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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0312
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KREIS KONSTANZ.

im Schilde und Helmschmucke, der Helm mit offenen Flügen geziert, mit zwei
wilden behaarten Männern als Schildhaltern, ist kein Wappen des hiesigen Patriciats
und zur Zeit noch unbekannt.' Vgl. OTTE, Kunstarch. II 661: LOTZ a. a. O.

Klostergasse

No. 6 Spitzbogiges goth. Portal.

No. 5 Spätgothisches Haus mit rundbogiger Thüre.

Kreuzlingenstrasse

No. 4 Das Haus 'Felsenburg' schmückt ein einfacher spätgothischer Erker,
wie deren mehrere in Konstanz noch vorhanden sind.

No. 8 Wahrer'sches Haus, hat einen spätgothischen Erker, ganz ähnlich
wie der am Haus zur Felsenburg, das wir No. 26 anführten, sowie am Haus zum
hohen Hirschen.

Marktstätte

No. 18 Das Mannhart'sche Haus 'Rother Korb', enthält eine einfache
Renaissancedecke.

No. 18 Haus mit gothischen Kreuzstöcken, kleiner Renaissance-Erker.

No. 28 Das Haus 'Gelbes Hörn', schon 1344 erwähnt (MARMOR
208, 225) war architektonisch interessant. Reste davon sind jetzt im Rosgarten,
s. S. 279.

Das Haus ist schon 1344 genannt.

Münsterplatz No. 5, früher Johannisgasse

No. 107, ehemals Messnerhaus des Collegiatstiftes S. Johann, dann Hrn.
Franz Jos. Schroff und später Witwe Guhl geh., besitzt in dem Hinterhause einen
cultur- und kunstgeschichtlich hochinteressanten Cyclus von Wandmalereien,
den zuerst MONE (Ztschr. f. Gesch. d. OR.XVII 284) bekannt machte, den
dann später ETTMÜLLER (Die Frescobüder zu Konstanz, Zürich 1866,
Mitth. der Antiq. Gesellschaft in Zürich XXX) eingehender beschrieb und
abbildete, und welchen kürzlich wieder SCHOBER (Das alte Const. II 2g/. 45 f.)
ausführlicher behandelte (Durchzeichnungen von MOSBRUGGER in der
Wessenbergischen Sammlung zu Konstanz und von Conservator VON BEYER
in der Vaterl. Samml. zu Karlsruhe), so dass hier von einer eingehendem
Untersuchung abgesehen werden kann.

Die Bilder, im J. 1886 wieder aufgedeckt, zieren die Wand eines nach dem
Hof gehenden hintern Gemaches und bilden, jedes etwa 25" h., 20" br., drei
horizontale Reihen, von denen jede sieben Darstellungen zählt. Sie sind, wie es
scheint, al fresco gemalt und zwar mit ausschliesslicher Anwendung der braunen,
rothen, grünen und schwarzen Farbe, zum Theil leidlich erhalten, doch nicht so
gut, dass die von uns veranstaltete photographische Aufnahme ein befriedigendes
Resultat ergab. Namentlich sind die Inschriften sehr beschädigt. Wir geben sie
hier auf Grund der Mosbrugger'schen Pausen, wie sie ETTMÜLLER reprodu-
cirt hat, und unserer Photographien, und stellen im Uebrigen den Inhalt der Dar-
stellungen nur summarisch zusammen. Die 21 Bilder bilden folgendes Schema:

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