39
') Karl August Richter, * 1788 zu Wachau
bei Radeberg, -j- 6. Juli 1848 in Dresden, Schüler
des Kupferstechers Zingg, dessen Stelle R. als Land--
schaftszeichner und Kupferstecher an der Akademie
erhielt.
^)Vgl. Otto Jahn „Mitteilungcn über Ludwig
Richter" in der Einleitung zum „Richtcr-Album".
Lpz. bei G. Wigand.
b) Daniel NicolausChodowiecky, Ra-
dierer und Maler (* 1726 Danzig, s-1801 Berlin) ist
ob der Treue, womit er seineZeit abschilderte,neuer-
dings hoch zu Ehren gekommen.
') Heute weist jedes Kind, daß diese Bezeich-
nung ein in Wahrheit gar nicht vorhandener phra-
seologischer Unsinn der Kunstsprache ist; die Zopf-
herren jenes Saeculum bezeichneten damit dic
architektonische Konstruktion eineS Baumes, gleich-
viel ob das eine Eiche, Erle, Linde oder Tanne
war, welche dann mit charakterlosem Laub über-
kleidet und die Stämme willkürlich zu Gruppen,
wie sclbe im Leben gewöhnlich gar nicht vor-
kommen, verbunden wurden, so daß alle die ver-
schiedenartigsten Bäume wirklich über einen Lei-
sten gingen: Das war leere Theorie.
Friedrich Christian Dahl, *24. Februar
1788 zu Bergen in Norwegen, j-14. Oktober 1857
in Dresden.
°) Diese ganz verschollene Kopfbedeckung trägt
auch Cornelius auf dem Bilde Schwinds (in der
Schack-Galerie), wo der Meister seinem, eine Or-
vieto-Flasche tragenden Schüler, von einem Hügel
der Campagna die ferne Peterskuppel zeigt; auch
Spitzwegs flötenblasende Philister sind damit
charakterisiert.
') Josef Anton Koch, der große Landschafts- und
Historienmalcr, * 27. Juli 1768 zu Obergiebeln am Bach
(Pfarrei Elbigenalp im Tiroler Lechtal), j-12. Januar 1839
zu Rom.
°) Julius Schnorr von Carolsfeld, * 26. März
1794 in Leipzig, st 24. Mai 1872 zu Dresden.
°) Ernst Ferdinand O eh m e, * 23. April 1797 in
Dresden, bereiste 1819—1825Jtalien, st 10. September 1855
zu Dresden.
Larl Gottlob Peschel, Historienmaler,
* 31. März 1798 zu Dresden, 1825—1826 in Jtalien,
1846 Prof. in Dresden, j- 3. Juli 1879 daselbst.
") Fr. Ludwig von Maydell,*29.November1795
auf seinem Gute Stenhuscn in Estland, erst Artillerie-
Offizier, dann Maler, j- 6. September 1846 zu Reval.
'2) Darüber referierte Herr von Quandt im Kunst-
blatt 1824, S. 283, wohl die früheste Besprechung Richters
in der Presse.
'») Vgl. das trefflich gcarbeitete, reich mit Bildern
ausgestattete Werk: „HundertJahredeutsch-römi-
scher Landschaftsmalerei" von Prof. Dr. Rein-
hold Freiherrn von Lichtenberg und Dr. Phil.
Ernst Jaffe, Berlin 1907, S. 178-195; über Ludwig
Richter ebenda, S. 65—69.
") AugusteRichter geb. Freudenberg, * 5. Mai 1804
in Dresden, st 4. August 1854 in Loschwitz.
'°) Vgl. das Werk über Ludwig Richters Land-
schaften. Leipzig 1875. Die Namen seiner Schüler in
Joh. Fr. Hoffs Monographie 1877.
'") Uhland: „Ein Schifflein ziehet leise
den Strom hin seine Kreise". Vgl. Justinus
Kerners „Dichtungen". 3. Aufl. 1841,11, 85 ff.
