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Anhang. Ubersetzung des Quellenberichtes.

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zogen sie ihm in die Ebene entgegen, in der Absicht gegenseitigen
Zusammenwirkens: die Besatzung des Brückenkopfes in der Stärke von
10 000 Mann, das Belagerungskorps von Utika in der Stärke von
15000 Mann. (2) Als sie gegenseitig in Sicht kamen, glaubten
sie bereits die Karthager in die. Mitte genommen zu haben, setzten
sich miteinander in Rufverbindung und gingen zum Angriff auf die
Feinde über. (3) Hamilkar aber führte sein Heer in folgender Ordnung:
in der ersten Staffel die Elefanten, in der zweiten die Reiter und die
leichten Truppen, zuletzt das schwerbewaffnete Fußvolk. (4) Als er nun
den überhasteten Angriff des Feindes wahrnahm, ließ er seine sämtlichen
Abteilungen kehrt machen. (5) Die beiden Vorderstaffeln nun ließ er
nach der Kehrtwendung rasch zurückgehen; in der Queuestaffel jedoch
Heß er eiue Schwenkung machen und stellte ihn mit der Front gegen
den Feind auf. (6) Die Libyer und Söldner, in der Meinung, daß die
Feinde erschreckt flöhen, lösten ihre Verbände und warfen sich kräftig
anf sie, um sie zu verfolgen. (7) Sobald aber die Reiter mit denen,
welche bereits Front gegen den Feind gemacht hatten, in gleiche Höhe
gekommen waren, machten auch sie wiederum kehrt, um den Kampf auf-
zunehmen, und gleichzeitig rückte die ganze Heeresmacht vor: unter dem
überraschenden Eindrucke dieses Vorganges packte ein jäher Schrecken
die Libyer, und da sie bemerkten, daß sie schlecht und vereinzelt an
den Feind gekommen seien, so wandten sie sich zur Flucht. (8) Die
vorderen Reihen stießen auf die rückwärtigen und brachten sich und
jenen Verderben; der größte Teil wurde zusammengetreten, da die
Reiter und die Elefanten über sie kamen. (9) Gegen 6000 Libyer und
Söldner fielen, gefangen wurden etwa 2000; die übrigen flohen teils in
den Brückenkopf, teils in das Lager von Utika. (10) Nachdem Hamilkar
aui' die angeführte Art den Sieg erfochten, folgte er dem Feinde auf
dem Fuße; den Brückenkopf nahm er im ersten Anlauf, da die Feinde
lun räumten und sich nach Tunes flüchteten; dann durchstreifte er
das übrige Land und bewog einzelne Städte zur Übergabe, die meisten
aber nahm er mit Gewalt. . . .

III. Die Schlacht im Talkessel (bei Nepheris).
Cap. 77. Mathos setzte indessen die Belagerung von Hippakra
fort- Dem Autaritus aber, dem Anführer der Gallier, und dem Spen-
dius gab er die Instruktion, mit den Feinden in Fühlung zu bleiben,
(2) mit Rücksicht auf die Überlegenheit der feindlichen Armee an

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