Abb. 57 (Text S. 24 u. 25,
Die Besretungshalle: Jnnercs
Phot. Gcbr. Laiflc L Co.
cun 9. Oktober genaunten Jahres feterliche Ent-
hüllung zu finden. Als unter dem Donner der
Geschütze die Hüllen fielen, und im vollen Sonnen-
licht das Riesenbild auf den anwesenden König
Ludwig und die weiten Volksmassen niedergrüßte,
da soll, wie die Berichte jenes Tages erzählen, ein
Freudenjubel laut geworden sein, wie ihn Bayerns
Hauptstadt vorher wohl nie vernommen. Tief ge-
rührt dankte der König bald darauf in einem länge-
ren Gedichte: „Der Bavaria Enthüllungsfest" dem
Volke wie auch der Künstlerschaft, die in prächtigem
Festzug zur Wiese gekommen war. Jnniges Emp-
fiinden spricht aus jedem Verse:
Als der Zug vorüber, da wurde es lautlos und
plötzlich
Stand der Koloß enthüllt, stand die Bavaria da.
Golden schimmerte sie in den Strahlen dcr
Sonne, und lcuchten
Wird durch mein Lcben die Glut, die in den
Herzen ich fand."
Der gelungene Guß des gcwaltigen Stand-
bildes brachte der Münchener Erzgießerei und
ihrem tüchtigen Leiter Weltruf. Zahlreich sind die
Denkmäler auf deutschen und auch auf überseeischen
Plätzen, die durch Miller, in dessen Familien-
besitz später die Kgl. Anstalt überging, ihre Aus-
führung erhielten. Ein Mann mit klarem Blick
und warmem Herzen, vom Scheitel bis zur Sohle
ein echter Sohn seiner baperischen Heimat, um
die er sich auch als patriotischer Bürger stets
verdient gemacht, konnte er, reich an Erfolgen
und Auszeichnungen, am ll.Februar 1887 sein
tätiges Leben schließen").
Wenden wir uns wieder dem Architekten Klenze
zn. Nachbarlich seinem ersten Münchener Monu-
mentalbau, der Glyptothek, erhob sich auch sein
letztes bedeutendes Werk: die Proppläen, welche
innerhalb der Jahre 1854 — 1862 zur Herstellung
gelangtcn. Sie geben dem Königsplatz, auf dem
gegenüberderGIyptothekinzwischenG.F.vonZieb-
land das Kunstausstcllungsgebäude erbaut hatte,
5«
Die Besretungshalle: Jnnercs
Phot. Gcbr. Laiflc L Co.
cun 9. Oktober genaunten Jahres feterliche Ent-
hüllung zu finden. Als unter dem Donner der
Geschütze die Hüllen fielen, und im vollen Sonnen-
licht das Riesenbild auf den anwesenden König
Ludwig und die weiten Volksmassen niedergrüßte,
da soll, wie die Berichte jenes Tages erzählen, ein
Freudenjubel laut geworden sein, wie ihn Bayerns
Hauptstadt vorher wohl nie vernommen. Tief ge-
rührt dankte der König bald darauf in einem länge-
ren Gedichte: „Der Bavaria Enthüllungsfest" dem
Volke wie auch der Künstlerschaft, die in prächtigem
Festzug zur Wiese gekommen war. Jnniges Emp-
fiinden spricht aus jedem Verse:
Als der Zug vorüber, da wurde es lautlos und
plötzlich
Stand der Koloß enthüllt, stand die Bavaria da.
Golden schimmerte sie in den Strahlen dcr
Sonne, und lcuchten
Wird durch mein Lcben die Glut, die in den
Herzen ich fand."
Der gelungene Guß des gcwaltigen Stand-
bildes brachte der Münchener Erzgießerei und
ihrem tüchtigen Leiter Weltruf. Zahlreich sind die
Denkmäler auf deutschen und auch auf überseeischen
Plätzen, die durch Miller, in dessen Familien-
besitz später die Kgl. Anstalt überging, ihre Aus-
führung erhielten. Ein Mann mit klarem Blick
und warmem Herzen, vom Scheitel bis zur Sohle
ein echter Sohn seiner baperischen Heimat, um
die er sich auch als patriotischer Bürger stets
verdient gemacht, konnte er, reich an Erfolgen
und Auszeichnungen, am ll.Februar 1887 sein
tätiges Leben schließen").
Wenden wir uns wieder dem Architekten Klenze
zn. Nachbarlich seinem ersten Münchener Monu-
mentalbau, der Glyptothek, erhob sich auch sein
letztes bedeutendes Werk: die Proppläen, welche
innerhalb der Jahre 1854 — 1862 zur Herstellung
gelangtcn. Sie geben dem Königsplatz, auf dem
gegenüberderGIyptothekinzwischenG.F.vonZieb-
land das Kunstausstcllungsgebäude erbaut hatte,
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