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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 3.1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.5183#0007

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reichen Werken sind die vorziigkichsten: cine Badende (in Trianon)
Stame der hciligen Barbara in der Kirche der Sorbonne, die
Standbilder von Lafoutaine und des Admiral Behuchet (Galerie
;u Bersaillcs), der Sicg von Aboukir, Nclief am ^ro <le
ti'ioi»iil>v äe I'Ltolls zn Paris, Statue Molisre's an dem
Brunncn in der Rue Richelicu zu Paris und ein Marmor-
bild dcr h. Jungsran in der Kirche S. Nicolas du Chardonnet.

ptrsoiial-tlachrichtrn.

Alcxander Hcffe ist an die durch den Tod von Jngres
an der Äkademie der schönen Künste zu Paris freigewordene
Stelle bcrnfen worden.

Karl Junk aus Trier, Architekt in Paris, ist an des
verstorbcnen Hittorf Stelle zum Architeklen der königlich Preu-
stischen Botschaft in Paris ernannt worden.

Preis-Lcwerbiiiigkii.

Dic Gcscllschaft zur Fördcrnng dcr Architcktnr in
Amstcrdam hat eincn Preis von 500 Gulden für das besle
Projekt ru cinem Nathhausc für die Hauptstadt Holland's
auSgeschrieben. DaS Gebäude soll auf einem freigelegenen
Tcrrain von rechtwinkeliger Gestalt, Längenseite >00, Schmal-
seite 50 Melres, errichtct wcrden, die Hauptfasaden sollen an
dcn Langseiten angeordnet sein. Der lctzte Termin zur Ein-
sendung ist auf dcn l. April 1868 festgcstellt: die näheren
Bcdingungen werden von dem Sekretair der Gesellschaft, Äeizcrs-
gracht an der Spiegelstraat X. 643., denjenigen, die sich bei der
Konknrrenz betheiligen wollen, mitgetheilt.

Aus dcr grostcn akadcmischcn Konkurrcnz für Malcrci
i» Belgicn isl dicsmal Bandcrkcrkhoven als Sieger
hcrvorgcgangen. Die Aufgabc, den sich vor dem Tribunal
vcrthcidigcnden «okrates darznsteüen, soll der jungc Künstler
mit grostcm Geschick gelöst haben. Die Jndependance spen-
det dem Werke cin hohes Lob.

Liliistvrreiiie, Aaminliliiciell »iid Änsstrlliiiigr».

Dic liritisli Institiitioii, cine Anstalt, deren Grlln-
dung noch vor die Zeit fällt, welcher die englische National-
galerie ihr Entstehcn vcrdankt, geht wahrscheinlich ihrer Auflö-
sung entgegen. Durch den Zusammentritt einer Änzahl reicher
Kunstfreundc in's Leben gcruscn, hat diese Anstalt wesentlich
dazn beigctragen, den Sinu für schönc Kunst in England zu
weckcn nnd zuglcick dic knnstgcsckiickitlickicn Studien zn fordcrn.
sie veranstaltcte alljahrlich in ihren Näumen zu Pall-Mall
in London zwci Ausstellungen, von dcnen die eine den Werken
lcbendcr Kllnstler, die andcre dcn Schöpfungcn frübcrcr Kunst-
pcriodcn gewidmet war. Dic finanzicllcn Bcrhältnisse dcr
Gescllschaft warcn bisher zufriedenstellcnd, wenn auch, worauf
cs nicht abgeschcn, cin Gcwinn nicht erzicll wnrde. Demnächst
läuft die Pacht dcr Näumc, welchc die Anstalt bishcr inne
haite, ;u Ende, und der enormen Steigerung des Miethprciscs
gcgenübcr sicbl sich dic Gcsellschaft vcranlasit, sich aufzulöscn.
Dic cinzige Hoffnung das Jnstitut aufrccht ;u crhalten gründct
sich auf das Projckl cincr Bcrschmclzung mit dem ..Ilurlin^iou
b'lne-.4rt8-6Iub-, für welchc der bckannle Kunstfrcund I. C.
Robinson alle Mittel in Bewegung setzt.

-s- Bcrein für die Knnst dcs Mittelaltcrsuud der Nen-
zcit in Bcrlin. (Sitzung vom 29. Tktober.) Nackidcm der
Borsitzcndc, Herr Geh.-Rath Waagen, die Bcrsammelten
nach dcr langen Untcrbrechung der Sommermonate begrüßt,
rheille cr einc große Anzahl literarisckier Neuigkcitcn mit.
Sodann zeigtc dcrselbe eine Photographic nach eincm Altar-
flügel, die Berklärung Christi darstellend. Das Original, das
in Privathand am Rhein besindlich und dem hiesigen
Museum zum Kauf angeboten worden ist, rührt von einem
Kllnstler dcr niederrheinischen Schule hcr. — Andere vor-
trefflich gelungcne Photographien reprodueiren in gutcr Aus-
wahl Gcmälde der Eremitage in St. Petersburg und des
Mnscums zu Berlin: Ictztere sind Erzeugnisse der photo-
graphischen Gesellschafl daselbst. — Endlich lag einc Photo-
graphic nach einem Porlrät in drei Vierteln der LebenSqröße
vor, welches unler dem Namen des Rasiacl als das Haupl
bild von Wilhelm Tischbcin's Gemüldesammlunq in Neapel ,
imt dieser an den Großvater des jetzt regierenden Großherzogs I

