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Die Kunst-Halle — 1.1895/​1896

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Nr. 23
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.62512#0418
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366 -Die Kunst-Halle, kK---— Nr. 23

und Lederpressungen in außerordentlicher Fülle. Der vor-
liegende große Katalog zeigt 1040 Nummern. Zu der
Sammlung hat der im Jahre 1888 in München gestorbene
Baunreister Max Kuppelmayr den Grund gelegt.
y München. Verkäufe im Glaspalast. Das Ge
mälde: „Doloiuitenblick von Täufers" von K. Lessing-
Berlin, das Aquarell: „Sonnenuntergang" von Rob. B.
Nis bet-Ldinburg, die Radirungen: „Marie Antoinette"
und „Duchesse de Provence" von Louis Ruet-Paris, das
Bildwerk „Geißbube" von Lud. Gamp-München.
* Stuttgart. Auf der Internationalen Annst-Aus-
stellung dieses Jahres wurden Gemälde im Wertste gegen
130 ooo Mk. verkauft.
* Auf der Landesausstellung in Genf wurden
vom Schweizerischen Bundesrath Werke einheimischer
Künstler gekauft, von bekannten Namen finden sich in der
Liste: Lnise Breslan, L. Girardot, I. völlmy,
L. Th. Meyer-Basel und Stauffer-Bern.
St. Petersburg. Ankäufe der Eremitage:
„Stillleben" von Jan van Kessel (für 300 Rubel vou Iran
A. Grünt) und zwei vorzüglich erhaltene Bildnisse eines
Ehepaares von Nicolaes Elias (für tooo Rub. von Herrn
Linewitsch).
K
Buch erschau.
Lingegaugen bis 22. August.
1. Moderne Kupferschmiede-Ar beiten. Eine Samm-
lung ansgeführter praktischer Arbeiten aus den: Gebiete
der Kunstschlossers: mit Preisberechnungen, Gewichts-
angaben und technischen Erläuterungen. Herausgegeben
von I. Feller und Bogus in Düsseldorf, 1, 2, 3 Liefg.
Ravensburg, Verlag vou Otto Maier. Ho Lieferungen
ü Mk. 1,80).
2. Neueste und wichtigste Zeichnungen und Vorlagen-
werke für Schlosser aus den: Verlag von Otto
Maier in Ravensburg.
3. Anleitung zum Photographiren. 9. vollständig
umgearbeitetete Auflage. Düffeldorf, Ed. Liesegang's
Verlag.
4. Photographische Belichtungs-Tabellen von panl
Eichmann. Düsseldorf, Verlag von Schmitz äc G l-
bertz. Pr. Mk. 1,50.
° 5. vr. L. Vogel, Taschenbuch der praktischen Pho-
tographie. 4. Ausl. Berlin 1896. Robert Oppen-
heim. pr. Mk. 3.
6. Die Kunst des Kopirens. von L. F. Hoffmann.
Halle a. S., Verlag von Wilh. Knapp.
7. IN:6 Kmerioun Maouziue. New-Hork. August 1896.
V
Der Amateur-Photograph.
* Photographische Papiere. In einer Sitzung
des „Amateur-Photographen-Vereins von 1891 zu Hamburg"
kamen jüngst mehrere photographische Papierarten unter
Angabe der mit ihnen erzielten Resultate zur Vorlage, zuerst
das Beernaert-Gent'sche Litro-Lhlorür-Papier in glänzend
und matt. Die Kopien dieses Aristopapieres sollen den Vor-
theil haben, daß man nicht oder nur wenig über die ge-
wünschte Intensität zu koxireu braucht, da sie im Tonfixir-
bade nicht so stark zurückgehen und beim Trocknen an
Kraft zunehmen. Das gleichfalls zur Verfügung gestellte
Beernaert'sche Eollodionpapier zeigte die Eigenschaft, beim
Fixiren und Auswaschen seine Eollodionschicht gänzlich zu
verlieren, gab aber schöne Töne und ließ sich als Abzieh-
papier zu diversen Zwecken gut verweuden, nur uicht, wo
es auf die Durchsicht aukommt. Außerdem lagen die neuen
Papiere von Schneider-Lharlottenburg vor: Mattpapier „Ex-
position" und Eelloidinpapier „Perfektion". Beide liefern,
besonders mit dem Schneider'schen platintonbade tadellose
Kopien und scheinen in jeder Beziehung zu halten, was der
Fabrikant von ihnen verspricht.
* Sandellplatte. Ueber die Erfolge, welche er mit
dieser Platte erzielt, berichtete kürzlich Herr Bauinspektor
Schek zu Breslau:

