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Die Kunst dem Volke <München> — 1912 (Nr. 9-12)

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Fäh, Adolf: Murillo
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https://doi.org/10.11588/diglit.21074#0074
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Abb. 3S <Text S. 2g) Pyot. Fr°nz Hansstacngl

Der hl. Franziskus erfleht den Portiunkula-Ablatz. Prado, Madrid.

Form, breitet sich aus. Jn der linken Ecke ist
ein Kranker mit seiner eiternden Beinwunde be-
schäftigt. Über dem silbernen Becken neigt ein
Knabe seinen Kopf, den die zarten Hände kühlend
behandeln. Rechts von der Heiligen kennzeichnet
ein Junge seine Hautkrankheit mit jener Deutlich-
keit, die nichts zu wünschen übrig läßt, so daß er
selbst die Aufmerksamkeit des sich schwerfällig
bewegenden Krückenmannes erregt. Unter den
Damen des Gefolges ruft so viel Not und
Elend einigen Unwillen. Weniger tritt dieser in
der zarten Figur mit der Kanne hervor, deutlicher

aber in der Frau mit Servierbrett und Tasse so-
wie in der bebrillten Alten des Hintergrundes.
Seine ganze Sorgfalt wendet der Maler der Hei-
ligen zu, deren Haupt die Krone trägt. Die Worte
unter Murillos Gemälde des hl. Diego dürften
auf diese Darstellung der hl. Elisabeth übertragen
werden:

Sie sieht im Armen Gott, aus ihrem Herzen
Bringt Nächstenliebe Gott ihr duftend Opfer.

Jm übernatürlichen Lichte weilt sie als Gärtnerin
unter den Blüten göttlicher Liebe. Diesen Ge-
 
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