Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst dem Volke <München> — 1918 (Nr. 33-36)

DOI issue:
Fürst, Max: König Ludwig I. von Bayern und seine Bauwerke
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.21072#0017
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
11

Abb. 19 (Text S. 13) Die Neue Pinakothek in München Phot. Gg- Böttger

zu erreichen, zu denen zunächst das Hofgarten-
tor, das Anatomiegebäude, meiterhin die
römische Baumeise zeigende Kgl. Reitschule
(Abb. 12) (1818—22), vor allem aber das
Kriegsministerium (1824—30) (Abb. 13)
zählen. An letzterem kennzeichnen die über den
Eingangsarkaden in den Bogenzwickeln sorgfältig
in Haustein ausgeführten militärischen Trophäen
die ernste Bestimmung des kräftig gestalteten
Baues. — Mit der Thronbesteigung Ludwigs im
Jahre 1825 mehrten und erweiterten sich die
Aufgaben Klenzes sehr bedeutend. War auch des
Architekten Sinn stets mit besonderer Vorliebe
den antiken Stilformen zugetan, so fand er sich,
den Bestimmungen Ludwigs entsprechend, ebenso
in den späteren Bauweisen vorzüglich zurecht, wie
das schon im Jahre 1817 begonnene Leuchten-
bergsche, vor allem aber das Herzog-Max-
Palais in der damals entstehenden, wahrhaft
monumental wirkenden Ludwigstraße es bezeugen.

Jn sciner noblen Schlichtheit, mit feinstcm Maß-
und Formengesühl aufgesührt, mahnt letzterer
Bau an die überaus edle Art, in der einst Bra-
mante die Cancelleria in Rom zur Aussührung
brachte. Um dns Andenken an den Begründer
des ausgedehnten Englischen Gartens, den Kur-
fürsten Karl Theodor, zu ehren, ließ Ludwig
weiterhin in dem herrlichen Park auf künstlich
aufgeworfenem Hügel durch Klenze einen kleinen,
10 jonische Säulen und kuppelförmige Bedachung
aufweisenden Rundtempel„Monopteros" errichten,
welcher eine seltener gebrauchte Bauform antikcr
Tempel darstellt und in dieser Gestaltung hier,
umrahmt von freundlichen Wiesen und peächtigen
Baumgruppen, dem ganzen Landschaftsbild einen
wahrhaft lieblichen arkadischen Charakter zu ver-
leihen weiß (Abb. 14). Weniger glücklich war
Klenze in der Anlage des Kgl. Odeon, in wel-
chem die innere Raumverteilung den großen
Konzertsaal nicht zur erwünschten Geltung und

Abb. 20 iTcrt S. 13) König Ludwig beschästigt die Malcr Phot. Fos. Albcrt


 
Annotationen