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Die Kunst-Halle — 9.1904

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Nummer 18
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Kunst- und Künstlervereine
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Vom Kunstmarkt
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Nr. (8

Die Aun ft-Halle.

285

* 6anau. Pier tagte in den pfingstfeiertagen der Oer-
band jetziger und ehemaliger St udi r en b er an deutschen
Ku n st g e w e r b e schu len. Der Oerband, der I8Y5 gegründet
wurde, ' bezweckt inöglichst im Anschluß an die betreffenden
Kunstgcwerbeschuleu den Zusammenschluß kunstgewerblicher
Oereine zur Pflege der Kunst und des Kunstgcwerbes, sowie
die stete Unterhaltung sreundschaftlicher Beziehungen zwischen
den einzelnen Vereinen. Er schließt in sich Oereine in den
Städten Elberfeld, Düsseldorf, Hanau, Frankfurt a. M., Nürn-
berg, Stuttgart, Straßburg, Berlin und Karlsruhe. Als Fest-
ort sür (905 wurde Stuttgart in Aussicht genommen.
* Leipzig Der Verein sür kirchliche Kunst im
Königreich Sachsen hat im letzten Berichtsjahre st903) 32 Ent-
würfe sür Kirchen- und andere Neubauten, Umbau, Instand-
setzung u. dergl. vermittelt. Dazu kommen 39 Gutachten über
Entwürfe und sonstige Vorschläge in kirchlichen Bausachen, so-
wie in 29 Fällen unmittelbare Vorschläge und Beirath. Die
Gesammtzahl der dein Verein im Jahre (905 gestellten Auf-
gaben belief sich auf ((9. 49 Aufträge kamen vom Lv.-luth.
Landeskonsistorium und 70 Anträge von Kirchenvorständen,
Pfarrämtern, Kircheninspektioncn u. s. w. Der Rechnungs-
abschluß balancirt mit (27(5 Ul.
* Leipzig. Kunstgewerbeverein. Durch die vor-
jährige Trennung des Kunstgewerbemuseums von dem Verein
hat sich für letzteren ein eigenes Feld der Thätigkeit ergeben.
Die Zahl der Mitglieder betrug 802. Der bisherige Vor-
sitzende Justizrath Ov. Genscl wurde zum Ehrenpräsident er-
nannt.
* Magdeburg. Der Kunstverein hielt kürzlich seine
Generalversammlung ab. Mitgliederstand: 12(9. Es wurden
44 Kunstwerke verlost. Der Antrag des Vorstands, den Mit-
gliederbeitrag von 8 M. auf (0 M. zu erhöhen und den
Mehrertrag ausschließlich zur) Verstärkung des Verlosungsfonds
zu verwenden, fand einstimmige Annahme Ebenso wurde
der Antrag angenommen, an Stelle der bisherigen Verlosung
von Kunstwerkeit die Verlosung von übertragbaren Gutscheinen
zu setzen, die zur Selbstwahl unter den ausgestellten Kunst-
werken zweier Geschäftsjahre berechtigen.
* München. Vereinigung fü r an g erv an dte Kunst.
Nach dem Jahresbericht von (903/(904 sind 75 Mitglieder
beigetreten. Als vornehmstes Ziel wird die Schaffung einer
ständigen Ausstellungsgelegenheit für die Mitglieder angestrebt.
Die mit dem Künstlerunterstützungsverein zu diesem Zweck an-
gebahnten Verhandlungen wegen Ueberlassung eines Grund-
stücks an der Augustenstraße haben zu keinem positiven Lr-
gebniß geführt.
* München. Ls hat sich hier ein Verein „Münchener
Aquarellisten" oebildet, der im diesjährigen Glaspalast mit
einem eigenen Saal vertieten ist. Ihm gehören Künstler aller
Richtungen an, wir nennen u. A.: Den Begründer Mar E.
Gieje, sowie die Nerren R. Reinicke, p. B. Wieland, Karl
Strathmann.
" Gldcnbur g. Ku n st gcw cr bev e r ei n. Auf der am
t7. v. M. stattgefundenen Generalversammlung wurde eine
Erhöhung der Jahresbeiträge vorgeschlagen. Mitgliederstand:
346 ((047 M. Beiträge).
* kV ei mar. Thüringischer Ausstellungsverein
bildender Künstler. Mitgliederstand (903: 92. Ausgestellt
waren 4(5 Gemälde und (05 kunstgewerbliche Gegenstände,
verkauft wurden Werke für 7 t00 M. (darunter 24 Gemälde).
" Wien. Der Verein zum Schutz uud zur Erhaltung der
Kun std e n km ä I e r wiens und Niederösterreichs hielt am
25. Mai im neuen Rathhause seine Generalversammlung ab
v
Vom Zlunrimarkt.
* Berlin. Große Kunstausstellung (904. Verkäufe
1 Forts). -Gelgemälde: A. Schwarz „Earmensita", kV. Simmlcr
„Wilderer", Th. v. Eckenbrecher „Gudvangen" kviedcrbolung,
„Faslefos" und „Am Geirangerfjord", E. Murdfield „Interieur"
2 Wiederholungen, N. Sichel „Zur Rosenzcit", Nh. Lasch
„Abendsonne", p. Licht „Abend", M. Uth „Interieur", G. ist.
Engelhardt „Wallfahrtskirche", L. Philipp „Spielkameraden",
El. von Sivers „Blumen", p. Gehmichen „Allein", F. Matthies-
Masuren „Aus dem parz", p. Schnee „Waldsee", p. Mühlig
„Kartoffelbuddlerin", I. Mante „Fahne" (past.), p. Schnee

