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stellt und welches für die Prinzessin Friedrich der
Niederlande (wenn ich nicht irre, im Jahre 18253
gemalt wurde; hier tritt indess mehr als in seinen
andern landschaftlichen Gemälden das Element der
Historienmalerei hervor, indem im Vorgrunde ein
Tempelbau und zahlreiche Gestalten griechischer
Jünglinge, die an der Ausführung des Baues ar-
beiten, dargestellt sind. In seinen bildlichen Dar-
stellungen gothischer Prachtgebäude folgt Schinkel
ganz der reichen Entwickelung dieses Styles, wel-
che vornehmlich in Frankreich und Deutschland, in
den Zeiten des dreizehnten und vierzehnten Jahr-
hunderts statt gefunden hatte, ohne dieselbe durch
seine eigene Ansicht über die Gültigkeit derselben
zu beschränken *). In manchen seiner Gebäude
entwickelt sich auch die vornehme Pracht italieni-
scher Architektur, wie sich diese in der Zeit um
den Schluss des Mittelalters gestaltet hatte, und
wiederum sind die Natur und die Staffage demge-
mäss behandelt. So sieht man auf einem dieser
Bilder den Altan eines fürstlichen Parks vor sich,

*) Ebenso ist Schinkel bei der Res taurat ion der be-
deutendsten mittelalterlichen Bauwerke des preuss,
Staates, die in den letzten Decennien statt fand und deren
obere Leitung seinen Händen anvertraut war, — bei der Re-
stauration der Dome von Cö'ln, Magdeburg, Brandenburg, des
Schlosses Marienburg u. s. w. — überall auf das, der Anlage
dieser Gebäude zu Grunde gelegte System mit Sorgfalt einge-
gangen und hat eben nur dieses System in seiner Integrität
herzustellen gestrebt.
 
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