als individuelle als als allgemeine nationale Eigenschaft auffafsen dürfen,
so ist dafür das starke Erzählertalent und der Mangel an dramatischer
Begabung gewiß spezifisch holländisch. Holländisch aber ist auch die Ruhe
und die Stille seiner Bilder, ist die konzentrierte Aufmerksamkeit, die aus
seinen Figuren spricht. Über das national Bedingte hinaus aber geht die
große Anmittelbarkeit seiner Werke; sie ist es, die ihn zu einem der Großen
im Reiche der Kunst stempelt.
Verzeichnis der wichtigsten Literatur über Geertgen.
Karel van Mander, Das Leben der niederländischen und deutschen Maler.
Textabdruck der Ausgabe um 1617 mit deutscher Übersetzung von Lanns Floerke,
München 1906, I, S. 68 ff. — Friedländer, Gertgen tot Sint Ians. Jahrbuch
der preuß. Kunstsammlungen, XXIV, 1903, S. 62 ff. (Die grundlegende kritische
Arbeit über den Meister.) — Riegl, Das holländische Gruppenporträt, Jahr-
buch der Kunsthistorischen Sammlungen, XXIII, Wien 1902, S. 75 ff. (Über die
Iohanniterbildnisse aus der Wiener Iohanneslegende; voll wichtiger Beobachtungen
für die Erkenntnis der holländischen Wesensart.) — Voll, Die altniederländische
Malerei, Leipzig 1906, S. 227 ff. (Überkritisch, spricht Geertgen die Frühwerke
und den Berliner Iohannes mit Anrecht ab.) — Balet, Der Frühholländer
Geertgen tot Sint Ians, Laag 1910. (Noch kritischer als Voll, sucht auch den
Prager Altar Geertgen abzusprechen.) — Leidrich, Altniederländische Malerei,
Jena 1910, S. 37 ff. und S. 271. (Versuch einer Einordnung Geertgens in die
allgemeine Entwicklung der altniederlündischen Kunst.) —- Valentiner, Lius der
niederländischen Kunst, Berlin 1914, S. 52 ff. und 200 ff. (Vor allem durch die
Zusammenstellung der wichtigsten Schulwerke wertvoll.) — Goldschmidt, Der
Monfortealtar von Lugo van der Goes. Zeitschrift für bildende Kunst, 1. (1915),
S. 221 ff. (Beweist den Einfluß des Lugo van der Goes auf Geertgens reife
Werke.) — Friedländer, Van Eyck bis Bruegel, Berlin 1916, S. 69 ff. (Kurze
Charakteristik des Meisters.) — - Baldaß, Ein Frühwerk des Geertgens tot Sint
Ians und die holländische Malerei des 15. Jahrhunderts. Jahrbuch der Kunst
historischen Sammlungen in Wien, XXXV, 1919, S. 1sf. (Zuschreibung der
St.Florianer Kreuzigung an Geertgen und Versuch einer neuen Gruppierung
der althollündischen Gemälde.)
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so ist dafür das starke Erzählertalent und der Mangel an dramatischer
Begabung gewiß spezifisch holländisch. Holländisch aber ist auch die Ruhe
und die Stille seiner Bilder, ist die konzentrierte Aufmerksamkeit, die aus
seinen Figuren spricht. Über das national Bedingte hinaus aber geht die
große Anmittelbarkeit seiner Werke; sie ist es, die ihn zu einem der Großen
im Reiche der Kunst stempelt.
Verzeichnis der wichtigsten Literatur über Geertgen.
Karel van Mander, Das Leben der niederländischen und deutschen Maler.
Textabdruck der Ausgabe um 1617 mit deutscher Übersetzung von Lanns Floerke,
München 1906, I, S. 68 ff. — Friedländer, Gertgen tot Sint Ians. Jahrbuch
der preuß. Kunstsammlungen, XXIV, 1903, S. 62 ff. (Die grundlegende kritische
Arbeit über den Meister.) — Riegl, Das holländische Gruppenporträt, Jahr-
buch der Kunsthistorischen Sammlungen, XXIII, Wien 1902, S. 75 ff. (Über die
Iohanniterbildnisse aus der Wiener Iohanneslegende; voll wichtiger Beobachtungen
für die Erkenntnis der holländischen Wesensart.) — Voll, Die altniederländische
Malerei, Leipzig 1906, S. 227 ff. (Überkritisch, spricht Geertgen die Frühwerke
und den Berliner Iohannes mit Anrecht ab.) — Balet, Der Frühholländer
Geertgen tot Sint Ians, Laag 1910. (Noch kritischer als Voll, sucht auch den
Prager Altar Geertgen abzusprechen.) — Leidrich, Altniederländische Malerei,
Jena 1910, S. 37 ff. und S. 271. (Versuch einer Einordnung Geertgens in die
allgemeine Entwicklung der altniederlündischen Kunst.) —- Valentiner, Lius der
niederländischen Kunst, Berlin 1914, S. 52 ff. und 200 ff. (Vor allem durch die
Zusammenstellung der wichtigsten Schulwerke wertvoll.) — Goldschmidt, Der
Monfortealtar von Lugo van der Goes. Zeitschrift für bildende Kunst, 1. (1915),
S. 221 ff. (Beweist den Einfluß des Lugo van der Goes auf Geertgens reife
Werke.) — Friedländer, Van Eyck bis Bruegel, Berlin 1916, S. 69 ff. (Kurze
Charakteristik des Meisters.) — - Baldaß, Ein Frühwerk des Geertgens tot Sint
Ians und die holländische Malerei des 15. Jahrhunderts. Jahrbuch der Kunst
historischen Sammlungen in Wien, XXXV, 1919, S. 1sf. (Zuschreibung der
St.Florianer Kreuzigung an Geertgen und Versuch einer neuen Gruppierung
der althollündischen Gemälde.)
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