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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 13
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Persönliches
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Preisausschreiben und Stiftungen
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Kunst- und Künstlervereine
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208

Die Aunst-Halle

Nr. s3

persöniiedes.
* Prinz Rupprecht hat das Ehrenpräsidium des
Reue 71 Milchen er Künstlerhausvereins übernommen.
* Prof. L u d w i g D e t t rn a n n, der Berliner Landschafts-
maler, soll einen Ruf als Direktor der Kgl. Kunstakademie
in Königsberg i. pr. erhalten haben.
* Die Maler Max Fritz und Karl Le ixold in Berlin
begeben sich demnächst im Auftrage eines Konsortiums nach
dem Kaukasus, nach Persien und der afrikanischen Küste,
um daselbst Studien für ein größeres künstlerisches Unter-
nehmen zu machen.
* Die Danziger Malerinnung hat den Kunstmaler und
Kustos des Danziger Stadtmuseums, Prof. Stryowski, zu
ihrem Ehrenmitglieds ernannt.
* Gedenktage. Die Genossenschaft der bildenden
Künstler Wiens hat folgende puldigungs-GIückwunsch-
adresse an den Prinz-Regenten Luitpold von Bayern aus
Anlaß seines 80. Geburtstages gerichtet: Der achtzigste
Geburtstag Eure königlichen poheit ist für die Genossen-
schaft der bildenden Künstler Wiens nur der bedeutungs-
vollere Anlaß, den Gefühlen jener unvergänglichen Dank-
barkeit und huldigenden Ehrfurcht Ausdruck zu geben, welche
sie seit der Zeit beseelten, als Eure königliche poheit durch
Gottes Fügung zur Lenkung der Geschicke des Königreiches
Bayern berufen wurden und, getreu den Traditionen Aller-
höchstdero erhabenen Stammhauses Wittelsbach, die pflege
der bildenden Kunst unermüdlich geübt haben. Diese ge-
waltige Förderung der bildenden Künste hat weit über die
Grenzen Bayerns hinaus das Kulturleben der Völker be-
fruchtet und zur Zeitigung der schönsten Schöpfungen der
Kunst beigetragen, der Paupt- und Residenzstadt München
aber eine führende Stellung auf diesem Gebiete gesichert
Eure königliche poheit geruhten über die allgemeine staat-
liche Förderung der Kunst auch den Künstlern ein warmes
persönliches Interesse entgegen zu bringen und vielen unserer
engeren Gemeinschaft Angehörigen, sowie unserer ganzen
Künstlergenossenschaft beglückende, gnädigste Beweise hierfür
zu geben. Wir bewahren Eurer königlichen poheit hierfür
unauslöschliche Dankbarkeit, und es ist unserem Kerzen
ein unstillbares Bedürfniß, dies am heutigen denkwürdigen
Tage auszusprechen und unsere Segenswünsche mit denen
der bayerischen und aller anderen bildenden Künstler zu
vereinen. Der Pimmel möge Eure königliche poheit lange,
lange noch an der Förderung dieser idealen Werke, dem
bayerischen Volke und der ganzen Menschheit in nimmer-
müder Frische erhalten. — Der bekannte Porträt- und
Landschaftsmaler M. p. ten Kate feierte am q. März seinen
70. Geburtstag. Bei dieser Gelegenheit empfing er von
seinen Kunstgenossen ein Album mit 72 Aquarellen und
von der Königin das Mffizierskreuz des Granje-Nassau-
Grdens. — Prof. Rud. Stang, Lehrer an der Ryks-
akademie in Amsterdem, Pollands hervorragendster Kupfer-
stecher, Mitglied der Akademien in Berlin, Brüssel, Mailand
und München, hofft am 26. November d. I. seinen
7v. Geburtstag zu feiern. — Leopold Bode, der älteste
der Frankfurter Maler, ehemals Schüler des Städtischen
Kunstinstituts und im Atelier Steinles thätig gewesen, er-
reichte am tl März sein 70. Lebensjahr. Er erhielt vom
Großherzog von pessen den Professortitel. — Der Land-
schafts- und Architekturmaler Karl Scharold, peidings-
feld bei Würzburg, feierte am t6. März seinen 90. Ge-
burtstag.
* Emeritirung. Am Schluffe des Semesters scheiden
Bildhauer Kaspar v. Zumbusch und Maler August Eisen-
menger von ihrer Lehrthätigkeit an der wiener Akademie
der bildenden Künste, da beide das 70. Lebensjahr über-
schritten haben.
* Nekrolog. Der Bildhauer Prof. Alexander Schmidt
ist in Koburg im Alter von 67 Jahren gestorben. — In
Oberleutensdorf starb der Direktor der dortigen fachlichen
Modellirschule, Ioh. Rordorf, ein Studiengenofse des
Bildhauers Viktor Tilgner — In Dakota ist der Land-
schaftsmaler Jakobi im Alter von 89 Jahren gestorben.
Jakobi war in Königsberg i. Pr. geboren, studirte in
Berlin und Düsseldorf und wurde im Jahre ;8H0 zum Pof-
maler des perzogs von Nassau ernannt, in welcher Stellung
er bis ^866 blieb; er kam dann nach Kanada und erfreute