Bei Aufnahme von Bauwerken, wobei oft große Kon
traste in der Beleuchtung unvermeidlich sind, hat sich die
Platte sehr bewährt. Ebenso vorzüglich bei der Repro-
duktion von Photographien. Bei der recht erfolgreichen Be-
nntzung im Gebirge verdient besonders hervorgehoben zu
werde::, daß die Mitteltöne sehr schön harmonisch heraus-
kommen. Die Hauptsache ist lange Belichtung. Vortragen-
der hat mit mittlerer Blende nie unter zehn Sekunden,
meist aber bedeutend länger exponirt. Er entwickelt mit
verdünnten: alten Hydrochinon, zuletzt mit frischen: Ent-
wickler, bis in: rothen Lichte nichts mehr zu sehen ist. Die
Platte erfordert schließlich ein sehr langes Waschen. Um
das lästige Kräuseln der Platten zu verhüten, bestreicht er
vor der Entwicklung die Ränder mit Paraffin.
* Das P r e: s r i ch t e r a mt für die am 3. September
zn eröffnende Internationale Ausstellung für Amateur-
Photographie, Berlin 1896, werden folgende Herren ans-
üben:
Abtheilung für künstlerische Photographie: Prof. Licht-
wark (Hamburg); E. Juhl (Hainburg); Prof. Ewald
(Berlin); Prof. A. v. Heyde n (Berlin); Milste r (Berlin);
Bucques (Paris).
Abtheilung für wissenschaftliche Photographie: Geh.
Medizinalrath Prof. Dr. Robert Koch (Berlin); Geh.
Medizinalrath Prof. I)r. G. Fritsch (Berlin); Prof. Vr.
Scheiner (Potsdam); Dr. F. Schütt (Berlin).'
Abtheilung für Architektur: Baurath Ende; Baurath
Adolf Heyden.
Abtheilung für technische Photographie: Geh. Baurath
Or. Meydenbauer; Geh. Sanitätsrath Dr. Tobold;
I)r. Wrede; Direktor Schultz-Heucke; Ruß; Goe-
m a u n.
* A bschw ä ch u n g. Neben den bekannten Abschwächern
ist der von L. Gosselin angegebene zu empfehlen. Man
weicht das Negativ eine halbe Stunde in Wasser ein und
badet es dann in folgender Lösung:

Wasser. 100 oom.
Reine Schwefelsäure. 4 „

Auflösung von doppeltchromsaurem Kali (5 : 100) 6 „
Die Lösung wirkt kräftig, besonders wenn sie frisch bereitet
ist und muß inan daher vorsichtig sein. Flecke stellen sich
nicht ein. Ist die Platte zu stark abgeschwächt, so verstärkt
man sie in bekannter Weise. Die Lösung ist haltbar und
kann wiederholt benützt werden.
* K 0 nservirung von Kautschuk. Die zur Aus-
lösung von Momentverschlüssen dienende Kautschukbirne mit
zugehörigen: Schlauch wird bekanntlich nach längerem Biegen
spröde und brüchig. Diesen: Uebelstande soll man an:
besten dadurch vorbeugeu können, daß man die aus Gummi
gefertigten Gegenstände in Stearinspäne einlegt, welche
man durch Abschaben einer Stearinkerze erhält.
* Guten Mattlack stellt vr. Ä. B. Sizer nach dem
Photographie Times Almanac 1896, S. 8t in folgender
Weise her:
Sandarak . . . 3t A,
Mastix .... 5,8 »,
Aetster .... 285 eem,
nach erfolgter Lösung fügt man tv omn Benzol hinzu. Bei
zu harten Negativen färbt man den Mattlack mit einer
alkoholischen Malachitgrünlösung.
* Zur stellenweisen Abschwächung con Ge-
latine-Negativen wird Alkohol sehr empfohlen. Der
Vorgang vollzieht sich zwar etwas langsam, dafür ist die
Arbeit aber anch die denkbar einfachste: zur Verwendung
kommt möglichst wasserfreier Alkohol, das abzuschwächende
Negativ muß vollständig trocken sein. Um das Negativ vor
den: Zerbrechen zu schützen, lege man es mit der Glasseite
ans eine nicht zn weiche, ebene Unterlage. Man umwickelt
den Zeigefinger mit einem Stück reiner Leinwand, Hand-
schuh- oder noch besser Fensterleder, befeuchtet es mit den:
Alkohol und reibt unter kräftigem Drucke die Stelle des
Negatives, welche abgeschwächt werden soll, wobei man die
Umrisse nicht ängstlich einznhalten braucht. Das Verfahren
ist insofern werthvoll, als inan sich sofort von der Wirkung
der bereits erfolgten Abschwächung durch Anfertigung einer
Kopie überzeugen kann.
 
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