Vorträge 1
Für die Abwicklung der zahlreichen Vorträge hatte der Vorstand den Vor-
tragssaal im Focke-Museum gewählt. Einleitend begrüßte Prof. Dr.
E. Sprockhoff die Tagungsteilnehmer und richtete Dankesworte an den
Hausherrn — Direktor Dr. W. Kloos — sowie an den Senat der Stadt Bremen
für die Unterstützung, die er der Verbandstagung hatte zuteil werden lassen.
Auch dankte er den Herren Dr. K. H. Brandt, Dr. G. Körner und Dr. D. Schü-
nemann, die, wie er betonte, den „Führer zu vor- und frühgeschichtlichen
Denkmälern — Bremen, Verden, Hoya" — so mustergültig gestaltet und die Ta-
gung mit Umsicht und großer Sorgfalt vorbereitet hätten. Alsdann begrüßte
Direktor Dr. W. Kloos im Namen des Senats der Stadt Bremen und in seinem
Namen die Tagungsteilnehmer und gab zugleich die Gründe an, weshalb man
der schon vor einem Jahr geäußerten Bitte, die Jahrestagung des Verbandes
in Bremen abhalten zu dürfen, erst jetzt nachgekommen sei. Der Wiederaufbau
und die vollständige Einrichtung des Focke-Museums sei allein der Grund für
die Hinausschiebung der Einladung an den Verband gewesen. Seine Ausfüh-
rungen schloß Direktor Dr. W. Kloos mit dem Wunsch, daß der Tagung ein
guter Verlauf und großer Erfolg beischieden sein möge.
Prof. Dr. E. Schuldt, Schwerin, eröffnete mit seinem Thema „Neue Aus-
grabungen an Megalithgräbern in Mecklenburg" die Vortrags-
reihe der Tagung, Eingangs wies Sch. auf das große Grabungsunternehmen
hin, das 1964 begonnen wurde und sich auf eine Dauer von 10 Jahren erstrecken
soll. Es handelt sich um eine Gemeinschaftsarbeit zwischen dem Institut für
Vor- und Frühgeschichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin
und dem Museum für Ur- und Frühgeschichte Schwerin. Durch das Grabungs-
vorhaben will man, wie Sch. sagte, die Lücke schließen, die hier und dort der
bisherige Forschungsstand noch aufzuweisen hat.
Alsdann berichtete Sch. über die getätigten Grabungen. Bei Stralendorf
(früher Zülow), Kr. Schwerin, wurde ein 125 m langes Hünenbett untersucht.
Dabei kamen 6 einzelne jungsteinzeitliche Gräber und einige Nachbestattungen
aus der älteren Eisenzeit zutage. Erstere Bestattungen waren von Rollstein-
packungen umgeben. Frühe Trichterbecher und Töpfe der Kugelamphorenkultur
zählten zu den wichtigsten Beigaben.
Bei Domsühl, Kr. Parchim, wurde ein Gang- und ein Dolmengrab unter-
sucht. Obwohl der Zustand dieser Denkmäler ein sehr schlechter gewesen war,
so stellte sich bei der Untersuchung heraus, daß die eigentliche Bestattungs-
anlage doch kaum nennenswerte Beschädigungen aufzuweisen hatte.
In Serrann, Kr. Güstrow, hat man 4 Kammern untersucht. Zwei derselben
sind erweiterte Dolmen, in denen die Gebeine noch sehr gut erhalten waren.
Eine der Kammern befand sich in einem Hügel, die von einer vierstufigen
halbrunden Steinsetzung begrenzt wurde. In derselben befanden sich zusam-
mengeschobene Skeletteile von vier erwachsenen Menschen. Ein Schädel ist
mit einer Trepanation versehen. Die vierte Kammer, die keine Decksteine
mehr hatte, war mit einer Lehmschicht überzogen, unter der viele menschliche
Knochen angetroffen wurden. In sämtlichen Grabanlagen waren Leute der
Kugelamphorenkultur bestattet worden.
1 Bis auf eine Ausnahme ist jede kurze Wiedergabe eines Vortrages ein Extrakt des
Resümees, in dem jeder Vortragende den Inhalt seines Referates umrissen hat.
