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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 2
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Bücherschau
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Technischer Briefwechsel
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0040
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30

4- Die Aun st-Halle -L-

Nr. 2

Zeitschrift und Mappe). Mit Illustrationen. Verlag von
Schuster öd Loeffler, Berlin. tZoo.
Mit den beiden pesten n und Z2 ist das Schifflein
der „Insel", das die Vignette des Titels bildet, nach seiner
ersten Iahresfahrt glücklich in den Pafen zurückgelangt.
Mit rühmlicher Ausdauer haben die drei Herren, ohne nach
rechts und links, aus Spott und Tadel zu achten, unentwegt
an dem anfänglich gestellten Programm festgehalten. Und
diese That verdient, auch wenn sie glücklicherweise nicht
den bestehenden Geschmack aus den Angeln hob, Aner-
kennung. Ueber die illustrativen Leistungen der „Insel"
hatten wir schon früher unsere Ansicht ausgesprochen.
* Katalog. Kunstblätter, Gravüren, Lithographien
u. s. w. Ant. Verzeichn. Nr. 82 von Max parrwitz,
Berlin ^V.
Tecvnircim Srieklvecvret.
* perrn w. Winkler, Kunstmaler, Idstein i. Launus.
Anfrage: „wie ist das Verfahren, um ein rissig ge-
wordenes Oelbild wieder vollständig Herstellen zu können?
Das Bild ist vor ca. 4 — 5 Jahren gemalt und es ist
möglich, daß ich damals noch Sikkatif als Trockenmittel
anwandte und dies der Grund des Reißens ist; möglich
auch, daß die grundierte Leinwand (gewöhnliche Skizzen-
leinwand) die Ursache ist. Das Bild wurde mit ver-
dünntem Damar gefirnißt und habe ich theilweise mit
Lasur gearbeitet, werde ich nun das Bild, ohne nochmals
übermalen zu müssen, wieder gut bekommen? wie ist
das Verfahren mit Spiritusdämpfen?" Letzteres Verfahren
können wir an dieser Stelle nicht eingehend schildern, auch
nicht die Verantwortung für ein Gelingen der Prozedur
übernehmen. Selbst das Buch von L- Voß: Bilderpflege,
über dessen Inhalt Sie Mehreres in „Kunst-Palle"
Iahrg. V S. 37 und 53 finden, erläutert das Regenerir-
verfahren mit SpiritusdLmpsen nicht, wir empfehlen
Ihnen darüber nachzulesen: Techn. Mittheilungen für
Malerei (München, Verlag Staegmeyr) (8H7 Nr. 15—(9
besprochen in „Kunst-Palle" Iahrg. II (S. 228 und 244 ff).
Sie vergaßen übrigens anzugeben, ob nur die obere
Farbenschicht gerissen ist, oder die ganze Farbenschicht bis
zum Malgrund. In ersterem Falle kann man vielleicht
schon durch vorsichtiges Linreiben mit Vaselinöl (Dr
Büttners Phöbus A. von Schmincke und To. Düsseldorf)
erfolgreich restauriren: „Diese Flüssigkeit hat die Fähigkeit
sich in den Farbenauftrag einzusaugen und Substanz zu
bilden, leider hat sie auch die Tigenschaft, bei reichlichem
Auftrag zu vergilben und nachzudunkeln, weshalb eine
starke Anwendung nicht rathsam erscheint (L Voß). Außer
den von Ihnen angeführten Gründen des Reißens wäre
auch noch das Lindringen von Feuchtigkeit zu erwägen und
künftig zu verhindern. Obige pefte unserer Zeitschrift
stellen wir Ihnen auf Wunsch gegen Portovergütung
zur Verfügung.
* Gaea 1900. Leipzig. Die besten Violettlacke
werden aus Dekokten 'der Alkannaw urzel hergestellt,
sind aber kolossal theuer, per Kilo Mk. 60—(Zo! Auch
die aus Alizarin hergestellten sind noch theilweise ganz
gut lichtecht und mischfähig. Die Anilinlacke sind für
Kunstzwecke gänzlich unverwendbar.
* perrn F. T., Kunstmaler, Innsbruck. Sie täuschen
sich. Der Vel- und Aquarellsirniß Moewes ist min-
destens dem Pariser Bollors - Sochnoe ebenbürtig, nur ist
er halb so theuer! Besondere Geheimnisse sind auch nicht
mit dem Pariser Lrzeugniß verbunden. Der Ihnen so
„sympathische" Parsumgeruch wird (auch bei dem Moe-
wesschen) durch Zusatz von Lavendelöl hervorgerufen.

