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Künstlerbund Hagen; Neue Galerie (Wien)
Gedächtnisausstellung Lovis Corinth: I. Teil: Aquarelle, Handzeichnungen und Graphik : in den Räumen des Hagenbundes, November-Dezember 1926 — Wien: Künstlerbund Hagen, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.73048#0012
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unter der Ruhrbesetzung und dem Zerfall des nationalen
Wohlstandes. Dabei hatte er selbst damals die größten
künstlerischen und materiellen Erfolge. Aus dem tiefen
Leid dieser Zeit sind die wunderbar sublimierten Werke
seiner Altersperiode entstanden.
Zur Graphik, die hier ausgestellt ist, hat der Künst-
ler erst Anfang der 90er Jahre gegriffen. Er fühlte damals
das Bedürfnis, sich über die Form klarer zu werden;
daraus ist die Folge der „Tragikomödien" entstanden. Von
zwei vollständigen Exemplaren besitzt eines die Albertina.
Darüber hinaus hatte der Künstler die graphischen Tech-
niken bald lieb gewonnen, so daß er seine Gesichte
häufig darin ausdrückte.
Wenn wir Corinths Werke betrachten, müssen wir
bedenken, daß sich darin außergewöhnlich starkes
Menschentum in einer höchst individuellen, künstlerischen
Sprache ausdrückt. Den Zugang dazu zu finden ist
nicht leicht, ihn gefunden zu haben ein beglückendes
Erlebnis.
Wien, im November 1926.
Alfred Stix.

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