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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 3.1868

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deu von Fran; Hanfstängl pholographirt, zu ciner stattlichen
Mappe vereinigt in der Grote'schen Buchhandlung in Berlin
erschiencn. Ucber die reizvollen Koniposiiionen des inzwischen
hingeschiedenen Meistcrs hat sich Fr. Pecht bereils in dicscn
Blättcrn (Jahrg. l86K S. LSll) so anssiihrlich vcrl'rcitet, daß
es wohl nnr dieses Hmwcises bcdarf, um der schinucken
und dankcnswerthen Publikation Freunde und Käuser zu wer-
ben. Dic Herausgabe ist der Anregung zu verdanken, welche
dcr erwähnte Artikcl der Zenschrist gcgcbcn hat; um so inehr
inüsseu wir hoffen und wünschcn, daß dic unternchincnde Vcr-
lagshandlung ein dankbares Piiblikuin findcn wcrde.

Das dcr Lerhcrrligung der nordamcrikanischcn Unioii
gcwidmclc allcgorischc Gcmäldc von Pauwels und Thn-
niann (Bergl. Kunstchronik 1867 S. 175.) wird demnächst von
Michicls in Brüssel in Knpfcr gestochcn.

Vrrmischte ünnltiiachrichtkii.

llebcr die Madonna oon Cornclius, welche gegenwär-
tig in der permanentcn Ausstellung von L. Sachse L Co.
in Berlin zu sehen ist, schreibt uns einer unserer Berliner
Korrespondenteu:

-V. 5V. Das Bild wurde 1823 für den Herrn von Sim-
lin in Knrland gemalt und zeigt eine so reine Anmuth und
Schvnhcit, wie dcr Meister sic spätcr sellen mehr erreichtc, als
er, in seiner großartigen Opposition gegen alles Kleinliche
nnd Gefallsüchtige, das sich in der dculschen Kunst gcliend
machlc, seinc herberen und schrofferen Seiten inmier enischie-
dcner heranskehrle. Das liebliche Kind auf dem Schoßc dcr
Muller ist von höchster Aninuth der Bcwegung, die innigste
und feinste Empsindung beseell die Gruppe, welche anch in
dcr Ausführung, der Zeichnung nnd Modellirung eine echte
Belauschung deS Lebens zeigt. Die klare und leuchtende Fär-
bung ist von eincr außcrordcnllichcn Heiierkeit, nnd wenn
auch ohne eigentlich koloristische Haltung, doch vollkommcn
harmonisch. Auch die friedliche Landschaft, die den Hinter-
grnnd bildet, eine Nheingegend, ist mit großer Liebe gemalt.
Jn dem Bilde, das zur Zeil, da Cornclius die Fresken der
Glpptothei malte, ansgeführt ward, zeigen sich noch die un-
mittelbaren Nachwirknngen seines erstcn Ausenthalts in Rom.
Nicht lvie scine Genossen die Qualtroccntistcn, sondern die
Meister des 16. Jahrhunderts hat eben Cornelius studirl.
Es geht eine wahrhaft Raff'aelischc Empfindung dnrch das
Werk, doch hat der Künstler sich seinem Borbilde gegcnüber
völlige Selbständigkeit bewahrt. —

Eincm Rcduktions - nnd Bcrgrößcrungsvcrfahrcli,
welches ein Franzosc, Namens Martin, crfnndcn hat, mn
plastischc Gegenstände, Rimdsiguren und RcliefS mit voll
ständiger Treue in klcinc odcr größcrc Formate zu bringen,
sodaß die erhaltcnen Produkic kcmer zisclircnden oder rciou-
chircnden Hand bcdllrfen, ist nach den in Paris ausgcstclllcn
Probcn cinc große prakiische Bcdeuiung nicht nnr für dic
eigentlichc Tcchnik z. B. dic Schriftgicßcrci beizulegcn, sondcrn
anch nnd vorzugsweise für dic Knnstindustrie, die hänsig in
den Fall geräth ein Modell in größercr oder kleinerer Form
als das Original verwcrlhcn ;n könncn. Das Vcrfahren wird
anch in dcr That von Goldschmicden und Bronzcfabrikantcn
in Paris in nmfassendcr Wcisc angewandt, obne in scincn
Einzelheitcn bislang bekannt gewordcn zu sein. (Wochensch. d.
Arch. V. in Berlin.)

