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sie niemals öffentlich ausgestellt wurden, doch be-
reits die entschiedenste Anerkennung im weitesten
Kreise zu Theil geworden ist Der erste Eindruck,
den diese Malereien ([denn sie sind, wenn auch in
kleinerem Maasstabe, aufs sorgfältigste in Farben
ausgeführt} auf den Beschauer hervorbringen, hat
etwas eigen Ueberraschendes, eben in Bezug auf
den Adel in der Form, auf den Reichthum der Ge-
staltung, auf die grossartige Harmonie der Färbung,
die in ihnen herrschen; man erwartete auch hier
([wie es in den oben besprochenen, für die bauli-
chen Zwecke bestimmten Compositionen der Fall
istj mehr nur skizzenartige Entwürfe, mehr nur
die Andeutung der Ideen, nach denen der bildende
Künstler, um sich so den Anforderungen des Gan-
zen zu fügen, würde zu arbeiten gehabt haben;
man ist nicht darauf vorbereitet, den Architekten
auch in der frei bildenden Kunst als einen vollen-
deten Meister wiederzufinden. Doch stehen diese
Arbeiten nicht vereinzelt da; noch manche andere
reihen sich ihnen an, die man in gewissem Sinne
vielleicht als die Vorbereitungen zu diesen betrach-
ten kann. So glaube ich hier ein grosses kraftvol-
les Oelgemälde vom Jahre 1827, welches, inmitten
eines dichten südlichen Haines, eine idyllische Scene
zwischen einem Mädchen und einem Knaben dar-
stellt, nennen zu dürfen, ein Bild, in dem das edelste
Foimenstudium hervortritt. So warSchinkel unge-
fähr gleichzeitig mit diesem Gemälde (oder zunächst
 
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