
in eigener Verwaltung (1668), was der Herzog von Lothringen dann
1669 auch anerkannters?.

Kaiſer Friedrich II. übertrug am 4. Juni 1214 dem Reinhard von
Lautern (die Hohenecker nannten ſich urſprünglich nach der Kaiſerburg,
ebenſo wie die anderen dort angeſiedelten Miniſterialengeſchlechter) und
deſſen Erben das Patronatsrecht zu Ramſtein und den dazugehörigen
Tochterkirchen Weilerbach und Spesbach als rechtes Lehen!®8,
Dieſes Patronatsrecht ſchenkte dann Siegfried von Hohenecken am
18. Oktober 1253 der Deutſchordenskomturei Einſiedeltss. Wir er—
fahren zugleich aus der Urkunde darüber, daß die Komturei, die an der
Königsſtraße von Lautern nach Landſtuhl in nächſter Nähe der Burg
Hohenecken lag, von dem nach dieſer Burg benannten Miniſterialen—
geſchlecht gegründet worden war.

Der Reichsſchultheiß Siegfried von Hohenecken und ſeine Frau Lu—
kardis verkauften am 29. Juli 1252 dem Kloſter Otterberg mit Zu—
ſtimmung ihres Sohnes Reinhard und ihrer anderen Erben für 40 Pfund
trieriſcher Münze von ihren Eigengütern Wieſen an der Lauter bei
der „Dudimannes Brucke“ und einen angrenzenden Morgen Aderland!s.,

Auch in der Gegend von Wolfſtein waren die Ritter von Hohen—
ecken begütert, und ſie hatten Anteil an den Wäldern bei Otterberg.
Einen Teil der Waldrechte in den Wäldern Waldmarken, Brand
und Fronden erwarb das Kloſter Otterberg von Reinhard von
Hohenecken ſchon vor 1275161. Am 29. Januar 1282 genehmigte dann
König Rudolf den Verkauf reichslehnbarer Güter und Rechte zu

157 Fabricius, Nahegau, S. 264.
158 Remling, Abteien II, 387 Nr. 86.

2 Remling, Abteien Il. 387 Nr. 87. — Hennes, Cod. dipl. ord. Theut. I,
142 Nr. 147.

129 Frey u. Remlins. S. 79.
161 RKedlich MNr NCN 225 2 M0n Palı 1L 8
 
Annotationen