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Die Kunde — N.F.20.1969

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Pudelko, Alfred: Siebente Studienfahrt des Niedersächsischen Landesvereins für Urgeschichte zu Museen und Denkmälern der Ur-und Frühgeschichte Ost-Dänemarks (24.-30. Mai 1969]
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https://doi.org/10.11588/diglit.73396#0173

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Siebente Studienfahrt des Niedersächsischen Landesvereins
für Urgeschichte
zu Museen und Denkmälern der Ur- und Frühgeschichte
Ost-Dänemarks (24.—30. Mai 1969)
Von A. Pudelko

Als der Landesverein vor 10 Jahren zur ersten Studienfahrt nach der Bretagne
einlud, hatte wohl niemand damit gerechnet, daß dieses Vorhaben Tradition
entwickeln würde. Als 1960 zur zweiten Studienfahrt, diesmal nach Irland,
aufgerufen wurde, meldeten sich wieder genügend Teilnehmer. So blieb es
bei allen seitdem ausgeschriebenen Fahrten: 1962 nach Südfrankreich, 1964
nach Spanien, 1966 nach England und 1968 nach Norwegen. Immer wieder
stießen neue Teilnehmer zu einem kleinen Kreis, der meist dabei war. So
überraschte es nicht, daß - als der bewährte Organisator - Dr. Asmus zu
einer „Jubiläumsfahrt" einlud, die für eine Durchführung notwendige Teil-
nehmerzahl alsbald erreicht wurde. Als Ziel für diese, diesmal kurze Fahrt
waren die dänischen Inseln Mön und Seeland gewählt worden.
Wie auf den Studienfahrten zuvor, hatte Dr. Asmus in sorgfältiger Planung
solche Objekte ausgesucht, die typisch für das Land und im Rahmen einer
weiträumigen Verknüpfung - besonders auch mit Niedersachsen - beispielhaft
sind. Von früh bis in die sinkende Nacht hinein füllten sich die Tage mit
unerwarteten Erlebnissen. Sehen und hören, fragen und vergleichen, das
waren unsere Aufgaben. Keine an Erholung reiche Pfingstfahrt stand uns
bevor. Die Einführungen und Erklärungen am jeweiligen Objekt knüpften an
die großen nordeuropäischen Zusammenhänge an. Unser Wissen über die Ur-
und Frühgeschichte wurde herausgehoben aus der Enge kleinräumiger Betrach-
tung, weite Verknüpfungen prähistorischer Zusammenhänge boten sich dar.
*
Unsere Reise wurde von Hannover aus mit Bus und Fährschiffen durch-
geführt. - Mit Lübeck, an der unteren Trave, klangen zum ersten Male die viel-
fachen Beziehungen an, die sich im frühen Mittelalter in der westlichen
Ostsee, ausstrahlend bis nach Niedersachsen hinein, ergaben. Nach ruhiger
Überfahrt erreichten wir am Spätnachmittag Gjedser. Wir passierten auf der
Südspitze Falsters Gedser Odde, einen Platz, mit dem in der Geschichte des
Mittelalters das Vorstoßen der Wenden über die Ostsee verknüpft ist.
Auf der Fahrt durch Falster, das erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts aus
holsteinischem Besitz dänisches Krongut wurde, erfuhren wir Näheres aus der
Geschichte des frühen Dänemarks, des ältesten Königreichs im Norden, eines
Staates, der seit alters her aufs engste mit dem Schicksal Mitteleuropas ver-
knüpft war. Nyköbing, die „Storstroms-Brücke" -mit 3200 m die längste Brücke
Europas -, Vordingborg auf Seeland mit alten Befestigungen Waldemars d. Gr.

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