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Die verschiedenen Illustrationsverfahren
Obgleich dieses — der » Bromsilberdruck« — nicht zu den graphischen Re-
produktionsverfahren gehört, sondern streng genommen nur eine Schnell-
kopiermethode darstellt, mag es doch kurz beschrieben werden. Eine
entsprechende Anzahl photographischer Negative, die in der Dichte mög-
lichst gleichmäßig sein müssen, werden zusammen zu einer Form ver-
einigt, d. h. die Negative werden so auf eine Spiegelglasplatte geklebt,
daß später nach dem Zerschneiden die einzelnen Bilder den gewünschten
Papierrand erhalten. Selbstverständlich werden die Negative zuvor auf
das sorgfältigste retuschiert, da an die Qualität der Bromsilberdrucke
besonders hohe Anforderungen gestellt werden. Verzierungen und
Schrift, die im fertigen Druck weiß erscheinen sollen, zeichnet man gleich
in das Negativ ein. Soll dagegen die Schrift schwarz erscheinen, so wird
vom Negativ zunächst ein Diapositiv angefertigt und in dieses die Schrift
eingezeichnet. Danach wird dann wieder ein Negativ gemacht. Sind alle
Platten in dieser Weise bearbeitet und in der Dichte gleichmäßig ab-
gestimmt worden, so werden sie, wie schon erwähnt, zusammen in der
gewünschten Stellung auf eine Spiegelglasplatte montiert. Uber diesen
»Rahmen« hinweg bewegt sich eine endlose Bahn von Bromsilberpapier,
das in gleichmäßigen Zwischenräumen gegen die Platte gepreßt wird,
wobei jedesmal ein Licht aufflammt. Die Papierbahn läuft dann weiter
durch ein Entwickelbad, gelangt von da ins Fixierbad und wird schließlich
ausgewässert und getrocknet. Die jedem Amateur bekannten Vorgänge,
die zur Erzielung einer Papierkopie notwendig sind, wickeln sich hier also
unter Zuhilfenahme maschineller Einrichtungen rein automatisch ab. Da
täglich ungefähr 1000 m Papier verarbeitet werden können, so bezeichnet
man das Verfahren auch mit »Kilometerphotographie«.
Der Bromsilberdruck ergibt als rein photographisches Verfahren
natürlich vollkommene Halbtonbilder, die auch unter der Lupe keinerlei
Druckelemente erkennen lassen, er gibt daher alle Einzelheiten des Ori-
ginals zeichnerisch mit einer Schärfe wieder, wie sie von keiner graphischen
Reproduktionsart erreicht werden kann. Je nach der Bearbeitung des
Papiers können Bilder in verschiedenen Farbentönen hergestellt werden,
und zwar sowohl in mattem als in hochglänzendem Druck. Allerdings
ist der Bromsilberdruck auch das teuerste monochrome Bildverfahren, das
in der Hauptsache zur Herstellung feiner Innenplakate und der bekannten
Bromsilberpostkarten Verwendung findet. Bei mehrfarbiger Darstellung
werden die Farben nachträglich durch Handkolorit angebracht. Der präch-
tige Bromsilberdruck (Tafel 4) wurde in liebenswürdiger Weise von der
bekannten Spezialfirma »Photochemie« in Berlin zur Verfügung gestellt.
Die verschiedenen Illustrationsverfahren
Obgleich dieses — der » Bromsilberdruck« — nicht zu den graphischen Re-
produktionsverfahren gehört, sondern streng genommen nur eine Schnell-
kopiermethode darstellt, mag es doch kurz beschrieben werden. Eine
entsprechende Anzahl photographischer Negative, die in der Dichte mög-
lichst gleichmäßig sein müssen, werden zusammen zu einer Form ver-
einigt, d. h. die Negative werden so auf eine Spiegelglasplatte geklebt,
daß später nach dem Zerschneiden die einzelnen Bilder den gewünschten
Papierrand erhalten. Selbstverständlich werden die Negative zuvor auf
das sorgfältigste retuschiert, da an die Qualität der Bromsilberdrucke
besonders hohe Anforderungen gestellt werden. Verzierungen und
Schrift, die im fertigen Druck weiß erscheinen sollen, zeichnet man gleich
in das Negativ ein. Soll dagegen die Schrift schwarz erscheinen, so wird
vom Negativ zunächst ein Diapositiv angefertigt und in dieses die Schrift
eingezeichnet. Danach wird dann wieder ein Negativ gemacht. Sind alle
Platten in dieser Weise bearbeitet und in der Dichte gleichmäßig ab-
gestimmt worden, so werden sie, wie schon erwähnt, zusammen in der
gewünschten Stellung auf eine Spiegelglasplatte montiert. Uber diesen
»Rahmen« hinweg bewegt sich eine endlose Bahn von Bromsilberpapier,
das in gleichmäßigen Zwischenräumen gegen die Platte gepreßt wird,
wobei jedesmal ein Licht aufflammt. Die Papierbahn läuft dann weiter
durch ein Entwickelbad, gelangt von da ins Fixierbad und wird schließlich
ausgewässert und getrocknet. Die jedem Amateur bekannten Vorgänge,
die zur Erzielung einer Papierkopie notwendig sind, wickeln sich hier also
unter Zuhilfenahme maschineller Einrichtungen rein automatisch ab. Da
täglich ungefähr 1000 m Papier verarbeitet werden können, so bezeichnet
man das Verfahren auch mit »Kilometerphotographie«.
Der Bromsilberdruck ergibt als rein photographisches Verfahren
natürlich vollkommene Halbtonbilder, die auch unter der Lupe keinerlei
Druckelemente erkennen lassen, er gibt daher alle Einzelheiten des Ori-
ginals zeichnerisch mit einer Schärfe wieder, wie sie von keiner graphischen
Reproduktionsart erreicht werden kann. Je nach der Bearbeitung des
Papiers können Bilder in verschiedenen Farbentönen hergestellt werden,
und zwar sowohl in mattem als in hochglänzendem Druck. Allerdings
ist der Bromsilberdruck auch das teuerste monochrome Bildverfahren, das
in der Hauptsache zur Herstellung feiner Innenplakate und der bekannten
Bromsilberpostkarten Verwendung findet. Bei mehrfarbiger Darstellung
werden die Farben nachträglich durch Handkolorit angebracht. Der präch-
tige Bromsilberdruck (Tafel 4) wurde in liebenswürdiger Weise von der
bekannten Spezialfirma »Photochemie« in Berlin zur Verfügung gestellt.