20
und der Notre-Dame-Kirche
zuDendermonde(Termonde).
Eine Skizze zu letzterem Ge-
mälde bewahrt die Galerie
Liechtenstein zuWien(Abb 9).
Das Bild zu Dendermonde
versucht gewissermaßen einen
Kompromiß der historischen
mit der devotionellen Auf-
fassung. Außer den heiligen
Frauen und Johannes, die
der Tradition gemäß das
Kreuz wirklich umstanden, ist
hier der heilige Franz von
Assisi zugegen, der mit der
Rechten das Marterholz um-
faßt, die Linke wie schuld-
bewußt an die Brust schlägt
und mitleidsvoll zum Erlöser
aufblickt. Das Bild zu Ant-
werpen (Abb. 13) ist des
historischen Charakters völlig
entkleidet. Außer klagenden
kleinen Engeln umgeben der
heilige Dominikus und die
heilige Katharina von Siena
das Kreuz. Ersterer steht mit
ausgebreiteten Armen da,
letztere umklammert den
Stamm mit beiden Armen
und hält auch, geschlossenen
Auges, ihr Haupt, das
eine Dornenkrone drückt,
Die „Kreuzabnahme" zeigt
Abb. 32 (Tcxt S. 33 u. 341
dagegen gepreßt.
nur eine Skizze
Die Kindcr König Karls I.
Ptnakothek zu Turin
Phot. F. Bruckmann
Abb. 33 (Tert S. 33,
Familienbildnis
Phot. F. Bruckmann
aus der Sammlung Kann, vormals Paris.
Joseph von Arimathäa und Johannes legen ge-
rade auf einem Leintuche den Leichnam Jesu
vor der händeringenden Schmerzensmutter nieder.
Häufig malte der Künstler die Beweinung Christi
durch die mutsi- c1oloi'08k>.. Dieses Thema ent-
sprach wiederum durchaus dem sentimental ver-
anlagten van Dpck. „Beweinungen" von ihm
befinden sich in der K. Münchener Alten Pina-
kothek zweimal (Abb. 7), im Kaiser-Friedrich-
Museum zu Berlin, im Louvre zu Paris, im
Hofmuseum zu Wien, im Museum (Abb. 8) und
in der Sankt-Antonius-Kirche zu Antwerpen, im
Museum zwei Bilder. Jn der Galerie Borghese
zu Rom, bei Francis Bartlett in Boston und in
der Galerie Liechtenstein zu Wien, erscheint mit
der „Beweinung" die „Grablequng" verbunden.
Magdalene, die auf Museumsbildern zu Wien
und Antwerpen Jesu Wunde linker Hand küßt,
und Johannes sind meist bei der „Beweinung"
zugegen. Häufig sind Engel vom Himmel herab-
gestiegen, — sei es einer, seien es wenige, seien
es viele, die in der Regel recht heftig und auffällig
ihren Schmerzgefühlen Ausdruck verleihen. Die
Lage des Heilands ist verschieden, meist vor Maria
auf der Erde an ihren Knien angelehnt. Die
immer stark betonte Klage wirkt aber in den wenig-
sten Fällen sehr echt, weder bei Maria noch bei
den anderen Leidtragenden, auch nicht bei den
Engeln, meist sogar entschieden affektiert. Ergrei-
send ist ein Motiv auf einem Bilde des Antwerpener
und der Notre-Dame-Kirche
zuDendermonde(Termonde).
Eine Skizze zu letzterem Ge-
mälde bewahrt die Galerie
Liechtenstein zuWien(Abb 9).
Das Bild zu Dendermonde
versucht gewissermaßen einen
Kompromiß der historischen
mit der devotionellen Auf-
fassung. Außer den heiligen
Frauen und Johannes, die
der Tradition gemäß das
Kreuz wirklich umstanden, ist
hier der heilige Franz von
Assisi zugegen, der mit der
Rechten das Marterholz um-
faßt, die Linke wie schuld-
bewußt an die Brust schlägt
und mitleidsvoll zum Erlöser
aufblickt. Das Bild zu Ant-
werpen (Abb. 13) ist des
historischen Charakters völlig
entkleidet. Außer klagenden
kleinen Engeln umgeben der
heilige Dominikus und die
heilige Katharina von Siena
das Kreuz. Ersterer steht mit
ausgebreiteten Armen da,
letztere umklammert den
Stamm mit beiden Armen
und hält auch, geschlossenen
Auges, ihr Haupt, das
eine Dornenkrone drückt,
Die „Kreuzabnahme" zeigt
Abb. 32 (Tcxt S. 33 u. 341
dagegen gepreßt.
nur eine Skizze
Die Kindcr König Karls I.
Ptnakothek zu Turin
Phot. F. Bruckmann
Abb. 33 (Tert S. 33,
Familienbildnis
Phot. F. Bruckmann
aus der Sammlung Kann, vormals Paris.
Joseph von Arimathäa und Johannes legen ge-
rade auf einem Leintuche den Leichnam Jesu
vor der händeringenden Schmerzensmutter nieder.
Häufig malte der Künstler die Beweinung Christi
durch die mutsi- c1oloi'08k>.. Dieses Thema ent-
sprach wiederum durchaus dem sentimental ver-
anlagten van Dpck. „Beweinungen" von ihm
befinden sich in der K. Münchener Alten Pina-
kothek zweimal (Abb. 7), im Kaiser-Friedrich-
Museum zu Berlin, im Louvre zu Paris, im
Hofmuseum zu Wien, im Museum (Abb. 8) und
in der Sankt-Antonius-Kirche zu Antwerpen, im
Museum zwei Bilder. Jn der Galerie Borghese
zu Rom, bei Francis Bartlett in Boston und in
der Galerie Liechtenstein zu Wien, erscheint mit
der „Beweinung" die „Grablequng" verbunden.
Magdalene, die auf Museumsbildern zu Wien
und Antwerpen Jesu Wunde linker Hand küßt,
und Johannes sind meist bei der „Beweinung"
zugegen. Häufig sind Engel vom Himmel herab-
gestiegen, — sei es einer, seien es wenige, seien
es viele, die in der Regel recht heftig und auffällig
ihren Schmerzgefühlen Ausdruck verleihen. Die
Lage des Heilands ist verschieden, meist vor Maria
auf der Erde an ihren Knien angelehnt. Die
immer stark betonte Klage wirkt aber in den wenig-
sten Fällen sehr echt, weder bei Maria noch bei
den anderen Leidtragenden, auch nicht bei den
Engeln, meist sogar entschieden affektiert. Ergrei-
send ist ein Motiv auf einem Bilde des Antwerpener