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Die Kunst dem Volke <München> — 1912 (Nr. 9-12)

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Nieuwbarn, M.C.: Die Madonna in der Malerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.21074#0159
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Abb. 56 Phot. Fr. Hanfstaengl

Alonso Cano, Madonna lText S. 4g). Madrid, Prado

heilige Jungfrau betend, nicht mit zusannnen-
gelegten, sondern mit aufgehobenen Händen zeigt.
Die ersten Christen beteten gerne mit ausgebrei-
teten Armen und so wurden auch oft männliche
und weibliche Figuren dargestellt. Eine derartige
Orante konnte verschiedene Gedanken ausdrücken,
bald war es die betende Seele, bald die hl. Kirche,
oft auch Maria. Die früheste solche Darstellung,
das erste Beispiel der sogenanten Oranten-

Bilder, ist in der Katakombe der heiligen Agnes.
Wir geben hier das Bild eines römischen Gold-
glases (Abb. 47), auf dem Maria als Orante
zwischen zwei Palmen steht, welche das Paradies
versinnbilden. Die Tauben werden wohl als
das Symbol der gläubigen Seele, die ihre Zu-
flucht bei der Kirche oder bei Maria sucht, aufzu-
fassen sein.

Seitdem das Christentum vor den äußeren An-
 
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