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fassenderen Bedürfnissen der Gegenwart gemäss,
weiter zu führen. Er bleibt zugleich nicht einseitig
bei diesen Elementen stehen; wo dieselben für die
höheren Bedürfnisse der Gegenwart nicht ausrei-
chen, da führt er neue Formen in die Kunst ein,
welche den edelsten Ausdruck für diese Bedürfnisse
enthalten; und gleichwohl spricht sich in der Durch-
bildung dieser neuen Formen wiederum derselbe
classische Geist aus. So treten uns seine architek-
tonischen l'rincipien in einer klaren innerlichen Har-
monie entgegen; so erscheint uns in diesen Princi-
pien ein bedeutsames Element des Fortschrittes, wel-
ches das Gegebene nicht bloss in seiner reinsten
Gestalt auffasst, sondern dasselbe auch als ein Ent-
wickelungsfähiges bezeichnet und selbst diese Ent-
wickelung in grossartigen Zügen darlegt. So re-
präsentirt er uns eine innerlich lebensthätige Kunst,
welche den Mitlebenden die schönste Genugthuung
gewährt.

Freilich ist Vieles von dem Wichtigsten, was
er geleistet, eben nur im Entwürfe vorhanden, nicht
in körperlicher Ausführung in das Leben eingetre-
ten; freilich kann man vermuthen, dass er selbst
vielleicht, durch grössere Aufgaben und die ange-
messene Ausführung solcher angeregt, noch Bedeu-
tenderes, noch tiefer Einwirkendes würde geleistet
haben. Doch ist wenigstens das, was in seinen
Entwürfen vor uns liegt, gewiss auf keine Weise
verloren und wird auch so von dem entschiedensten
 
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