24
Abb. 40 (Text S. 17>
Die Allerheiligen-Hosttrche in Miinchen
Phot. Gg. Böttgcr
schloß der gewaltige Tempel, als nach zwölfjäh-
riger Bauzeit am 18. Oktober 1842 Kömg Lud-
wig I., umgebeu von seiner Familie, den höchsten
Beamten Bayerns und den Vertretern der deut-
schen Staaten die feierliche
Eröffnung und Einweihung
des imposanten nationalen
Denkmals vollzog. Größe und
Bedeutung der Walhalla, aber
auch jene ihres genialen könig-
lichen Begründers spiegelt sich
deutlich in den ewig denk-
würdigen Worten, die Ludwig
gesprochen, als er die herr-
liche Schöpfung dem deutschen
Volke zu eigen gab:
„Möchte Walhalla sörder-
lich sein der Erstarkung und
Vermehrung deutschen Sin-
nes! Möchten alle Deutschen,
welchenStammes sie auch sein
mögen, immer fühlen, daß sie
ein gemeinsames Vaterland
haben, ein Vaterland, auf das
sie stolz sein können, und jeder
trage bei, so viel er vermag,
zu dessen Verherrlichung!"^'ch
Galt Walhalla dem deut-
schen Kulturleben in allen
seinen Phasen als mächtiges
Denkmal, so trug sich Ludwig
Abb.4l (Text S. 17>
Die Allcrhciligcn-Hoskirche: Grundriß
bereits frühzeitig auch mit dcm Gedanken, einen
weiteren Jdealbau zur Aussührung zu bringen,
der ausschließlich der Erinnerung an die großen
Befreiungskämpfe Deutschlands im zweiten Dezen-
nium des 19. Jahrhunders
gewidmet sein sollte. Der
Gedanke ward zur Tat in der
ebenfalls über der Donau bei
Kelheim aufragenden Befrei-
ungshalle jAbb. 43, 44, k>6,
57). Die Schaffung der Pläne,
auch derBeginn des Baues im
Jahre 1842 geschah durch den
von König Ludwig ebensalls
vielbeschäftigten Ärchitckten
Friedrich v.Gärtner, aber
nach dessen Ableben im Jahre
1847 trat auch hier Klenze als
Baumeister ein und oollführte
mit Ludwigs Einvernehmen
am ursprünglichen Plane der-
artige Veränderungen, daß
nicht mehr Gärtner, sondern
Klenze als der wirkliche Ar-
chitekt der Befreiungshalle zu
gelten hat. DieBauanlage des
ersteren bildete wohl auch eine
Rotunde, der ein offener
Bogenumgang vorgelegt war,
um ein Polpgon von 18 Ecken
zu bilden. Das Ganze hätte
Abb. 40 (Text S. 17>
Die Allerheiligen-Hosttrche in Miinchen
Phot. Gg. Böttgcr
schloß der gewaltige Tempel, als nach zwölfjäh-
riger Bauzeit am 18. Oktober 1842 Kömg Lud-
wig I., umgebeu von seiner Familie, den höchsten
Beamten Bayerns und den Vertretern der deut-
schen Staaten die feierliche
Eröffnung und Einweihung
des imposanten nationalen
Denkmals vollzog. Größe und
Bedeutung der Walhalla, aber
auch jene ihres genialen könig-
lichen Begründers spiegelt sich
deutlich in den ewig denk-
würdigen Worten, die Ludwig
gesprochen, als er die herr-
liche Schöpfung dem deutschen
Volke zu eigen gab:
„Möchte Walhalla sörder-
lich sein der Erstarkung und
Vermehrung deutschen Sin-
nes! Möchten alle Deutschen,
welchenStammes sie auch sein
mögen, immer fühlen, daß sie
ein gemeinsames Vaterland
haben, ein Vaterland, auf das
sie stolz sein können, und jeder
trage bei, so viel er vermag,
zu dessen Verherrlichung!"^'ch
Galt Walhalla dem deut-
schen Kulturleben in allen
seinen Phasen als mächtiges
Denkmal, so trug sich Ludwig
Abb.4l (Text S. 17>
Die Allcrhciligcn-Hoskirche: Grundriß
bereits frühzeitig auch mit dcm Gedanken, einen
weiteren Jdealbau zur Aussührung zu bringen,
der ausschließlich der Erinnerung an die großen
Befreiungskämpfe Deutschlands im zweiten Dezen-
nium des 19. Jahrhunders
gewidmet sein sollte. Der
Gedanke ward zur Tat in der
ebenfalls über der Donau bei
Kelheim aufragenden Befrei-
ungshalle jAbb. 43, 44, k>6,
57). Die Schaffung der Pläne,
auch derBeginn des Baues im
Jahre 1842 geschah durch den
von König Ludwig ebensalls
vielbeschäftigten Ärchitckten
Friedrich v.Gärtner, aber
nach dessen Ableben im Jahre
1847 trat auch hier Klenze als
Baumeister ein und oollführte
mit Ludwigs Einvernehmen
am ursprünglichen Plane der-
artige Veränderungen, daß
nicht mehr Gärtner, sondern
Klenze als der wirkliche Ar-
chitekt der Befreiungshalle zu
gelten hat. DieBauanlage des
ersteren bildete wohl auch eine
Rotunde, der ein offener
Bogenumgang vorgelegt war,
um ein Polpgon von 18 Ecken
zu bilden. Das Ganze hätte