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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 18
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Neue Denkmäler
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Persönliches
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Preisausschreiben
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0329
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Nr. s8

4- Die Aun st-Halle

87

vom Prof. Umison-München im großen Modell vollendet
und soll nunmehr in Bronze gegossen werden.
* Fr i e d richsh a g en. Der von Friedrich dem Großen
begründete Borort wird am 3(.Mai Hossein (5ojähriges
Bestehen feiern. Ans diesem Anlaß soll dein königlichen
Stifter ein Standbild aus echter Bronze errichtet werden,
von den auf (oooo M. berechneten Kosten ist ein Theil
bereits aufgebracht.
* Sx'r einberg. Für den hier zu errichtenden
Bismarckthurm sind zwei Entwürfe in Gyps modellirt
worden.
* Gotha. Der Ausschuß für ein Denkmal Herzog
Ernst des Frommen wählte als Platz den Nordaufgang
am Schlosse Friedenstein. Ls wurde beschlossen, eine
Konkurrenz aller deutschen Künstler auszuschreiben.
Für den Denkmalsbau sind bis jetzt 25 000 M. gesammelt
worden.
* Halle a. S. Die Jahresversammlung der evange-
lischen Vereinigung beschloß, ein B eysch lag-D enkm a l
zu errichten.
* Weimar. Beschlossen wurde die Errichtung eines
Shakespeare-Denkmals Hierselbst, dessen Kosten aus
etwa so ooo Mark geschätzt werden von der Entscheidung
der Platzfrage wurde bis auf Weiteres abgesehen. An der
Spitze des Ausschusses stehen Geheimer Kommerzienrath
Dr. Vechelhäuser und Geheimer Hofrath von Bojanowski.
* Dessau. Der Berliner Bildhauer Fritz Heinemann
ist beauftragt, eine Kolossalbüste des Herzogs von An-
halt in Marmor für das neue Rathhaus auszusühren.
* Zittau. Irr Bezug aus die geplante Errichtung
eines Haberkorn-Denkmals hat sich das Stadtverordneten-
Kollegium jetzt sür Errichtung eines Standbildes erklärt.
* Kotzenau (Schlesien). Dem Bildhauer W. Faß-
binder, Köln, ist die Ausführung eines Krieger-
denkmals (s m hoher Obelisk mit dem überlebensgroßen
Marmorporträt Kaiser Wilhelms I) übertragen worden.
* Görlitz. Zur Gewinnung von geeigneten Ent-
würfen sür zwei an der Außenseite der im Bau begriffenen
Gberlausitzer Ruhmeshalle auszustellenden Fizurengruppen
,.Krieg" und „Frieden" war vom Preußischen Staate ein
Wettbewerb zwischen den Bildhauern Professor Behrens
(Breslau), Prof. Calandrelli, Günther-Gera, Hidding und
Lederer ausgeschrieben worden. Aus Grund des Urtheils
des Preisgerichtes ist einer der von dem Bildhauer Hugo
Lederer in Berlin eingesandten beiden Doxpelentwürfe
zur Ausführung angenommen.
* Danzig. Kriegerdenkmal. In der erledigten
Konkurrenz erhielt den I. Preis von (500 M. Pros.
Behrens-Breslau und den II. Preis von (ooo M. Bild-
hauer R. König-Dresden. Nach Mittheilung des Herrn
Prof. Behrens sollen das Denkmal bezw. der Obelisk aus
oberbayerischem Kalkstein, die Kriegergestalten, Trophäen rc.
aus Bronze hergestellt werden. Die Fertigstellung wird
er ein Jahr nach erhaltenem Zuschläge bewirken.
* Edenkoben. Den Iugendvereinen der Pfalz
wurde ein Platz zur Aufstellung eines Moltke-Denksteines
am Wege nach dem Denkmal am Werderberge überlassen.
* Mühlhausen (Sa.). Geplant ein Bismarck-
Denkmal (Bürgermeister Trenkmann).
Altona. Für das wrangel-Denkmal erläßt der
Vorsitzende des hiesigen Lokalkomitos, Herr Hauptmann a. D.
Kiaeber, einen Ausruf.
* Kolberg. Man beschloß, das Nettelbeck-
G n eis enau - Denkmal auf dem Platze der Dom-Kirche auf-
zustellen. Die Ausführung wurde dem Bildhauer Meyer
übertragen.
* Herford. Kürzlich ist ein Konnte zusammengetreten,
das ein Denkmal des Großen Kurfürsten zu Stande
bringen will. Außerdem plant man hier ein Denkmal sür
Kaiser Friedrich auf dem Stückenberge.
* Ansbach. Der Gedanke der Errichtung eines
Bismarck - Denkmals scheint seiner Verwirklichung
entgegenzugehen. Der neugebildeten Kommission stehen
bereits ((ooo M. zur Verfügung.
* München. Aus Einladung des Bürgermeisters
v. Barscht hat sich ein Ausschuß für Errichtung eines
Pettenkoser-Denkmals gebildet.

