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Die Kunst dem Volke <München> — 1918 (Nr. 33-36)

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Fürst, Max: König Ludwig I. von Bayern und seine Bauwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.21072#0048
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Abb. 69 (Tcxt S. 39)

Die Ludwigskirchc in Münchcn

Phot. F. Bruckmailn

das aus Kelheimer Marmor gestaltete dreibogige
Siegestor, das 1844 von Gärtner begonnen, nach
dessen Ableben aber durch E.Metzger im Jahre 1850
seine Vollendung fand (Abb. 2 u. 80). Gediegene
Reliefs verkörpern als plastischer Schmuck hier die
Taten des Krieges und Friedens; acht Viktorien
halten „Dem bayerischen Heere" ihre Siegeskränze
bereit, während zu oberst als herrliche Krönung des
Ganzen (nach den Entwürfen des Bildhauers
Wagner in Romj die Bavaria auf von vier Löwen
bespannter Quadriga sich anschickt, ihren Siegeszug
durch das Land zu nehmen'ch (Abb.81). Wie beim
Siegestor, an dem Gärtner den Bau wohl ein-
leiten, aber nicht vollenden konnte, erging es ihm
auch bei einigen weiteren Aufgaben, so zunächst beim

Wittelsbacherpalast, der, dem Kronprinzen
Max als Wohnsitz zugedacht, hauptsächlich nach
dessen Wünschen in gotisierenden Stilformen seine
Herstellung innerhalb der Jahre 1843—48 erhielt
(Abb. 82). Das fertige Gebäude, das in seinem
Innern, vor allem in dem mit Loggien versehenen
Arkadenhof jedoch italienisch-venezianische Motive
verrät (Abb. 83), bezog nun freilich nicht mehr der
Kronprinz, s ondern der vom Throne herabgestiegene
Ludwig I. Auch der dem alten südlichen Friedhof
Münchens im Jahre 1844 nach Gärtners Plänen
angefügte Neuteil, der in seiner Arkadensäumung
an die Kamposantos von Pisa und Bologna er-
innert, fand unter einer anderen Bauleitung seine
Vollendung.
 
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