—2— Der Prozeß zwischen dcm Maler Maar lind dcm
Kuiistvcrci» Bambcrg, Enischädigung wegen Beschädigung eincs
Aquarellbildcs belreffcnd, wclchcr seincr Zeit viei von sicki
reden machte (Bergl. Kunstchronik 1866 S. 29), wurde kürzlich
durch Berglcich beendet. Jcder der Streitthcile überiiimml
seinc Kosten, der Kunstvcrein Bamberg erwirbl aber das
beschädigle, vom Kläger früher auf 506 Fl. gcwerthcte Bild
nm 350 Fl.

So schr einerseits das Zustandekommen dieses Vergleiches
als höchst crwünscht betrachtci werden muß, so läßt siih doch
auchmndrcrseits nicht in Äbredc stellen, daß ein richterlichcs
Endnrthcil über eine für die Verhältnisse der Kunstvereinc
zu den aiisstellenden Künstlern so wichtige Frage an und für
sich höchst interessant gewesen wäre und daß nur dnrch dic
Fortführimg des Prozcsses das Material zur richtigcn Würdi-
gung der speziellcn Thatfragcn, bcz. dcS Berhaltens dcr
Streittheile z» einander hätte gelieferl werden können. —

Zeitschriftkii.

^li111i6iliiiix6ii <Ies ösleii'. 25.

I)io Xun^t^o^vordesoliulo und <1er Xeudau (Ie3 Ü3terr. ZIuseum8.
Ltatut clor Xunst^o^vortio^oliulo cles östorr. Zlu8oum8. — Dio Kunst-
inllustrio Italions. —

CIl1'0IN<lU6 <168 ^ll8. ^O. 106. 107.

k'ondation tl'nno 6ooIo 6o l1o88in k Dimo^os. — Do nouvoi oi»oru.—
0pinion8 cio Voitairo 8ur Io8 boaux-arls. — I-'abrieation llu pupior
au ^sapon. — Nüoroloxio (^Viffro; vopauli^; Lourro). —

U. Diosdiak'« äloii.ilsliliiklvi' /ui' röi ikai imx <Iv8
Leivlieiiiiiiloiiielils nii Svliiilvii. 3. ckalirx. 1867.
I>sr. 4 nncl 5.

Vorsoblrl.^ Laobon cl08 vntorstüt/.un^-Voroins clor Leiebenlollror;
von l'Iiiolo. — Hi8tori8obo I^oti/on, botrotsoiill <1on ^oiobenuntor-
riobt an militärisobon Lilllun^anstalton; von II. >Voi88 6. — Lomor-

Oo>vorb68obliIon; von ^Von/ol 6oc1ra/iI. — Ilobor clon Ilntorrlobt
in <1or l1ar8tolloiillon Ooomotrio au <1or ^mvorbliobon k'ortbillluii^s-
sobulo; von >V. ZIÖ8or. — Vor^eblä^o /.ur Ito^iirooblinx. — 1^ou68

Gcwcrbchallc. 10. Lieferung.