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Für die Abwicklung der zahlreichen Vorträge hatte der Vorstand den Vor-
tragssaal im Focke-Museum gewählt. Einleitend begrüßte Prof. Dr.
E. Sprockhoff die Tagungsteilnehmer und richtete Dankesworte an den
Hausherrn — Direktor Dr. W. Kloos — sowie an den Senat der Stadt Bremen
für die Unterstützung, die er der Verbandstagung hatte zuteil werden lassen.
Auch dankte er den Herren Dr. K. H. Brandt, Dr. G. Körner und Dr. D. Schü-
nemann, die, wie er betonte, den „Führer zu vor- und frühgeschichtlichen
Denkmälern — Bremen, Verden, Hoya" — so mustergültig gestaltet und die Ta-
gung mit Umsicht und großer Sorgfalt vorbereitet hätten. Alsdann begrüßte
Direktor Dr. W. Kloos im Namen des Senats der Stadt Bremen und in seinem
Namen die Tagungsteilnehmer und gab zugleich die Gründe an, weshalb man
der schon vor einem Jahr geäußerten Bitte, die Jahrestagung des Verbandes
in Bremen abhalten zu dürfen, erst jetzt nachgekommen sei. Der Wiederaufbau
und die vollständige Einrichtung des Focke-Museums sei allein der Grund für
die Hinausschiebung der Einladung an den Verband gewesen. Seine Ausfüh-
rungen schloß Direktor Dr. W. Kloos mit dem Wunsch, daß der Tagung ein
guter Verlauf und großer Erfolg beischieden sein möge.
Prof. Dr. E. Schuldt, Schwerin, eröffnete mit seinem Thema „Neue Aus-
grabungen an Megalithgräbern in Mecklenburg" die Vortrags-
reihe der Tagung, Eingangs wies Sch. auf das große Grabungsunternehmen
hin, das 1964 begonnen wurde und sich auf eine Dauer von 10 Jahren erstrecken
soll. Es handelt sich um eine Gemeinschaftsarbeit zwischen dem Institut für
Vor- und Frühgeschichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin
und dem Museum für Ur- und Frühgeschichte Schwerin. Durch das Grabungs-
vorhaben will man, wie Sch. sagte, die Lücke schließen, die hier und dort der
bisherige Forschungsstand noch aufzuweisen hat.
Alsdann berichtete Sch. über die getätigten Grabungen. Bei Stralendorf
(früher Zülow), Kr. Schwerin, wurde ein 125 m langes Hünenbett untersucht.
Dabei kamen 6 einzelne jungsteinzeitliche Gräber und einige Nachbestattungen
aus der älteren Eisenzeit zutage. Erstere Bestattungen waren von Rollstein-
packungen umgeben. Frühe Trichterbecher und Töpfe der Kugelamphorenkultur
zählten zu den wichtigsten Beigaben.
Bei Domsühl, Kr. Parchim, wurde ein Gang- und ein Dolmengrab unter-
sucht. Obwohl der Zustand dieser Denkmäler ein sehr schlechter gewesen war,
so stellte sich bei der Untersuchung heraus, daß die eigentliche Bestattungs-
anlage doch kaum nennenswerte Beschädigungen aufzuweisen hatte.
In Serrann, Kr. Güstrow, hat man 4 Kammern untersucht. Zwei derselben
sind erweiterte Dolmen, in denen die Gebeine noch sehr gut erhalten waren.
Eine der Kammern befand sich in einem Hügel, die von einer vierstufigen
halbrunden Steinsetzung begrenzt wurde. In derselben befanden sich zusam-
mengeschobene Skeletteile von vier erwachsenen Menschen. Ein Schädel ist
mit einer Trepanation versehen. Die vierte Kammer, die keine Decksteine
mehr hatte, war mit einer Lehmschicht überzogen, unter der viele menschliche
Knochen angetroffen wurden. In sämtlichen Grabanlagen waren Leute der
Kugelamphorenkultur bestattet worden.
1 Bis auf eine Ausnahme ist jede kurze Wiedergabe eines Vortrages ein Extrakt des
Resümees, in dem jeder Vortragende den Inhalt seines Referates umrissen hat.
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