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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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Gmelin, Ludwig: Die Ausstellung "München 1908", [3]: (Schluß des Abschnittes Raumkunst, Metallarbeiten usw.)
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https://doi.org/10.11588/diglit.9043#0386
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Die Ausstellung „München ;y08".

626. Spieltellerchen aus Silber; figürliche Darstellung in Grubenschmelz. Nach Entwürfen von Max Pfeiffer

ausgeführt von I. B. lf aag.

(Halbe wirk!. Größe.)

— ja sogar Glasmalerei in sich schließen; das Ge-
samtbild, das diese Aünstlerflrma von ihrem Schaffen
hier entrollt, uitd das durch zahlreiche Arbeitet: in
einzelnen Räumen ergänzt wird, ist sehr erfreulich
und ein lebendiger Beweis dafür, was mit Rönnen
und Tatkraft in kaum einem Dezennium erreicht
werden kann. Völlig modern, aber an den alten
Arbeiteit geschult — mit dem weiten Blick, den das
Erklimmen einer hohen Warte gewährt. (Abb. 6^5
bis 6^6.)

Das Gebiet der Bronze uitd verwandter Ar-
beiten, ist, abgesehen von den rein figürlichen Lachen,
wenig zahlreich vertreten; es umfaßt beinahe nur
Schreib- und Rauch-Garnituren, Tischlampen, Leuchter
und ähnliches, meist in patiniertem Messing — sehr
gut u. a. aus den Werkstätten von Z. Hintermair
und Zoh. Lasser; arbeiten diese Werkstätten nur
in modernem Sinne — einzelne Sachen sind als

Lichtgeräte in verschiedenen Räumen zerstreut — so
pflegen andere — Jos. Rockenstein, Fred Dünn
& Tie. — doch auch noch die Reproduktion älterer
Arbeiten; was aber bei der letzten Firma als Marotte
erscheinen könnte, die Vorführung von Arbeiten in-
dischen Charakters (bei Treibarbeiten), das ist wirk-
lich indische, in München durch indische Arbeiter
ausgeübte Handwerkskullst — interessante Beispiele,
wie unsere heutige Freizügigkeit auf die Verwischung
nationaler und lokaler Eigenarbeit hinarbeitet. Neben-
bei pflegt Dünn nrit besonderer Vorliebe den Guß
kleiner figürlicher Bronzen, unter denen sich wieder
Tiere besonders auszeichnen. — Figürliche Bronzegüsse
hat auch Tosmas Leyrer mit einem etwas aben-
teuerlichen Tafelaufsatz — Modell von Balthasar
Schmitt — gebracht: ein rechteckiges Wasserbecken,
über dessen einen Schmalrand sich ein langhalsiger,
in blau, weiß, grün eniaillierter, gekrönter Drache
hinüberreckt und dadurch ein gegenüber sitzendes,
nacktes Schwesternpaar — Bronze, die Haare ver-
goldet —■ in Schrecken versetzt.

Zu den erfreulichsten Erscheinungen auf dem
Gebiet der Metall- und Rleinplastik gehört die wieder-
ausgeblühte Aunst der Medaille und der Pla-
kette. Unsere Zeitschrift hat diesen Gegenstand
wiederholt so ausführlich behandelt*), daß es im
Rahmen dieses Berichtes genügt, die wichtigsten da-
bei beteiligten Aussteller zu nennen: Max Dasio,
Georg Römer, Heinr. Wadere, Hermann Hahn,
Fritz Christ. Von welch günstiger Wirkung die
pflege dieser Aleiukunst war, zeigt sich so recht an
ihren immer zahlreicher und besser werdenden Aus-
läufern, den Vereins- und Festzeichen, von denen
namentlich Georg Lindner (Mitarbeiter Hans

627—629. Schlüsselhaken und Broschen.

Nach Entwürfen von M. Dusch er ausgef. von I. B. thaag.

(Silber; die Broschen mit unterlegter Goldplatte.)

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) Zuletzt 5. 225 ff. in diesem Jahrgang.
 
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