Der Umateur-Pksrsgrapb.
* Billige Diapositive. In v. Graefes Archiv für
Gxhthalmologie (Bd. 50, Abtheil. i, 5- (6l) berichtet
Professor vr. G. von Lversbusch über ein Verfahren,
Diapositive, welche sich zur Demonstration von klinischen
Vorlesungen gut bewähren, auf billige weise herzustellen.
Babes in Bukarest ließ in der Druckerei von allen zugäng-
lichen Klischss pathologischer Objekte saubere Drucke' auf
feinstem Seidenpapier Herstellen. Dies Papier wurde
zwischen zwei Glasplatten mittels Kanadabalsam durch-
sichtig gemacht und die Ränder der Platten wie bei ge-
wöhnlichen Diapositiven verklebt. Das auf diese Art erzielte
Diapositiv ist von vortrefflicher Wirkung. Dr. v. Lvers-
busch läßt statt aus Seidenxapier die Drucke auf sehr
dünnen Gelatine- oder Zelluloid-Päutchen ausführen. Diese
päntchen werden zwischen zwei Glasplatten montirt und
geben ein vorzüglich klares Diapositiv. Selbst farbige
Lithographien, die, statt auf Papier, auf dünnen Zelluloid-
häutchen gedruckt werden, lassen sich als Projektionsbilder
verwerthen. hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, Pro-
jektionsbilder in großer Auflage zu billigem Preise herzu-
stellen. Die Verlagsbuchhandlung von wilh. Engelmann
in Leipzig liefert z. B. von den in oben genanntem Archiv
zur Veröffentlichung kommenden Tafeln und Textbildern
einfach bedruckte Jelluloidhäutchen: 25 Stück zu 3 Mk.,
50 Stück zu 4,70 Mk. und too Stück zu 7,40 Mk. Jede
weitere Farbe bedingt eine Erhöhung der Preise um t Mk.
(Phot. Rundsch. VIII. 1900).
* Photographie auf dem Meere. Wohl nur
eine geringe Zahl unserer Leser gelangt in die Lage, auf
dem Schiffe seine Platten behandeln zu müssen. Ls ist die
Frage erörtert worden, ob, in Anbetracht des werthes,
welchen das Süßwasser nach dem Verlassen der Küste er-
langt, überhaupt der verbrauch für photographische Zwecke
eingeschränkt werden kann. Interessanter mag es trotzdem
sein, daß man seinen Entwickler, ohne nennenswerthen
Einfluß, ruhig mit Meereswasser ansetzen kann. Aber so-
weit braucht man noch nicht zu gehen. Das Auswaschen
von Bildern und Platter: kann man ganz ruhig im Meere
vornehmen, soweit es sich um Silberbilder, Negative,
Platinotypen und Kohledrucke handelt. Man braucht nur
zum Schluß mit etwas Süßwasser nachzusxülen, sodaß das
Pauptquantum der leicht löslichen Salze entfernt wird.
Nach „Photography" soll es sogar einen fleißigen Mann
gegeben haben, der seine Bilder in einem verschlossenen
Fischkasten über Bord nachschlexpen ließ. Dies Letztere
möchten wir nicht gerade empfehlen. PH.
(D. Phot. Ztg. Nr. 38, l.900.)
K
llnrrre Mbllüuna.
* wer die bekannte Gallerte des perrn Moritz Jaffe
in der Margarethenstraße besucht, wird hier eine lebens-
große Mädchenbüste aus farbig zartgetöntem Marmor er-
blicken, einen Kopf von wundersamem Liebreiz, den der junge
Berliner Bildhauer Johannes Schichtmeyer in Tagen
glücklichster Inspiration geschaffen hat. Selten ist von
Künstlerhand ein so rührender Ausdruck jungfräulicher
Zaghaftigkeit in so anmuthige Form gegossen worden. Die
Büste steht auf einem hermenartigen, mit Bronze-Orna-
mentik und Schmiedewerk zierlich montirten schlanken
Postament aus Eichenholz. Unsere Autotypie der Gra-
phischen Gesellschaft (Berlin 8W., Lindenstraße (6/(7)
läßt die milde Schönheit des plastischen Werkes wohl er-
rathen.


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Are älteren Jahrgänge der „Kunst-
Kasse" (I- IV) geben wir, soweit der
Vorrat!) reicht, mit Mk. 6 pro Jahr-
gang ab.
Geschäftsstelle aer,Mnst Halle"
 
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