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Lory, Karl: Die Bayerische Gewerbeschau München 1912, [4.]: Metallarbeiten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6844#0370
Die Bayerische Gewerbeschau München (9(2.
weise steckt auch etwas zuviel Tradition in den meisten
solchen Dingen. Zwischen einer im guten Sinn
modernen, lichten, freudigen, leichten Speisezimmer-
einrichtung und manchen dieser schweren Prunkstücke
obwaltet noch eine gewisse Disharmonie. Darin
soll nicht etwa ein Tadel liegen; nur daran sei
bei dieser Gelegenheit erinnert, ob die einwand-
freien Lösungsversuche alle nach dieser Seite hin liegen
müssen. Auffallend ist jedenfalls der Gegensatz zwi-
schen der archaistischen Gewichtigkeit der Metallge-
gesäßc und mondänen Zierlichkeit der Mctallfi-
g u r e n. Firmen wie Vierth aler, Viegelmann,
Fred Dünn & To. lieferten hier ja Ausgezeichnetes,
gleichviel, ob Menschen- oder Tierfiguren, ob reine
Aunstwerke oder Gebrauchsgegenstände, wie Petschafte
usw. Pier spürt man den unmittelbaren belebenden
Einfluß der reinen Aunst in einer Weise, die dieser
selbst wie dem Aunstgewerbe zum Ruhme gereicht.
Die aus der Agl. Erzgießerei (Ferdinand v. Ali Iler)
hervorgegangenen Arbeiten, die dein Raum \7
(Marmor) eigentlich erst die künstlerische Note geben,
zeigen die bekannte künstlerische Vollendung, die alle
Erzeugnisse dieses Instituts auszeichnet.
Recht erfreulich muß es endlich genannt werden,
daß die Bestrebungen der Gewerbeschau, auch die
Zinngießerei künstlerisch zu heben, wenigstens
teilweise auf fruchtbaren Boden fielen. Die aus-
gestellten Zinnsachen lassen übrigens zum guten Teil
erkennen, wie wenig Änderungen es eigentlich be-
dürfte, um manchen Gegenstand einwandfrei zu ge-
772. Zeitungsständer
in Schmiedeisen.
Nach Entwurf von
Mlh.Lichheim jr.,
ausgeführt in den
Werkstätten von
wilh. Eichheim fen.
(74 d. wirkt. Größe.)
774. Briefkästchen,
nach Entwurf
von Lfans Mürstl
ausgeführt von
kj. Aohlhepp;
aus Schmiedeisen mit
eingesetztem Messing-
ornament.
(Vs d. wirkt. Größe.)
49
Aunst und Handwerk. 62. )ahrg. Heft J(2.
357
weise steckt auch etwas zuviel Tradition in den meisten
solchen Dingen. Zwischen einer im guten Sinn
modernen, lichten, freudigen, leichten Speisezimmer-
einrichtung und manchen dieser schweren Prunkstücke
obwaltet noch eine gewisse Disharmonie. Darin
soll nicht etwa ein Tadel liegen; nur daran sei
bei dieser Gelegenheit erinnert, ob die einwand-
freien Lösungsversuche alle nach dieser Seite hin liegen
müssen. Auffallend ist jedenfalls der Gegensatz zwi-
schen der archaistischen Gewichtigkeit der Metallge-
gesäßc und mondänen Zierlichkeit der Mctallfi-
g u r e n. Firmen wie Vierth aler, Viegelmann,
Fred Dünn & To. lieferten hier ja Ausgezeichnetes,
gleichviel, ob Menschen- oder Tierfiguren, ob reine
Aunstwerke oder Gebrauchsgegenstände, wie Petschafte
usw. Pier spürt man den unmittelbaren belebenden
Einfluß der reinen Aunst in einer Weise, die dieser
selbst wie dem Aunstgewerbe zum Ruhme gereicht.
Die aus der Agl. Erzgießerei (Ferdinand v. Ali Iler)
hervorgegangenen Arbeiten, die dein Raum \7
(Marmor) eigentlich erst die künstlerische Note geben,
zeigen die bekannte künstlerische Vollendung, die alle
Erzeugnisse dieses Instituts auszeichnet.
Recht erfreulich muß es endlich genannt werden,
daß die Bestrebungen der Gewerbeschau, auch die
Zinngießerei künstlerisch zu heben, wenigstens
teilweise auf fruchtbaren Boden fielen. Die aus-
gestellten Zinnsachen lassen übrigens zum guten Teil
erkennen, wie wenig Änderungen es eigentlich be-
dürfte, um manchen Gegenstand einwandfrei zu ge-
772. Zeitungsständer
in Schmiedeisen.
Nach Entwurf von
Mlh.Lichheim jr.,
ausgeführt in den
Werkstätten von
wilh. Eichheim fen.
(74 d. wirkt. Größe.)
774. Briefkästchen,
nach Entwurf
von Lfans Mürstl
ausgeführt von
kj. Aohlhepp;
aus Schmiedeisen mit
eingesetztem Messing-
ornament.
(Vs d. wirkt. Größe.)
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Aunst und Handwerk. 62. )ahrg. Heft J(2.
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