„Altes Städtchen" (Aqu.st G. Eilers „Schiuiede nr Liuxiegg"
(Aqu.). Sowie div. illustrative Arbeiten. A. pußmann „Don
Guijote" (Plastik», A. Manthe „Gärtnerin" (Marmor).
* Dresden. Große Kunstausstellung (904. Die Ver-
bindung für historische Kunst kaufte folgende Werke:
pochzeitsschmans in Neffen von E. Bantzer, Dresden, Abend-
mahl von L. Dettmann, Königsberg, vor dem Angriff von
R Pang, Stuttgart, Gottesdienst von A. Wilkens, Dresden,
und Bildnitz meiner Frau von G. Iwintscher. Ferner wurden
von Gelgemälden von Privaten u. a. g kauft: das Bild
Theaterloge von A. Kampf, Berlin, G. Kuehls Die Lhaisen-
träger, dann zwei kleine Gelgemälde der Baslerin La Roche
vor den: Gewitter, Nach dem Gewitter, Dorfgasse im Schnee
von Lasch in Düsseldorf, ferner Vorstadtsänger von Scholtz uud
Wanderbursche von Spitzweg.
* Düsseldorf. Kunstausstellung »904. Verkäufe
im Mai. Für die Städtische Gallerte: A. Bertrand, Düsseldorf
..Trappisten", A. Besnard, Paris „Porträt der Frau D.",
I. Dods withers, London „paus am Fluß", w. Firle,
München .Neuer Frühling, neues Leben", G. Janssen, Düssel-
dorf „Altcweiber - Zusammenkunft", p. Liesegang, Düsseldorf
„Niederrheinisches Altwasser", p. w. Mesdag, paag „Sommer-
nacht in Scheveningen", A Pexpcrcorn, London „Am Rand
der peide", v. Weißhaupt, Karlsruhe „Viehherde". Außerdem
an Skulpturen: A. Rodin, Paris „L'age d'airain' in Bronze,
p. Boncquet, B.üssel „Die Familie" in Marmor, A. Rodin-
paris „Grpheus" Kopf in Marmor. Die Städtische Gallerie
in Elberfeld: G. Sohn-Rethel, Düsseldorf „polländische Bauern".
Das Kaiser Wilhelm-Museum in Krefeld kaufte Fritz von
Wille, Düsseldorf „Auf erloschenen Vulkanen", von privaten
gekauft u. a : A. Menzel, Berlin „Studienkopf" (Zeichnung),
I. Gentz, Berlin „Nichts zu machen" (Aqu ), Klara Goldmann,
Berlin „Austern und Zitronen", peyden Düsseldorf „Blick auf
Alt-Düsseldorf", p. v. peyden, München „Truthähne", p. Liese-
gang, Düsseldorf „Winterabend" (Rad.), Graf von Merveldt-
Düffeldorf „Das alte Buch", p. Philippi, Düsseldorf „Morgen-
stunde", A. Rieper, München „Mönch", M. Schildt, Rotterdam
„pütte in der Drente", G. Sohn-Rethel, Düsseldorf „Italienerin",
K. Walser, Berlin „Sommerabend". Skulpturen: A. Char-
pentier, Paris „Les Dominos" in Bronze, Dalou „Schlafendes
Kind", Bronze, Adolf Kürle, Berlin „Gefesselte Sklavin",
Bronze, peinz Müller, Düsseldorf „peimkehr", Bronze. Das
Gesammtverkaufs-Resultat beläuft sich auf (50 000 M.
* Brüssel. Die Versteigerung der berühmten Sammlung
Somzöe begann am 25. Mai. klnter den plastischen Werken
erreichte die antike Statue des Septimius Severus
360 000 Fr.; sie erwarb ein Konsortium für den belgischen
Staat, während der perzog von Arenberg bis 350 000 Fr.
ging, wie es heißt, für Kaiser Wilhelm II., der die Statue
gern haben wollte. Allein für die griechisch-römischen Antiken
der Sammlung kam die Summe von 800 000 Fr. zusammen.
Jericlitigung.
Die Redaktion der „K.-p." bitte ich den Artikel „Aus
Frankfurt a. M." dahin zu berichtigen, daß die von mir dort
bei perines A Lo. ausgestellt gewesenen Arbeiten keine
Lithographie», sondern farbig gedruckte Griginal-Radirungen,
Schwarz-Weiß Blätter und einige Zeichnungen waren.
Alexander Liebmann.

Mit dieser Nummer schließt das dritte Guartal
des IX. Jahrgangs unserer Zeitschrift. Ls beginnt am (. Juli
das vierte Guartal. Ghne rechtzeitige Kündigung gilt das
Abonnement auf die „Kunst-Kalle" als erneuert.
Die „Kunst-Kalle" widmet den künstlerischen Ereignissen
und Fragen der Zeit eingehende sachgemäße Besprechungen,
bringt lausend Griginalberichte aus den Kunstzentren des In-
und Auslands und hält die Leser auch durch ihren reichhaltigen,
Übei sichtlichen Notizentheil über alle Vorgänge im Kunstleben
stets auf dem Laufenden.
Köounementspreis 2 Mk. pro Guartal (ohne Porto).
Berlag der „Kunst-Kalle"
F. KarrwiH Wachfatger, H. m. ö. K., Werkin 8^/. 48,
Friedrichstr. (6.
 
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