") Zweimal gestochen, von Albrecht
Schultheiß (* 7. März 1823 zu Nürnberg,
f 14. September 1909 in München) und Ad.
Neumann; als Holzschnitt in Richters „Be-
schauliches und Erbauliches", Lpz. 1870.
Blatt 10 oft wiederholt in verschiedenem
Format, in Lichtdruck und Zinkographie, auch
in Callweys Richter-Mappe-
'b) Dcr „Brautzug" wurde 1845 begonnen,
dann unterbrochen, Ende Dezember 1846
vollendct und 1847 vom Dresdener Museum
Bild 63. AuL Hebcl, Alemannische Gedichte: Der Somrnerabend.
O lucg doch, wie isch d'Sunn so iniicd, lueg, ivie sie d'Heimeth abeziehtl
O lueg, rvie Stral nrn Stral verglimmt, nnd wie sie's Fazenetlt nimmt,
e Wülklt, blau mit roth vermüscht, und rvie sie an der Stirne ivüscht.
angekauft. Das Bild erschien 1854 auf der Kunstaus-
stellung zu München und 1858 in Paris (daselbst mit der
I. Goldenen Medaille prämiiert); gestochen von Ludwig
Friedrich, wurde das Blatt als Geschenk des Sächsischen
Kunstvereins für 1867 an die Mitglieder verteilt. Viele
Reproduktionen folgten in Photographie, Lichtdruck und
Holzschnitt, z. B. im „Thürmer" (April 1902) und in Call-
weys Richter-Mappe.
">) Vgl. Joh. Fr. Hoff: A. L. Richter, Maler und
Radierer. Dresden 1877, S. 323 ff., wo Richters Blätter
genau, auch nach den Stechern, verzeichnet sind.
2°) Aimöe Richter, * 27. Mai 1835 zu Dresden,
st 12. Dezember 1863. August Gaber, * 14. November 1823
zu Köpperning (Neiße), st 6. September 1895 in Berlin.
Der einzige Sohn Heinrich Richter, * 11. März 1830
zu Meißen, zeigte frühzeitig große musikalische Begabung,
widmete sich dem Klavierspiel und der Komposition, ohne,
vielfach kränkelnd und augenleidend, mit eigenen Arbeiten
hervorzutreten. Später übernahm er die geschäftliche
Leitung der Anstalt Gabers, auch den Verlag einigerWerke
seines Vaters. Nach dessen Ableben redigierte er seine
Selbstbiographie (welche 1885 in Frankfurt bei Johann
Alt erschien) und erweitcrte sclbe aus Tagebüchern und
Briefen durch eincn zweiten Band. Heinrich Richter, wcl-
cher seincn Aufenthalt nach München und dann nach Eck-
wälden bei Boll in Württemberg verlegt hatte, starb da-
selbst schon am 12. Juli 1890. Neuestens erschien das vor-
genannte Werk von Ludwig Richters Lebenserinnerungen
als billige „Volksausgabe des Dürerbundes" in hand-
amer Form (Lpz. bci Max Hesse, 750 S. kl. 8°) mit Ein-
leitung von Ferd. Avenarius.
Franz Graf Pocci (1807—1876),
welcher neuestens nicht allein als Jugend-
schriftsteller, sondern auch als geistreicher
Zeichncr und dramatischer Dichter zur längst
verdienten Ancrkennung gelangt. Vgl. A.
Dreyer: „Franz Pocci, der Dichter, Künstler
und Kinderfrcund". München und Leipzig,
bei Georg Müller. 1907.
^) Nichters Anteil an den Studenten-
und Volks-Liedern erschien (nebst früheren
Bildern aus Musäus und anderen Werken) in
eigenerAusgabe, durch GeorgScherer einge-
leitet (Lpz. 1875—78 bei Alphons Dürr, in vier
Bild 61. Aus Bcchsteilis
Märchcnbuch.