sich in Montreal sehr bald großer Beliebtheit, wiederholt
war er Präsident der Kanadischen Akademie. — Der Maler
Ja labert, der unter dem Kaiserreiche sich einer großen
Beliebtheit erfreute, ist am 8. März in Paris im Alter
von 82 Jahren gestorben. Er mar besonders als Genre-
maler bekannt, später auch als Porträtist. Sein »Ollrist aux
Oliviers" trug ihm t855 das Kreuz der Ehrenlegion ein
- Gestorben in Stuttgart der pistorienmaler F Beutele,
7; Jahre alt. — Im Alter von 60 Jahren starb in Paris
der berühmte Maler I. LH Laz in. In London, wo er
mehrere Jahre lebte, schloß er sich der Richtung der
praeraffaeliten an. Seine Landschaften und biblischen
Schilderungen zeichnen sich durch stille elegische Empfindung
aus. Mit ihm schwand eine sympathische edle Erscheinung
aus dem pariser Kunstleben.
?reizaus§cdreiben unü Stiftungen.
* Dt. Wilmersdorf. Lin Wettbewerb um Ent-
würfe zu einer Kanzel für die St. Ludwigskirche
wird für die Mitglieder des Architektenvereins in Berlin
mit Frist bis zum so. April d. I. ausgeschrieben. Die
Kanzel und ihre Treppe sollen in Sandstein, der Schall-
deckel in polz, unter Umständen in Verbindung mit Kunst-
schmiede-Eisen, ausgeführt werden. Die Perstellungskosten
für die Kanzel mit Schalldeckel dürfen 8000 Mk. nicht
überschreiten. Für zwei Preise stehen ^so Mark zur Ver-
fügung.
* Dresden Der Sächsische Kun st verein will als
Vereinsgabe auf das Jahr ^902 ein Kunstblatt von größerem
Format vertheilen. Das Direktorium fordert deshalb die
deutschen Künstler auf, geeignete Blätter, Kupferstich
oder Radirung, bis i. April ^902 einzusenden. Aus-
geschlossen sind Werke, welche im Kunsthandel oder sonst,
namentlich als Prämie anderer Kunstvereine, bereits ver-
öffentlicht worden sind. Die General-Versammlung des
Sächsischen Kunstvereins hat das Recht, von den eingehenden
Blättern eines auszuwählen oder auch Alle zurückzuweisen.
Von dem gewählten Blatt sind bis zum Schluffe des Jahres
1902 soviel Abdrücke zu liefern, als das Direktorium für
die Mitglieder des Sächsischen Kunstvereins braucht. Ls
werden dies voraussichtlich ungefähr 2500 Stück sein. Das
Direktorium zahlt für jeden Abdruck nach Ablieferung der
ganzen Auflage drei Mark. Nach Befinden kann der Preis
auch bis auf das Doppelte erhöht werden, wenn nämlich
das Blatt sich zur Verwendung im Sinne von K s, letzter
Satz der Statuten, eignet, wonach es zulässig ist, ausnahms-
weise auch für zwei hintereinander folgende Jahre zu-
sammen ein Vereinsblatt von entsprechend höherem Kunst-
werth zu geben.
* M.-Gladbach. Für die Kaiser Friedrich-Palle
wurden von Mitbürgern weitere 36 000 Mk. geschenkt, so
daß jetzt 272 000 Mk. aus Schenkungen vorhanden sind.
Die Stadtverordnetenversammlung bewilligte ;oooo Mk.
für ein öffentliches Preisausschreiben zur Erlangung künst-
licher Bau-Entwürfe.
* Münster, westfälischer provinzial - Landtag. In
der Sitzung wurde über den Neubau eines Provinzial-
museums verhandelt. Es wurde beschlossen: a) Den am
5. Dezember v. I. vollzogenen Ankauf der Glasmosaiken
(zooo Mk.) und der geschnitzten Polztreppe V2000 Mk.)
für das neu zu erbauende Provinzialmuseum gutzuheißen.
b>) Die Pläne zum Neubau des Museums durch Aus-
schreibung eines Wettbewerbs im Jahre (90; zu ge-
winnen. e) Line Kommission für den Neubau des Museums
zu wählen mit der Vollmacht: Das Bau-Programm für
den Wettbewerb und nach dem Ergebniß desselben rc.
* Brünn. Lin Preisausschreiben für die Wieder-
herstellung des Dornes zu Brünn wird von dem dortiger:
Domkapitel mit mehreren Preisen von zusammen (5 000
Kronen zum Zt- Oktober d. I. ausgeschrieben. Bei der
besonders schwierigen Sachlage für eine durchgreifende
Lösung der Instandsetzung aller stilistisch von einander ab-
weichenden Theile wird zunächst eine ganz allgemeine
Ideenkonkurrenz beabsichtigt, wobei als Preisrichter rieben
dem Wiener Dombaumeister vor: St. Stephan, Baurath Jul.
 
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