lung und kegelförmig, petschaftähnlichem oder doppelkonischen Köpfen
gehört in der süddeutschen Hügelgräberkultur zu den gängigen Ausstattun-
gen der Männergräber. Dolch- und Schwertformen mit langtrapezförmigen
Griffplatten und verschieden großen, im Trapez gestellten Nieten, stehen
dem Dolch von Nordholz sehr nahe. Ein dem Nordholzer Dolch in der Griff-
plattenausbildung sehr ähnliches Stück ist in dem Schwert von Ponholz,
Landkreis Regensburg 10 gegeben. Dagegen könnte eingewandt werden, daß
es sich hier um eine Schwertform handelt, die einen anderen Griff zur
Handhabung voraussetzt. Diese Annahme kann nicht voll geteilt werden.
Die Behandlung der Griffplatte dürfte anfangs unabhängig von Form und
Größe der Waffe vom Gießer vorgenommen worden sein. Dolche und Schwer-
ter sind sicher nach den gleichen Grundideen gearbeitet worden, so daß man
mit einiger Berechtigung die Ausbildung der Griffplatten an älterbronzezeit-
lichen Schwertern auf die Gestaltung der Griffplatten an den Dolchen über-
tragen kann. Wesentlich ist, daß in Männergräbern des süddeutschen Hügel-
gräberkreises fast immer und vorherrschend eine Ausstattung mit Dolch oder
Schwert und Nadel zu beobachten ist.
In diesem Zusammenhang sei auf einen Grabfund von Wiershausen,
Kreis Hannoversch-Münden, verwiesen11. Hier lagen in einem Grabhügel auf
einem Schalenstein ein Dolch mit langtrapezoider Griffplatte und vier ver-
schieden großen Pflocknieten, die im Trapez gesetzt waren, sowie eine Bronze-
nadel mit Petschaftkopf und geschwollenem Hals. Nicht gesagt ist, ob die
Schwellung durchbohrt ist. Zwar ist die Dolchklinge nur 18 cm lang, was für
unsere Frage ohne Belang ist. Wesentlicher ist die Ausstattung mit Dolch
und Nadel, ähnlich der Ausstattung des Grabes von Nordholz. Seine beson-
dere Bedeutung erhält der Grabfund von Wiershausen aber dadurch, daß die
Beigaben auf einem Schalenstein niedergelegt worden sind, womit bewiesen
ist, daß die Schalensteine keineswegs auf den Norden beschränkt sind, son-
dern weit nach Süden vorstoßen und hier eindeutig in einem älterbronzezeit-
liche Grabzusammenhang stehen. Der Dolch konnte mit organischen Sub-
stanzen geborgen werden, die ganz wesentliche Beobachtungen über die An-
bringung und Herstellung der Griffe aus organischem Material erlauben und
den Nachweis erbringen, daß nicht in allen Fällen, wo angeblich Beschlag-
nägel gefunden worden sind, solche auch tatsächlich als Nägel von Griff oder
Scheide angesehen werden müssen, sondern sicher in vielen Fällen als Niete
Verwendung gefunden haben, die durch mechanische Einwirkungen und
chemische Vorgänge während des Zersetzungsprozesses zerrissen wurden und
nicht als Niete bei der Bergung erkannt worden sind. Aus weiteren Beob-
achtungen liegen die Ergebnisse vor, die beweisen, daß die Scheide mit Teilen
eines kurzgeschorenen Schaffelles ausgekleidet war und daß der Griff des
Dolches aus Horn gewesen ist. Eine wichtige Beobachtung, die beweist, daß
die Griffe nicht immer und in allen Fällen aus Holz gewesen sein müssen 12.
Der Grabfund von Wiershausen mit Dolch und Nadel schließt sich dem süd-
deutschen Hügelgräberkreis an und unterstreicht einmal mehr die von Fr.
10 W. Torbrügge, Die Bronzezeit in der Oberpfalz. Mat. Hefte zur Bayerischen Vor-
geschichte 13/1959, S. 195 (280), T. 57/14 und G. Behrens, Bronzezeit Süddeutschlands.
1916, S. 121 (195), T. IX. 19, hier mit Fdort. Hagenau b. Regenstauf angegeben.
11 F. B. Jünemann, Urgesch. Bodendenkmalpflege im Kreise Münden. 1952, S. 4,
Abb. 3—6; ders. 1953, S. 7 f.; ders. Der Bronzedolch von Wiershausen. Urgesch. Boden-
denkmalpflege im Kreise Münden. 1956, S. 5 ff., Abb. 7—8.
12 G. Jacob-Friesen, Bronzezeitlicher Männergrabfund der Per. II aus Ostenfeld,
Kreis Husum. Offa, Bd. 13/1954, S. 25 ff., Taf. IV.