') Karl August Richter, * 1788 zu Wachau
bei Radeberg, -j- 6. Juli 1848 in Dresden, Schüler
des Kupferstechers Zingg, dessen Stelle R. als Land--
schaftszeichner und Kupferstecher an der Akademie
erhielt.
^)Vgl. Otto Jahn „Mitteilungcn über Ludwig
Richter" in der Einleitung zum „Richtcr-Album".
Lpz. bei G. Wigand.
b) Daniel NicolausChodowiecky, Ra-
dierer und Maler (* 1726 Danzig, s-1801 Berlin) ist
ob der Treue, womit er seineZeit abschilderte,neuer-
dings hoch zu Ehren gekommen.
') Heute weist jedes Kind, daß diese Bezeich-
nung ein in Wahrheit gar nicht vorhandener phra-
seologischer Unsinn der Kunstsprache ist; die Zopf-
herren jenes Saeculum bezeichneten damit dic
architektonische Konstruktion eineS Baumes, gleich-
viel ob das eine Eiche, Erle, Linde oder Tanne
war, welche dann mit charakterlosem Laub über-
kleidet und die Stämme willkürlich zu Gruppen,
wie sclbe im Leben gewöhnlich gar nicht vor-
kommen, verbunden wurden, so daß alle die ver-
schiedenartigsten Bäume wirklich über einen Lei-
sten gingen: Das war leere Theorie.
Friedrich Christian Dahl, *24. Februar
1788 zu Bergen in Norwegen, j-14. Oktober 1857
in Dresden.
°) Diese ganz verschollene Kopfbedeckung trägt
auch Cornelius auf dem Bilde Schwinds (in der
Schack-Galerie), wo der Meister seinem, eine Or-
vieto-Flasche tragenden Schüler, von einem Hügel
der Campagna die ferne Peterskuppel zeigt; auch
Spitzwegs flötenblasende Philister sind damit
charakterisiert.
') Josef Anton Koch, der große Landschafts- und
Historienmalcr, * 27. Juli 1768 zu Obergiebeln am Bach
(Pfarrei Elbigenalp im Tiroler Lechtal), j-12. Januar 1839
zu Rom.
°) Julius Schnorr von Carolsfeld, * 26. März
1794 in Leipzig, st 24. Mai 1872 zu Dresden.
°) Ernst Ferdinand O eh m e, * 23. April 1797 in
Dresden, bereiste 1819—1825Jtalien, st 10. September 1855
zu Dresden.
Larl Gottlob Peschel, Historienmaler,
* 31. März 1798 zu Dresden, 1825—1826 in Jtalien,
1846 Prof. in Dresden, j- 3. Juli 1879 daselbst.
") Fr. Ludwig von Maydell,*29.November1795
auf seinem Gute Stenhuscn in Estland, erst Artillerie-
Offizier, dann Maler, j- 6. September 1846 zu Reval.
'2) Darüber referierte Herr von Quandt im Kunst-
blatt 1824, S. 283, wohl die früheste Besprechung Richters
in der Presse.
'») Vgl. das trefflich gcarbeitete, reich mit Bildern
ausgestattete Werk: „HundertJahredeutsch-römi-
scher Landschaftsmalerei" von Prof. Dr. Rein-
hold Freiherrn von Lichtenberg und Dr. Phil.
Ernst Jaffe, Berlin 1907, S. 178-195; über Ludwig
Richter ebenda, S. 65—69.
") AugusteRichter geb. Freudenberg, * 5. Mai 1804
in Dresden, st 4. August 1854 in Loschwitz.
'°) Vgl. das Werk über Ludwig Richters Land-
schaften. Leipzig 1875. Die Namen seiner Schüler in
Joh. Fr. Hoffs Monographie 1877.
'") Uhland: „Ein Schifflein ziehet leise
den Strom hin seine Kreise". Vgl. Justinus
Kerners „Dichtungen". 3. Aufl. 1841,11, 85 ff.
