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Krüger, Otto
Die Illustrationsverfahren: eine vergleichende Behandlung der verschiedenen Reproduktionsarten, ihrer Vorteile, Nachteile und Kosten — Leipzig: Verlag von F.A. Brockhaus, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.67421#0096
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84

Die verschiedenen Illustrationsverfahren

in der Sdiale fertiggestellt wurden. Die beiden Abbildungen 89 und
91 veranschaulichen das Gesagte. Es leuchtet daher ein, daß von den
in der Atzmaschine hergestellten Autotypien größere Auflagen gedruckt
werden können. Immerhin arbeitet die Atzmaschine rein mechanisch,
ihre Verwendung ist daher schon aus diesem Grunde nicht immer an-
gebracht, besonders aber dann nicht, wenn eine ganz naturgetreue
Reproduktion verlangt wird. In solchen Fällen ist nur durch sorgfältiges
Abdecken und Atzen in der Schale ein gutes Resultat zu erzielen.
Nach Fertigstellung der eigentlichen Atzung wird nochmals ein Ab-
zug gemacht und dann bekommt der sogenannte »Nachschneider« die


Abb. 83. Darstellung verschiedener Blendenausschnitte und die bei ihrer Verwendung
entstehenden Punktformen.

Platte, um mit Stichel und Polierstahl (siehe Abbildung 21) etwaige
Mängel zu beseitigen. Schließlich wird, nachdem für den Auftraggeber
einige gute Abzüge gemacht wurden, die Atzung auf einer besonderen
kleinen Maschine mit dem Facettenrande versehen und dann aufgeklotzt.
Nachträgliche Änderungen, die der Besteller ab und zu wünscht,
lassen sich an der fertigen Autotypie nur noch in beschränktem Maße
ausführen. Man kann Teile des Bildes durch Nachätzen aufhellen, auch
durch Herausstechen Glanzlichter schaffen, ferner Stellen, die dunkler
drucken sollen, mit dem Polierstahl überarbeiten. Das ist aber auch
so ziemlich alles, was sich tun läßt. Jede andere Korrektur, besonders
eine rein zeichnerische, bei der es sich um eine Änderung der Kon-
turen handelt, ist entweder gar nicht oder doch nur mit derartigen
Schwierigkeiten ausführbar, daß die Anfertigung einer neuen Atzung,
nachdem die Vorlage entsprechend geändert wurde, gewöhnlich das
Einfachere ist.
 
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