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rechtigkeit und die eines nach dem Kranze ringen-
den Kriegers. Die Gruppe wird durch einen Bau
von starken freistehenden Pfeilern getragen, der
sich über verschiedenen Stufen erhebt. Die nach
den äusseren Seiten hinaustretenden Fronten der
Pfeiler sind mit Reliefgestalten von symbolischer
Bedeutung geschmückt, auf die Thaten des Königs
und auf die Wohlthaten, die er seinem Lande er-
wiesen, anspielend. Vier reich decorirte Candela-
ber erheben sich auf den Ecken des Monuments.
Die einfachen griechischen Formen, in denen der
gesammte Unterban ausgeführt ist, bilden einen wir-
kungsreichen Contrast gegen das bewegte Lii ien-
spiel der Gruppe, welche auf ihm ruht; hier ist eine
Fülle der kräftigsten, aber durch ein harmonisches
Gesetz umschlossenen Aeusserungen des Lebens,
zugleich der Ausdruck feierlichen Ernstes, hoher
Majestät. In grossartig symbolischen Zügen spricht
sich die Bedeutung aus; was an der Erscheinung
des Königs vergänglich war, was der flüchtigen
Willkühr seiner Zeit angehörte, ist in dieser Dar-
stellung abgestreift und nur das seinem inneren
Wesen Eigenthümliche, nur der Grundzug seines
Charakters beibehalten. In freier Idealität (jlie zur
Charakteristik einer grossartigen Persönlichkeit nicht
der Nachahmung äusserlicher Zufälligkeiten bedarf)
tritt diese Gruppe vor unser Auge, in ungetrübter
Schönheit spricht die Kunst in ihr den erhabenen
Gedanken aas. Auch scheint Schinkel gelbst gerade
 
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