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Kugler, Franz
Handbuch der Kunstgeschichte — Stuttgart, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.1230#0762

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• Achtzehntes Kapitel.
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Allgemeine Bemerkungen.
Um den Beginn des fünfzehnten Jahrhunderts treten auch im
Norden (zunächst in den Niederlanden) künstlerische Bestrebungen
hervor, die ebenso rüstig und entschieden, wie die der italienischen
Kunst, die lebendig erwachte moderne Sinnesweise ankündigen; es
ist dasselbe Verlangen, das Einzelne in seiner abgeschlossenen
Selbständigkeit geltend zu machen, dasselbe sorgliche Eingehen
auf die Vorbilder der Natur, in dem ganzen Reichthum und Wechsel
ihrer Erscheinungen. Die nordische Kunst bringt es hierin zunächst,
in mehrfacher Beziehung, sogar zu glücklicheren Erfolgen als die
italienische. Dennoch steht sie der letzteren von vornherein in der
Grösse des Sinnes nach; dies Verhältnis» gestaltet sich immer
deutlicher, je weiter die Entwickelung der Zeit vorschreitet, am
Deutlichsten im Anfange des sechszehnten Jahrhunderts, indem die
nordische Kunst, so achtbar und eigenthümlich ihre Leistungen
auch bleiben, doch an dem grossartigen Aufschwünge, der zu dies«1
Zeit in Italien statt fand, keinen Antheil nimmt. Als ein wichtiger
Grund für diese Erscheinung ist vorerst der Umstand hervorzuheben,
dass der nordischen Kunst das Verhältnis» zur Antike fehlt, welches
in Italien schon im Verlauf des romantischen Zeitalters (obschon
hier nicht immer günstig) durchgeklungen hatte und welches flu
die in Bede stehende Periode als ein höchst bedeutsames Förderung8'
mittel betrachtet werden musste. Der nordischen Kunst mange
in dieser Periode jene Grösse und Würde der Formen, welche d1
italienische sich, unter dem Einfluss der Antike, in immer steigende'
Grade anzueignen wusste. Dennoch ist diese Unbekanntscliaß ml
 
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