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Abo. 52 (Text S. 31) Franz Thomas von Savoyen Phot. F. Bruckmann
Pinakothek Turin
slellt an reizvoller Wiedergabe derartig aufge-
faßter Kindlichkeit einen fonft nicht mehr er-
reichten Höhepunkt dar. Auch Kinderdarstellungen
wie die der kleinen Prinzesfin Henriette Maria
im Besitz des Grafen von Normanton, Somerley,
der beiden Schwesterlein Elizabeth und Phila-
delphia Cary in der Eremitage zu Petersburg,
der zwei jungen Herzöge Georg und Franz von
Buckingham im K. Schloß zu Windsor wie das
Bildnis eines kleinen Mädchens mit Hunden im
Antwerpener Museum, das Bildnis eines Kna-
ben in Weiß im Palazzo Durazzo Pallavicini
zu Genua und das Gruppenbild dreier Kinder,
ebenda, sind als Kombinationen von naiver Kind-
lichkeit und altkluger wie koketter Zierlichkeit un-
übertroffen. Die Kinder König Karls I. von Eng-
land, die van Dyck natürlich häufig malen mußte
(Pinakothek zu Turin Abb. 32, mehrfach im K.
Schloß zu Windsor), werden jedesmal vom Be-
wußtsein ihrer hohen Würde fast erdrückt.
Anton van Dyck war sich seiner hohen, die
Zeiten überdauernden Bedeutung als Porträt-
künstler voll bewußt. Er selbst ordnete schon ein
Sammelwerk von graphischen Reproduktionen
seiner umfangreichen Bildniskunst an. Dasselbe
erschien unter dem Titel: „Bildnisse von Fürsten,
gelehrten Männern, Malern, Kupferstechern,
Bildhauern und Liebhabern der Malerkunst,
Hundert an der Zahl, von Anton van Dpck,
Maler, nach dem Leben angefertigt und auf seine
Kosten in Kupfer gestochen." Für das Werk
stellte van Dyck 15 gute Radierungen eigen-
händig her, im übrigen überließ er die Heraus-
gabe der „Jkonographie" und alle Arbeiten für die-
selbe ersten Antwerpener Kupferstechern wie Martin
van den Enden, Schelte a Bolswert, Pontuis,
Abo. 52 (Text S. 31) Franz Thomas von Savoyen Phot. F. Bruckmann
Pinakothek Turin
slellt an reizvoller Wiedergabe derartig aufge-
faßter Kindlichkeit einen fonft nicht mehr er-
reichten Höhepunkt dar. Auch Kinderdarstellungen
wie die der kleinen Prinzesfin Henriette Maria
im Besitz des Grafen von Normanton, Somerley,
der beiden Schwesterlein Elizabeth und Phila-
delphia Cary in der Eremitage zu Petersburg,
der zwei jungen Herzöge Georg und Franz von
Buckingham im K. Schloß zu Windsor wie das
Bildnis eines kleinen Mädchens mit Hunden im
Antwerpener Museum, das Bildnis eines Kna-
ben in Weiß im Palazzo Durazzo Pallavicini
zu Genua und das Gruppenbild dreier Kinder,
ebenda, sind als Kombinationen von naiver Kind-
lichkeit und altkluger wie koketter Zierlichkeit un-
übertroffen. Die Kinder König Karls I. von Eng-
land, die van Dyck natürlich häufig malen mußte
(Pinakothek zu Turin Abb. 32, mehrfach im K.
Schloß zu Windsor), werden jedesmal vom Be-
wußtsein ihrer hohen Würde fast erdrückt.
Anton van Dyck war sich seiner hohen, die
Zeiten überdauernden Bedeutung als Porträt-
künstler voll bewußt. Er selbst ordnete schon ein
Sammelwerk von graphischen Reproduktionen
seiner umfangreichen Bildniskunst an. Dasselbe
erschien unter dem Titel: „Bildnisse von Fürsten,
gelehrten Männern, Malern, Kupferstechern,
Bildhauern und Liebhabern der Malerkunst,
Hundert an der Zahl, von Anton van Dpck,
Maler, nach dem Leben angefertigt und auf seine
Kosten in Kupfer gestochen." Für das Werk
stellte van Dyck 15 gute Radierungen eigen-
händig her, im übrigen überließ er die Heraus-
gabe der „Jkonographie" und alle Arbeiten für die-
selbe ersten Antwerpener Kupferstechern wie Martin
van den Enden, Schelte a Bolswert, Pontuis,