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Küch, Friedrich [Oth.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 1): 1918 — Marburg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.41405#0326
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304

Urkunden und Akten.

genommen werden. . . . Datum Cassel am montag nach Dionisii anno etc. XXVII.
— Ausfert. im Stadtarchiv Wetter, Gerichtsbuch; Papier mit Außenadresse und
Verschlußsiegel.
218. 1528 Febr. 6.
Landgraf Philipp gibt dem Lohgerberhandwerk zu Marburg
die Zunft und Brüderschaft wieder, die es früher gehabt hat.
Der Wortlaut stimmt mit Nr. 155 überein, nur daß in § 1
die Stelle über die Leistungen bei der Aufnahme in die Zunft
so lautet: sechs mark heller Marpurger werunge, die uns und
unsern erben halb und das ander halbteil irer bruderschaft gefallen
sollen, dorzu irem handwerk zwei virtel weins und ein halben
gülden in den gemeinen kästen den armen leuten. — Uf sanct
Dorotheen, den sechsten tag Februarii anno domini millesimo quin-
gentesimo vicesimo octavo.
Ausfert. Abt. Zünfte; Perg.; das Siegel fehlt.

219. 1528 Febr. 18.
Landgraf Philipp gibt dem Schneiderhandwerk zu Marburg
die Brüderschaft wieder, die es von seinen Voreltern und dem
Fürstentum Hessen gehabt hat.
1. Wer sich ires hantwerks mit inen gebrauchen will und
treiben, der sal ehelich gepörn und ein ingesessen burger zu Marpurg
sein, ader von stund an daselbst burger werden und sein hantwerk
wol können und mit der hant beweisen, und sal inen zu irer
bruderschaft geben achte mark gelts Marpurger werung, die uns
und unsern erben halb und das ander halbteil irer bruderschaft
gefallen sollen, zwei virtel weins dem hantwerk und ein halben
gülden in gemeinen kästen den armen.
2. —4. Wie 2 — 4. des Zunftbriefs von 1494 Sept. 14,
Nr. 151.
5. Were es auch sach, das wir ader unser gebrotte diener
in der eile arbeit bedürften, darzu sal und mag ein ieder sovil
knecht setzen und brauchen, als ime von noiten ist, doch das er
damit kein burgerarbeit mit solchen knechten mache.
6. Wie 6. in Nr. 151.
7. Es soll auch nimants außerhalb ires hantwerks cleider auf
den kauf machen.
8. Auch wan ein neuer meister ankompt, der sal das erste
jare des hantwerks knecht sein, wo er im selbigen ersten jare von
einem andern neuen meister nit erloist wirdet. So aber das jar
umb ist, sollen die hantwerksmeister einen andern knecht dingen.
9. Wie 7. in Nr. 151.
Der Schluß ähnlich wie in Nr. 151. Dienstags nach Valentini
anno domini millesimo quingentesimo vicesimo octavo.
Ausfert. Abt. Zünfte; Perg.; Siegel fehlt. — Gegen die ländliche Konkurrenz
wandten sich die Schneider etwa um diese Zeit in folgendem undatierten Schreiben
an den Landgrafen: Wir armen e. f. g. undertan tragen e. f. g. underteniklich
us anligender beschwerung zu wissen, demnoch e. f. g. der gemein Stadt sich
 
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