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Die Kunst dem Volke <München> — 1912 (Nr. 9-12)

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Damrich, Joh.: Hans Holbein
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https://doi.org/10.11588/diglit.21074#0033
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29 —

Abb. 48 (Text S. 27) Gcorg Gisze

gebracht. Eine entscheidende, überraschend gün-
stige Wendung im Schicksal des Mannes, den vor
ein paar Jahren — Ncchrungssorgen aus der
Heimat vertrieben hatten. Holbein sonnt sich nun
im Glanz des Hofes und in der Gunst seines
königlichen Herrn, die er sich trotz dessen thrannen-
mäßiger Launenhaftigkeit und trotz all der Par-
teinngen und Jntriguen am Hofe zeitlebens zu
bewahren versteht. Besonders als Dekorateur
weiß er sich dem pracht- und kunstliebenden König

unentbehrlich zu machen, betätigt sich in hervor-
ragender Weise bei der Ausschmückung des könig-
lichen Lieblingsschlosses, und liefert kunstgewerb-
liche Entwürfe zu Ziergefäßen, Waffen (Abb. 55),
Schmuck und Gewandstückeu, alles von einer Ele-
ganz der Erfindung, wie sie eben nur einem Hol-
bein eigen ist.

Und dann ist er natürlich auch der B i l d-
nismaler des Hofes. Mitten in dieser Atmo-
sphäre, gewoben aus Blut, Sinnlichkeit, unerhör-
 
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