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Kromayer, Johannes [Editor]; Veith, Georg [Editor]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, Abt. 2): Afrika — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7594#0020
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Der afrikanische Kriegsschauplatz.

einer großen Zahl schmaler, eng aneinandergedrückter Parallelketten
von Mittelgebirgscharakter, von denen keine die übrigen besonders
dominiert. Die Streichrichtung ist hier fast ausnahmslos Südwest—
Nordost; nur wenige kurze Querriegel zeigen eine andere Richtung.
Ebene Flächen von nennenswerter Ausdehnung gibt es nur am Ou.
Medjerda; einige Kessel nächst der Küste sind mit Seen angefüllt.
Die zahlreichen Wasserläufe dieses Berglandes durchbrechen meist nach
kurzem Laufe die Ketten, um sich ins Meer oder in den Ou. Medjerda
zu ergießen; ihre Täler tragen durchwegs schluchtartigen Charakter.

Die Wegsamkeit des ganzen Gebietes ist eine geringe; es ist,
militärisch beurteilt, schwieriges Durchzugsland. Die Längskommuni-
kationen sind meist auf die zwischen den Ketten streichenden Ver-
schneidungen angewiesen und finden, da die wichtigsten Wasserläufe
meist quer darüber durchbrechen, auch hier genug Schwierigkeiten.
Die Querverbindungen zwischen Meer und Medjerda sind noch un-
günstiger dran, da die schluchtartigen, sohlenlosen Quertäler sich
wenig für die Anlage von Kommunikationen eignen und die schroffen
Hänge der meisten Ketten schwere Steigungen zu überwinden geben.

Dagegen ist die Fruchtbarkeit infolge des relativen Wasserreich-
tums eine recht befriedigende und eigentlich nur eine Funktion der
Flächenneigung. Jede halbwegs ebene Fläche ist kulturfähig, und
stellenweise finden sich prachtvolle Wälder.
Der südöstlich Ganz anders repräsentiert sich das Bergland südöstlich der
Abschnitt. j£gnegUe.jje<yer([ajjnie> "Während dort die unter sich ziemlich gleich-
artigen Ketten eng aneinandergerückt erscheinen, ist hier das Gebirgs-
system in seine einzelnen Glieder aufgelöst. Wir treffen eine große
Anzahl kleiner Ketten, Rücken und Bergmassivs, die fast alle mehr
oder weniger isoliert dastehen oder nur lose durch niedriges Hügelland
zusammenhängen. Wo diese Einzelformen eine ausgesprochene Kamm-
richtung aufweisen1), verläuft dieselbe — wenigstens in den nörd-
licheren Teilen — immer noch vorwiegend von Südwest nach Nord-
ost; daneben gibt es zahlreiche isolierte Kegel und Massivs ohne
ausgesprochene Kammrichtung2), desgleichen, besonders im Süden,
regelrechte Tafelberge3). Am meisten tritt ein gewisser Zusammen-

1) Dj. Massouge, Dj. Bargou, Dj. Serdj, DJ. Zaghouaue usw.

2) Hierher die originellen Klippenberge der Mellegue-Steppe: Dj. Laibel, Dj.
Harraba, Dj. Slata etc.

3) Haniadet el Kessera, die sog. „Tafel des Jugurtha".
 
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