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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 62.1911-1912

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22. Ordentlicher Delegiertentag und Kunstgewerbetag des Verbandes Deutscher Kunstgewerbevereine: Delegiertentag in München: 24. Juni 1912 [und] Deutscher Kunstgewerbetag München: 25. und 26. Juni 1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.6844#0375
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22. (Ordentlicher Delegiertentag und Aunstgewerbetag des Verbandes Deutscher Runstgewerbevereine.

Diskussion verbreitete
sich besonders Prof.
Or. Haupt eingehend
über die immer wieder
auftauchende spezifisch
germanische Unter-
strömung, die sich in
den, beim Ornament
beliebten Durchschlin-
gungen und Durchflech-
tungen zeige. Das Re-
ferat Labes wird aus-
zugsweise erscheinen.

Der letzte (8) Punkt
der Tagesordnung be-
traf die Wahl des
n ächftenTagu ngs-
ortes; die beim letzten
Delegiertentag in Aus-
sicht genommene Stadt
Arefeld kam nicht mehr
in Betracht, nachdem
gleichzeitig Leipzig im
Hinblick auf feine Bau-
ausstellung, Breslau
wegen seiner Zahr-
hundertausstellung um
die Wahl als Versam-
mlungsort gebeten hat-
ten. Die Wahl fiel mit
kleiner Mehrheit aus
Breslau.

782. Llektr. Lüster;
von !N. Wolf. (Vix d. w. Gr.)

Der äußere Verlauf der Delegiertenver-
sammlung, der mit Gewcrbeschaubesuchen ani Sonn-
tag, den 23. nachmittags und mit einem gemütlichen
Beisammensein am Abend seinen Anfang genommen
hatte, erreichte nach der anstrengenden Sitzung am
Montag vormittag im Aunstgewerbehaus seinen ge-
sellschaftlichen Höhepunkt bei dem von der Stadt
gebotenen „frühstück" (besser „Festmahl"), zu dem
außer Delegierten noch eine große Zahl Ehrengäste
geladen waren.

Die Reihe der Reden, deren bedeutsamere hier
Platz finden mögen, wurde eröffnet von Oberbürger-
meister Vr. v. Borscht mit einer herzlichen An-
sprache, in der er als persönliche Note anführte, daß
er vor 25 Zähren den Posten eines Sekretärs der
2. Deutsch-nationalen Aunstgewerbe-Ausstellung be-
kleidete und auf dem Wege des Runstgewerbes von
der Pfandhausstraße zum Marienplatze übersiedelt
sei. Grund genug, dem deutschen Aunstgewerbe
zeitlebens Dank schuldig zu bleiben, das ihn mit

782. Tlektr. Lüster; von Gebrüder Strober; alt-vergoldete
Bronze, Reliefs (der Tierkreis) und Langperlen aus schwärzlich
gebeiztem Nußholz. (Vio d. wirk!. Größe)

gefühls, das schon in der Schule gepflegt werden
muß. Der Aosmopolitismns fei in diesen Dingen
nicht unsere Sache; die germanische Rasse habe auch
germanische Run st. — Zn der daran angeknüpften

heit wurde auch gewarnt, sich ohne Garantien an
amerikanischen Ausstellungen zu beteiligen, da dort
keinerlei Schutz geistigen Eigentums vorhanden ist.

Es folgt als 7. Punkt der Tagesordnung ein Be-
richt des Oberlausitzer Aunstgewerbevereins zu Görlitz
von Stadtbauinspektor Labes: Über die Wieder-
belebung und Fortentwicklung deutscher Ei-
genart in Baukunst und Baugewerbe. Redner
verlangte die Förderung des deutschnationalen Stil-

durch beseitigt werden, daß wir das denkbar Beste
und Geschmackvollste bieten. — Bei dieser Gelegen-

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