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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 2.1908

DOI Heft:
Heft XI (November 1908)
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Arras, Paul: Dritter internationaler Kongress zur Förderung des Zeichenunterrichts, London 1908, [1]: Rundgang durch die Zeichenausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.31819#0121
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Heff XI

II. Jahrgang

November 1908

Vorsitzender: Zeichenlehrer H. Erhardt-Heidelberg
Schriftleiter: Oberreallehrer G. Kolb-Göppingen ::::
Verlag und Geschäftsstelle: Stuttgart, Langestr. 18, Tel. 4-02


Inhalt:
Umschau.

Dritter internationaler Kongress zur Förderung des Zeichenunterrichts. London 1908. —
Für einfache Schulverhältnisse. — Pflichtstundenzahl der württembergischen Zeichenlehrer. —
— Verein württ. Zeichenlehrer. — Verein für Zeichen- und Kunstunterricht in Elsass-Lothringen.

Dritter internationaler Kongress zur Förderung des Zeichen-
unterrichts. London igo8.
Bundgang durch die Zeichenausstellung.
Internationaler Zeichenkongress! Welch’ Gedankenfülle liegt in diesem Wort!
Fragen wir uns eher: Ist es möglich, in einer solchen (wenn auch mehrtägigen)
A ersammlung alle brennenden Fragen auf dem Gebiete der Kunsterziehung zu be-
sprechen und womöglich in bessere Bahnen zu leiten? Trotz der bereits so oft
aufgestellten Behauptung der internationalen Art der Kunst möchte ich ausrufen:
Die Kunst trägt einen nationalen Charakter! Darum fragen wir uns: Ist ein
internationaler Zeichenkongress überhaupt imstande, den Kunstunterricht unter „einen
Hut“ zu bringen? Vielmehr wird er nur bezwecken können, die verschiedenen
Völkerschaften, die hier zusammenkamen von den Ufern des Mekong bis zu den
Gefilden Kanadas, von Südafrika bis zum Nordkap Europas, über den gegenwärtigen
Stand des Zeichnens in den verschiedenen Weltteilen zu unterrichten und sich
gegenseitig zu belehren.
Ueber 50 Vorträge waren vorgemerkt, und diese Fülle für einen Zeitraum
von 5 Tagen! Bedenkt man noch, dass drei verschiedene Sprachen zugelassen
waren, so kann sogar dem von den besten Absichten beseelten Fachmann das Herz
darüber in die Schuhe fallen. Von den 2000 erschienenen Kongressmitgliedern zogen es
deshalb die meisten vor, die in Druck erschienenen Referate am Eingang des
Saales in Empfang zu nehmen und in der Kongress aus Stellung einen Ersatz
zu suchen für den dreisprachigen Ohrenschmaus. Im allgemeinen trugen die
Referenten viel zu hastig vor. War doch jeder bemüht, seinen Zuhörern in den
bewilligten 15 Minuten möglichst viel von seinen Gedankenblitzen zu verzapfen;
 
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