Aus dcr Pariser dluSstellung V. und VI. — Oruameute für.llrnstall-
glas-Gravirung im griechischcn Stilc, kvmponirt vvu Tl>. Hanscn. —
Siel'en- und Hanvtfcld der Deckenmalcrei in dcr Michaeliskiiclie zu
Hildcsheiin. — NtvderncrFrics. — Tavetenmnster, Bvrdnrc, .llelchdccke.
— Mvdcrn ivnisches .tlavitäl aus dcr Ncncn Ovcr <n Paris. — Trink-
scrvice ans .Urystallglas im gricch. Stile (Slns der Pariser dlnsstcllung).
—'?lrnilenchtcr vvn.llrvstallglaS. — Mittel- und Eckstück eincS Plasvnds
iin Schlafsalvn dcs k. k. vsterr. Eisenbahnwaggvns. — Mvderne Mvbel
(Ltnblc und Tischc). Mvdcrnc Ohrgehäugc. — Mvtive fnr anSznsägcndc
.llvnsvlen, Fnllnngen etc.

IVooliviisvIirist <Ivs -Vleliltvlilv»-Vereiim /» Ilvrli».

Xr. 44. aLw > k . L, , »

Aksertigun«;.

Meine Bcsprcchuug dcs Programmes für das „Deutsche
Gewerbemuseum" iu Berliu (iu Nr. 17 uud 18 der „Kuust
chronik") hal in Nr. 40 dcs „Magazins für die Literatur dcs
Auslandcs" ciue sogenauutc Widcrlegung crsahren. Da dicsc
Neplik ihrcm sachlichcn Jnhalte nach kcine saßbarcn Pnnkte
darbietet, an die man cine Duplik anknüpfen könnte, so bc-
gnllgc ich mich, die Leser dcr Zcitschrist nur auf dieselbc aus
merksam zu machen uud das Jncognito desjenigen ;u bre-
chen, der dort iu crgötzlicher Birtuosität mit pcrsönlichcu
Jnocktiven aus mich cingestürmt hat, ohne auch uur meiueu
Namen zu ncuuen. Es ist, wic mir glaubhaft vcrsichert wor-
den ist, dcr Herr vr. jur. Hermann Schwabe, Vorstchcr
dcs statistischen Burcaus der Stadt Berlin, bekannt u. a.
durch einen statistischen Bericht über die letzte Choleraepidemie
in Bcrlin und durch einc ganz brauchbare Zusammenstcllung
des in dcn Berichtcn über das South-Kensington-Muscmn
enthaltencn statistischcu Materials. AlS Vorstandsmitglied
dcS Gcwerbeuiuscums hätte dcrselbc sich, meine ich, bcdcuken
sollen, in eincm Streite mu dessen Angelegenheiten thätig
Parlei zu ergreifen, oder gar, wie hier die Sache liegt, einei,
solchen zu erregen; am wenigsten kann diese Stellung die
Anonymität bei ciuem so gehässigen Schmähartikcl reihtfer-
tigcn. Jch acccptire dic am Schlussc gegebene Erkläruug,
daß dcr Hcrr Ncf. nicht hat persönlich scin wollcn, mid
übe deShalb dcm Ganzen geaenüber dicjcnige Nachsicht, die
ich der ungcniigcndcn Einsicht stcts gern zn Thcil werden
lasse; protcstirc aber auf's Entschicdcnstc dagcgcns daß Herr
Or. Schwabe, dcr bcwiesen, daß cr nicht cinmal versteht,
was ich geschriebcn habe, sich Berdächtigungen und absprc-
chende Urtheile übcr Äb- und Ansichten crlaubt, die ich nie-
mals ausgesprochcn habe und nicht aussprcchcn konntc, weil
sie mir sern liegen. Von der erstaunlichcn Bereichernng, die
durch die Lekturc des gcn. Aussatzes der mir bislang zu
Gebote stehende Wort- und Phrascnschatz ersahren hat, lic-
daure ich, in Zukunst nicht profitiren zu könneu, da ich, ob-
gleich der (nach Herrn vr. Schwabe) „verrufencn" Berlincr
Kritik angehörig, mich schwerlich jemals dazu herablasscu
werde, Pamphlete zn schreiben. — Jm übrigen: ultra xosso
nemo obligMur.

Berkin, im Oktober 1867.

Snlno Mcyer.
 
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