Die Brotvermehrung. Spital dellu CaritL, Sevilla.
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warmemSamthaucheübergossensind
die Melonen, rotwangig lachen die
Apfel, selbst in der Landschaft leuch-
ten die Farben, die wir an deu
Figuren wahrnehmen.
„Der Bettlerjunge" in Paris
(Abb.56) zeigt das ctolos lar uieutzs
des Südens von einer neuen Seite.
Das durch die seitliche Offnung
eindringende Sonnenlicht hat den
Schläfer geweckt. Er obliegt etwas
indiskretseinerMorgentoilette. Das
Frühstück ist in spärlichen Speise-
resten, in den Äpfeln des Stroh-
korbes und im Wasserkruge schon
zubereitet. Vielleicht aber zieht es
der Junge vor, nachdem er Ruhe
gefunden, sich noch einmal wohlig
hinzulagern.
Aus dem profanen entwickelte
sich das religiöse Genrebild. Vom
dunkeln Hintergrunde hebt sich das
weiße Linnen und das rötliche
Karnat des schlafenden Kindes ab
(Abb. 63). Jm dunkleren Kissen
und dem Graubraun der Bank
kennzeichnen sich die Farbenüber-
gänge. Jn ähnlichen Darstellungen
des Meisters schlummert der Knabe
auf dem Kreuze, wodurch der Hin-
weis auf das Jesuskind gegeben
ist. Hier findet sich dieser einzig
in der hohen Stirne, die mehr als
einen gewöhnlichen, kleinen Erden-
pilger kennzeichnet.
Jn zarte religiöse Lyrik geht
das Kinderbild über, wenn ein
Gleichnis der Heiligen Schrift im
Frühlingsgewande derJugend uns
eütgegentritt. Weit gewandelt ist
der gute Hirte, um das verlorene
Schaf zu suchen. Er chat es ge-
funden und setzt sich müde am Ge-
bälkstücke, das von der geborstenen
Säule herabstürzte, auf steinigem
Rasen nieder. Die jugendlichen
Schultern sind zu schwach, um das
Tier zu tragen. Friedlich stellt
sich dasselbe neben seinen Hirten,
der es sanft streichelt (Abb. 62).
Jn seiner Rechten ruht der Stab.
Jm Kinderantlitz, umkränzt vom
dunklen vollen Haar, äußert sich
männlicher Ernst, als erklärte ein
süßes Stimmchen: „Jch bin der
gute Hirte, meine Schafe kennen
mich." Jm sonnigen Lichte des
Hintergrundes weidet die Herde.
Ebenso reizend ist der hl.
Johannes als Knabe (Abb. 21).
Fest faßt das linke Händchen das
Holzkreuz mit dem Spruchbande,
6'
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warmemSamthaucheübergossensind
die Melonen, rotwangig lachen die
Apfel, selbst in der Landschaft leuch-
ten die Farben, die wir an deu
Figuren wahrnehmen.
„Der Bettlerjunge" in Paris
(Abb.56) zeigt das ctolos lar uieutzs
des Südens von einer neuen Seite.
Das durch die seitliche Offnung
eindringende Sonnenlicht hat den
Schläfer geweckt. Er obliegt etwas
indiskretseinerMorgentoilette. Das
Frühstück ist in spärlichen Speise-
resten, in den Äpfeln des Stroh-
korbes und im Wasserkruge schon
zubereitet. Vielleicht aber zieht es
der Junge vor, nachdem er Ruhe
gefunden, sich noch einmal wohlig
hinzulagern.
Aus dem profanen entwickelte
sich das religiöse Genrebild. Vom
dunkeln Hintergrunde hebt sich das
weiße Linnen und das rötliche
Karnat des schlafenden Kindes ab
(Abb. 63). Jm dunkleren Kissen
und dem Graubraun der Bank
kennzeichnen sich die Farbenüber-
gänge. Jn ähnlichen Darstellungen
des Meisters schlummert der Knabe
auf dem Kreuze, wodurch der Hin-
weis auf das Jesuskind gegeben
ist. Hier findet sich dieser einzig
in der hohen Stirne, die mehr als
einen gewöhnlichen, kleinen Erden-
pilger kennzeichnet.
Jn zarte religiöse Lyrik geht
das Kinderbild über, wenn ein
Gleichnis der Heiligen Schrift im
Frühlingsgewande derJugend uns
eütgegentritt. Weit gewandelt ist
der gute Hirte, um das verlorene
Schaf zu suchen. Er chat es ge-
funden und setzt sich müde am Ge-
bälkstücke, das von der geborstenen
Säule herabstürzte, auf steinigem
Rasen nieder. Die jugendlichen
Schultern sind zu schwach, um das
Tier zu tragen. Friedlich stellt
sich dasselbe neben seinen Hirten,
der es sanft streichelt (Abb. 62).
Jn seiner Rechten ruht der Stab.
Jm Kinderantlitz, umkränzt vom
dunklen vollen Haar, äußert sich
männlicher Ernst, als erklärte ein
süßes Stimmchen: „Jch bin der
gute Hirte, meine Schafe kennen
mich." Jm sonnigen Lichte des
Hintergrundes weidet die Herde.
Ebenso reizend ist der hl.
Johannes als Knabe (Abb. 21).
Fest faßt das linke Händchen das
Holzkreuz mit dem Spruchbande,
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