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gehört in der süddeutschen Hügelgräberkultur zu den gängigen Ausstattun-
gen der Männergräber. Dolch- und Schwertformen mit langtrapezförmigen
Griffplatten und verschieden großen, im Trapez gestellten Nieten, stehen
dem Dolch von Nordholz sehr nahe. Ein dem Nordholzer Dolch in der Griff-
plattenausbildung sehr ähnliches Stück ist in dem Schwert von Ponholz,
Landkreis Regensburg 10 gegeben. Dagegen könnte eingewandt werden, daß
es sich hier um eine Schwertform handelt, die einen anderen Griff zur
Handhabung voraussetzt. Diese Annahme kann nicht voll geteilt werden.
Die Behandlung der Griffplatte dürfte anfangs unabhängig von Form und
Größe der Waffe vom Gießer vorgenommen worden sein. Dolche und Schwer-
ter sind sicher nach den gleichen Grundideen gearbeitet worden, so daß man
mit einiger Berechtigung die Ausbildung der Griffplatten an älterbronzezeit-
lichen Schwertern auf die Gestaltung der Griffplatten an den Dolchen über-
tragen kann. Wesentlich ist, daß in Männergräbern des süddeutschen Hügel-
gräberkreises fast immer und vorherrschend eine Ausstattung mit Dolch oder
Schwert und Nadel zu beobachten ist.
In diesem Zusammenhang sei auf einen Grabfund von Wiershausen,
Kreis Hannoversch-Münden, verwiesen11. Hier lagen in einem Grabhügel auf
einem Schalenstein ein Dolch mit langtrapezoider Griffplatte und vier ver-
schieden großen Pflocknieten, die im Trapez gesetzt waren, sowie eine Bronze-
nadel mit Petschaftkopf und geschwollenem Hals. Nicht gesagt ist, ob die
Schwellung durchbohrt ist. Zwar ist die Dolchklinge nur 18 cm lang, was für
unsere Frage ohne Belang ist. Wesentlicher ist die Ausstattung mit Dolch
und Nadel, ähnlich der Ausstattung des Grabes von Nordholz. Seine beson-
dere Bedeutung erhält der Grabfund von Wiershausen aber dadurch, daß die
Beigaben auf einem Schalenstein niedergelegt worden sind, womit bewiesen
ist, daß die Schalensteine keineswegs auf den Norden beschränkt sind, son-
dern weit nach Süden vorstoßen und hier eindeutig in einem älterbronzezeit-
liche Grabzusammenhang stehen. Der Dolch konnte mit organischen Sub-
stanzen geborgen werden, die ganz wesentliche Beobachtungen über die An-
bringung und Herstellung der Griffe aus organischem Material erlauben und
den Nachweis erbringen, daß nicht in allen Fällen, wo angeblich Beschlag-
nägel gefunden worden sind, solche auch tatsächlich als Nägel von Griff oder
Scheide angesehen werden müssen, sondern sicher in vielen Fällen als Niete
Verwendung gefunden haben, die durch mechanische Einwirkungen und
chemische Vorgänge während des Zersetzungsprozesses zerrissen wurden und
nicht als Niete bei der Bergung erkannt worden sind. Aus weiteren Beob-
achtungen liegen die Ergebnisse vor, die beweisen, daß die Scheide mit Teilen
eines kurzgeschorenen Schaffelles ausgekleidet war und daß der Griff des
Dolches aus Horn gewesen ist. Eine wichtige Beobachtung, die beweist, daß
die Griffe nicht immer und in allen Fällen aus Holz gewesen sein müssen 12.
Der Grabfund von Wiershausen mit Dolch und Nadel schließt sich dem süd-
deutschen Hügelgräberkreis an und unterstreicht einmal mehr die von Fr.
10 W. Torbrügge, Die Bronzezeit in der Oberpfalz. Mat. Hefte zur Bayerischen Vor-
geschichte 13/1959, S. 195 (280), T. 57/14 und G. Behrens, Bronzezeit Süddeutschlands.
1916, S. 121 (195), T. IX. 19, hier mit Fdort. Hagenau b. Regenstauf angegeben.
11 F. B. Jünemann, Urgesch. Bodendenkmalpflege im Kreise Münden. 1952, S. 4,
Abb. 3—6; ders. 1953, S. 7 f.; ders. Der Bronzedolch von Wiershausen. Urgesch. Boden-
denkmalpflege im Kreise Münden. 1956, S. 5 ff., Abb. 7—8.
12 G. Jacob-Friesen, Bronzezeitlicher Männergrabfund der Per. II aus Ostenfeld,
Kreis Husum. Offa, Bd. 13/1954, S. 25 ff., Taf. IV.
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