* München. Für Herstellung einer Anlage aus dem
Iosephsxlatz wurden 27 ooo N. bewilligt und dem Wunsche
Ausdruck gegeben, daß aus dem Platze auch ein Brunnen
angebracht werde.
* Paris. Zu Fontainebleau wurde im Mai ein
Denkmal der kürzlich verstorbenen berühmten Thiermalerin
Rosa Bonheur enthüllt: ein Geschenk des spanischen
Generalkonsuls Gain bart.
- ?ersön!icbes.
* Auszeichnung. Im Salon der Krtistes fran^ais
erhielten zwei deutsche Künstler dritte Medaillen, Otto
v. Faber Du Faure sür seinen Rückzug der großen
Armee ans Rußland und Walter Thor für das große
Bildniß seiner Gattin. Im Salon der Looiöts nationale
wurden zwei Bildnißmaler österreichischer Herkunft, Viktor
Scharf und Olga v. Bosnanska, zu Associss befördert.
* Vermächtnis;. Der in Rom verstorbene Maler
Gustav Müller hinterließ eine Million Mark sür gemein-
nützige Zwecke, darunter 280ooo Mark sür das deutsche
Krankenhaus in Rom. Die Zinsen eines Kapitals von
Zooooo Mark bestimmte er zum jährlichen Ankauf von
Kunstwerken unbemittelter begabter deutscher Künstler
durch den Staat (vgl. Nekrolog).
* Nekrolog. Am (. Juni starb in Basel der Maler
Hans Sandreuter im Alter von 5( Jahren. „Liner
der Wenigen, der Einzige säst — sagen die „Basler Nach-
richten" —, der von Arnold Böcklin als von seinem Meister
sprechen durste! Hans Sandreuter ist ein Künstler von
eigenartigem Gepräge, ein Mensch von edlen Eigen-
schaften gewesen. Seine Schülerschaft zu Böcklin war
nicht durch Aeußerlichkeiten bedingt. Er theilte mit dem
großen Genie eine gewisse alemannische Herbheit und sah
wie er der Natur ins Innere. Sinnvoll und phantasie-
begabt, von der Tageslaune unberührt, hat Sandreuter ge-
schaffen. Seine Figurenbilder und seine Landschaften athmen
ein starkes Leben, und es war dem Künstler vorbehalten,
sich gerade in den reiferen Jahren zu immer reicheren
und reineren Schöpfungen durchzuringen." . . . Am be -
kanntesten ist sein Bild „Jungbrunnen" geworden, welches
im Basler Museum einen Ehrenplatz einnimmt." — Maler
Gustav Müller, geb. (828 in Hildburghausen, starb am
2. Juni in Rom; sein berühmter Zwillingsbruder Eduard,
der Bildhauer, war hier schon (895 verstorben. Er be-
besuchte die Akademien von München und Antwerpen,
lernte (850 bei Gleyre in Paris nnd wurde (857 nach
Portugal berufen, wo er zum Hofmaler ernannt wurde.
Nachdem er noch (857—5st viele Porträts in London ge-
malt hatte, ließ er sich in Rom nieder, wo er Professor
und Mitglied der Akademie von San Luca wurde.
Preisausschreiben.
* Berlin. In dem Wettbewerb um das Richard
Wagner-Denkmal ist die erste Siebung jetzt erfolgt.
Die Jury wählte aus der Zahl von 6( Theilnehmern sür
die bevorstehende engere Konkurrenz die Urheber der
nachstehenden Modelle aus: () „Hagen". Pros. E. Hund-
rieser in Berlin. 2l „(8(3". L Wenck in Berlin,
z) „Tondichter II". Prof. L. Herter in Berlin. „Eiche".
E. Freese in Berlin. 5) „Die Macht der großen Seele".
F. Metzner in Friedenau. 6) „Harmonie I". Prof.
G. Eberlein in Berlin. 7) „Drei Kreuze". L. Beyrer ,jr.
und Architekt F. Rank in München. 8) „Stein". H. Ho-
saeus in Berlin. 9) „Richard Wagner - Brunnen".
H. Dammann in Berlin. (0) „Musik und Dichtkunst".
H. Hidding in Berlin. Außer den Preisen sind jedem
Theilnehmer der engern Konkurrenz (500 Mk. garantirt.
Sämmtlichs Entwürfe sind in der Großen Berliner Kunst-
ausstellung zur Besichtigung ausgestellt.
* Mainz. Das Äusschreiben des Wettbewerbs sür
das Kreyssig-D enkma l wird in den nächsten Tagen er-
folgen. Für die Ausführung des Denkmals ist eine Summe
von 25000 M. vorgesehen. Zur preisvertheilung gelangen
(ooo M.; die Entwürfe sind bis zum (. Oktober (90( bei
der Stadtverwaltung einzureichen.
 
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