von Oldenburg verkauft wordcn ist. Obwohl an Raffacl's
Urheberschaft nicht zu denken ist, erregt das Bild doch lebhaftcs
Jnteresse. —Herr vr. Alfrcd Woltmann las dcn von Herrn
His-Heusler in Basel kürzlich aufgefundenen schöncn und
wichtigen Brief Albrecht Dürcr's vor, dessen Abdruck die
Leser der Zeitschrist wohl mit diescm Berichte gleichzeitig in
der Hand liaben wcrden, und übcr dcn dahcr an dieser Stelle
Wcitcres überflüssig sein würdc. — Zum ersten Malc trat
sodann die langc vcrsteckt geblicbcne, neulich bercits an dieser
Stelle angekündigte große Madonna zwischen dem heiligcn
Ursus uiw Martinus, von Hans Hvlbcin dem Jiingcren, auS
dem Jahre 1522, in einer photographischen Abbildung vor
einen größeren Kreis und rechtfertigte vollkommcn dic von
derselben erregten Erwartungcn. Das Bild eignet einem
Herrn Zetter in Solothurn, der die patriotische Absicht hat,
dasselbe sciner Baterstadt zu erhaltcn. Ucbcr die interessantcn
Bcmerknngen, die Herr vr. Woltmann an das Bild knüpste,
Lesonders über die Köpfe der Madonna und des Kindes, zu
denen er die Originale in einer Zeichnnng des Louvrc und
einer anderen der Weigel'schcn Sammlung in Lcipzig gefunden
zu haben glaubt, und die zu wichligen und übcrraschenden
Schlllsscn zu bercchtigcn scheincn, bcschcidcn wir uns, hicr
nicht eingehender zu berichten, da sich Herr vr. Woltmann
zweifelsohne in Bälde selbst aussührlich darüber vernehmcn
lasscn wird. — Ein in Photographic vorlicgcndes männliches
Bildniß, dessen Original in einer Londoner Privatsammlung
bcsindlich und dorl als Werk deS Holbein bezeichnet ist, maß
derselbe Bortragende diesem Mcister nur schr zweifelnd bei,
während Herr Geh.-Rath Waagen es ihm anffallender Vcr-
zeichnungen und Härten wegcn cntschicden absprach. — Endlich
hat Herr vr. Woltmann in einer cnglischen Chronik die
Deutung einer von Holbein herrührenden Zeichnung in der
Weigel'schen Sammlung aufgefundcn, wodurch mehrere auf-
fallcndc Eigenthümlichkciten jcner geist- nnd sckiwungvollcn
Komposition ini blühcndsten Rcnaissanccstil erklärt werden.
Dieselbc ist nämlich der Entwurf zu ciner Festdekoration,
welchc die Genossenschaft der dcntschcn Hansa zn London bei
dem feierlichen Einzugc der Anna Bolehn im Jahre 1533
crrichlen ließ. Die Berbindnng deS Meisters mit dcn Kans-
berren des Stahlhofes ist bekannt, also die auch anderweit
durchaus treffende Kombination nichts weniger als kühn nnd
voreilig. — Herr Geh.-Rath Waagen zeigte dcn soeben er-
schicncnen schöncn Stich von Weber in Basel nach einci»
weiblichen Porträt, wahrscheinlich dcm Bildnisse einer Visconti,
in dcr Galcrie Rotbpletz zu Aaran vor. Das Bild galt sür
Naffael, jedoch mit Unrecht; Hcrr Waagen schrcibt cs dem
Andrea del Sarto zu, entgcgen der Meinung dcs Herrn Otto
Mündler in Paris, dcr die Hand des Bcccafumi darin zu
erkennen glaubt. — Herr Rechnungsrath Boßbcrg übergiebt
eine dcm Vcrcin zugesandte Pholographic nach einem großen
Schnitzwcrke, dem Kloster Seligenthal bci Landshnt gehörig.
— Herr vr. Julius Lessina zeigte einen Abguß eines
kleinen sehr schönen in Bnchsbaum geschnittenen weiblichcn
Kopfes aus dem Nationalmufeum zu München. — Hcrr vr.
Woltmann machte, unter Borlegung der jüngst hcrauLge-
kommcnen, musterhaft ausgeführtcn lithographischen Publikation
dcrselbcn, ans dic von Map Lohde,.dcm lctzten Schülcr dcs
Cornelins, im Trcppenhanse des neuen Sophicngyninasiums
zu Berlin auSgcführtcn Sgraffitomalcrcicn, Scenen ans dcm
lroischcn Sagcnlreisc darstellcnd, aiifmerksam. — Dcr Bild-
haucr Herr Alepander Gilli endlich lcgte cine große Zahl
^ zum Thcil sehr intcressanter Photographicn nach Stückcn dcr
> an mittelaltcrlichen und Nenaissanceschnitzwerkcn schlcswig-
holstcinischcr Hcrkunfl überanS reichen Sammlnng dcS Pro-
fessorS Thaulow in Kicl vor. Jn cinigen dcrselbcn zcigt sich
nnmittelbarster Einfluß dcs berühmten Brüggemann'schcu
Altarwcrkes im Dom zu Schleswig.

Kil»stlitrrat»r u»d Kniisthaiidtl.

Dic Posonyi'schc Dürcrsammlung, wclchc ani l l. No

vcmber in Münchcn verstcigcrt werdcn sollre, ist cincr Llnzeige
der Montmorillon'schen Kunsthandlung zufvlge eu llloe vcr
kauft wordcn. Die öfsentliche Verstcigcrung wird alsv nnlcr-
bleibcn. Dagegen wird dic von dcrsclbcn Kunsthandlnng zum
l l. Novcmbcr angckündigte Bcrsteigcrnng von Kupferstichen
jedcnsalls stattsinden.

Karl von Gnhnbcr'ck dreizchn Bildcr zn Mclchior Meyr's
Erzählungen ans dem Ries sind, nach dem Original Gemäl-
 
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