Diese Ausgrabung, die 1957 durchgeführt wurde, erstreckte sich ausschließ-
lich auf das vorhandene Becken. Zuerst wurde das Gelände in der größten
Länge und Breite durch Gräben erschlossen, um ein Profil vom Verlandungs-
vorgang zu bekommen. Die hierbei anfallenden Artefakte wurden nicht
entfernt, sondern man verpflockte sie in der Wand für Datierungszwecke. Als-
dann erfolgte erst die Untersuchung der zwischen den Schnitten gelegenen
Flächen, die quadratweise im 5-cm-Schichten abgetragen wurden. So war es
erst möglich, sowohl eine sichere Trennung als auch eine genaue Datierung
der anfallenden Funde vorzunehmen.
Funde
1. Steinwerkzeuge: dünnackige Beile, Halbrund- und Rundschaber, Zin-
ken und Pfeilschneiden.
2. Keramik: Weit an der Spitze liegen die Trichterbecher mit gera-
dem Boden, deren Zahl rd. 250 Stück beträgt. Bauchfransenverzierung herrscht
vor, und die Randverzierung ist sehr verschiedenartig. Eine Gruppe verzierter
Becher ist mit auffallend großen Zickzackbändern versehen. Von beson-
derer Bedeutung sind Kragen- und Dolmenflaschen, die aber nicht
sehr häufig sind. Etwa 75 der geborgenen Keramikstücke sind hochwandige
Schalen, deren Verzierung den obengenannten Trichterbechern entspricht.
3. Werkzeuge aus Knochen: Vor allem wurden Tüllengeweih-
äxte gefunden.
4. Fauna: Die Untersuchung der gefundenen Knochen hat ergeben, daß
85,1 % derselben von Haustieren (Rind, Schwein, Ziege und Hund) und
14,9 % von Wildtieren (Rothirsch, Wildschwein, Ur und Reh) stammen.
5. Flora: Im Pollenspektrum hat man kein Getreide nachweisen können.
Bei einer genauen Untersuchung konnte man jedoch feststellen, daß vor-
gefundene Getreideabdrücke der Nacktgerste, dem Emmer und Einkorn
zuzuschreiben sind.
Da im Beginn des Mittelneolithikums keine Kragen- und Dolmenfla-
schen mehr auftreten, muß also die Siedlung auf dem Fuchsberg in das Nor-
dische Frühneolithikum datiert werden.
Die Ausgrabungen am Dümmer
Der Vortragende war Dr. J. Deichmüller, Hannover. Aus seinen Aus-
führungen sei folgendes erwähnt:
1956 waren bereits im Ochsenmoor am südlichen Dümmer bei Drainage-
arbeiten jungsteinzeitliche Funde gemacht worden. Fünf Jahre später kam
man jedoch erst dazu, im Fundgelände eine gründliche Untersuchung durch-
zuführen. Auf einer Fläche von rd. 26 Morgen wurden 575 Bohrstellen
angebracht, mit deren Hilfe fünf Fundstellen ermittelt werden konnten,
weil diese einen überdurchschnittlichen Phosphatgehalt aufzuweisen hat-
ten. Die so gewonnenen Erkenntnisse waren die Veranlassung für eine syste-
matische Grabung im Jahre 1962, die nach Planquadrat auf vier Flächen von
je 50 m2 Größe durchgeführt wurde. Hierbei wurde nicht nur der eigentliche
Siedlungshorizont, sondern auch ein alter Uferrand erfaßt. Aus den Siedlungs-
flächen mit der eigentlichen, der jüngeren Kulturschicht konnten nicht nur
Knochen, Flint- und Kieselschiefergeräte, sondern auch zahlreiche Gefäße und
Gefäßscherben geborgen werden. Der wertvollste Fund war jedoch ein 5,50 m
langer Einbaum aus Eiche, der im Schwemmtorf (eine zweite und ältere
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lich auf das vorhandene Becken. Zuerst wurde das Gelände in der größten
Länge und Breite durch Gräben erschlossen, um ein Profil vom Verlandungs-
vorgang zu bekommen. Die hierbei anfallenden Artefakte wurden nicht
entfernt, sondern man verpflockte sie in der Wand für Datierungszwecke. Als-
dann erfolgte erst die Untersuchung der zwischen den Schnitten gelegenen
Flächen, die quadratweise im 5-cm-Schichten abgetragen wurden. So war es
erst möglich, sowohl eine sichere Trennung als auch eine genaue Datierung
der anfallenden Funde vorzunehmen.
Funde
1. Steinwerkzeuge: dünnackige Beile, Halbrund- und Rundschaber, Zin-
ken und Pfeilschneiden.
2. Keramik: Weit an der Spitze liegen die Trichterbecher mit gera-
dem Boden, deren Zahl rd. 250 Stück beträgt. Bauchfransenverzierung herrscht
vor, und die Randverzierung ist sehr verschiedenartig. Eine Gruppe verzierter
Becher ist mit auffallend großen Zickzackbändern versehen. Von beson-
derer Bedeutung sind Kragen- und Dolmenflaschen, die aber nicht
sehr häufig sind. Etwa 75 der geborgenen Keramikstücke sind hochwandige
Schalen, deren Verzierung den obengenannten Trichterbechern entspricht.
3. Werkzeuge aus Knochen: Vor allem wurden Tüllengeweih-
äxte gefunden.
4. Fauna: Die Untersuchung der gefundenen Knochen hat ergeben, daß
85,1 % derselben von Haustieren (Rind, Schwein, Ziege und Hund) und
14,9 % von Wildtieren (Rothirsch, Wildschwein, Ur und Reh) stammen.
5. Flora: Im Pollenspektrum hat man kein Getreide nachweisen können.
Bei einer genauen Untersuchung konnte man jedoch feststellen, daß vor-
gefundene Getreideabdrücke der Nacktgerste, dem Emmer und Einkorn
zuzuschreiben sind.
Da im Beginn des Mittelneolithikums keine Kragen- und Dolmenfla-
schen mehr auftreten, muß also die Siedlung auf dem Fuchsberg in das Nor-
dische Frühneolithikum datiert werden.
Die Ausgrabungen am Dümmer
Der Vortragende war Dr. J. Deichmüller, Hannover. Aus seinen Aus-
führungen sei folgendes erwähnt:
1956 waren bereits im Ochsenmoor am südlichen Dümmer bei Drainage-
arbeiten jungsteinzeitliche Funde gemacht worden. Fünf Jahre später kam
man jedoch erst dazu, im Fundgelände eine gründliche Untersuchung durch-
zuführen. Auf einer Fläche von rd. 26 Morgen wurden 575 Bohrstellen
angebracht, mit deren Hilfe fünf Fundstellen ermittelt werden konnten,
weil diese einen überdurchschnittlichen Phosphatgehalt aufzuweisen hat-
ten. Die so gewonnenen Erkenntnisse waren die Veranlassung für eine syste-
matische Grabung im Jahre 1962, die nach Planquadrat auf vier Flächen von
je 50 m2 Größe durchgeführt wurde. Hierbei wurde nicht nur der eigentliche
Siedlungshorizont, sondern auch ein alter Uferrand erfaßt. Aus den Siedlungs-
flächen mit der eigentlichen, der jüngeren Kulturschicht konnten nicht nur
Knochen, Flint- und Kieselschiefergeräte, sondern auch zahlreiche Gefäße und
Gefäßscherben geborgen werden. Der wertvollste Fund war jedoch ein 5,50 m
langer Einbaum aus Eiche, der im Schwemmtorf (eine zweite und ältere
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