") Zweimal gestochen, von Albrecht
Schultheiß (* 7. März 1823 zu Nürnberg,
f 14. September 1909 in München) und Ad.
Neumann; als Holzschnitt in Richters „Be-
schauliches und Erbauliches", Lpz. 1870.
Blatt 10 oft wiederholt in verschiedenem
Format, in Lichtdruck und Zinkographie, auch
in Callweys Richter-Mappe-
'b) Dcr „Brautzug" wurde 1845 begonnen,
dann unterbrochen, Ende Dezember 1846
vollendct und 1847 vom Dresdener Museum
Bild 63. AuL Hebcl, Alemannische Gedichte: Der Somrnerabend.
O lucg doch, wie isch d'Sunn so iniicd, lueg, ivie sie d'Heimeth abeziehtl
O lueg, rvie Stral nrn Stral verglimmt, nnd wie sie's Fazenetlt nimmt,
e Wülklt, blau mit roth vermüscht, und rvie sie an der Stirne ivüscht.
angekauft. Das Bild erschien 1854 auf der Kunstaus-
stellung zu München und 1858 in Paris (daselbst mit der
I. Goldenen Medaille prämiiert); gestochen von Ludwig
Friedrich, wurde das Blatt als Geschenk des Sächsischen
Kunstvereins für 1867 an die Mitglieder verteilt. Viele
Reproduktionen folgten in Photographie, Lichtdruck und
Holzschnitt, z. B. im „Thürmer" (April 1902) und in Call-
weys Richter-Mappe.
">) Vgl. Joh. Fr. Hoff: A. L. Richter, Maler und
Radierer. Dresden 1877, S. 323 ff., wo Richters Blätter
genau, auch nach den Stechern, verzeichnet sind.
2°) Aimöe Richter, * 27. Mai 1835 zu Dresden,
st 12. Dezember 1863. August Gaber, * 14. November 1823
zu Köpperning (Neiße), st 6. September 1895 in Berlin.
Der einzige Sohn Heinrich Richter, * 11. März 1830
zu Meißen, zeigte frühzeitig große musikalische Begabung,
widmete sich dem Klavierspiel und der Komposition, ohne,
vielfach kränkelnd und augenleidend, mit eigenen Arbeiten
hervorzutreten. Später übernahm er die geschäftliche
Leitung der Anstalt Gabers, auch den Verlag einigerWerke
seines Vaters. Nach dessen Ableben redigierte er seine
Selbstbiographie (welche 1885 in Frankfurt bei Johann
Alt erschien) und erweitcrte sclbe aus Tagebüchern und
Briefen durch eincn zweiten Band. Heinrich Richter, wcl-
cher seincn Aufenthalt nach München und dann nach Eck-
wälden bei Boll in Württemberg verlegt hatte, starb da-
selbst schon am 12. Juli 1890. Neuestens erschien das vor-
genannte Werk von Ludwig Richters Lebenserinnerungen
als billige „Volksausgabe des Dürerbundes" in hand-
amer Form (Lpz. bci Max Hesse, 750 S. kl. 8°) mit Ein-
leitung von Ferd. Avenarius.
Franz Graf Pocci (1807—1876),
welcher neuestens nicht allein als Jugend-
schriftsteller, sondern auch als geistreicher
Zeichncr und dramatischer Dichter zur längst
verdienten Ancrkennung gelangt. Vgl. A.
Dreyer: „Franz Pocci, der Dichter, Künstler
und Kinderfrcund". München und Leipzig,
bei Georg Müller. 1907.
^) Nichters Anteil an den Studenten-
und Volks-Liedern erschien (nebst früheren
Bildern aus Musäus und anderen Werken) in
eigenerAusgabe, durch GeorgScherer einge-
leitet (Lpz. 1875—78 bei Alphons Dürr, in vier
Bild 61. Aus Bcchsteilis
Märchcnbuch.