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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 11.1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.5789#0069
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125

Neuigkeiten des Vuch- und Kunsthandels. — Zeitschriften.

126

anwesend war, hat das Ganze rnit möglichster Treue und
einsichtsvollem Verständniß wiedergegeben und die Zahl seiner
vaterländischen Gemälde damit um ein interessantes Werk
bereichert, welches jedenfalls bald durch verschiedene Verviel-
sältigungen in weiteren Kreisen bekannt werden dürfte.

—r. Aus Tirol. Am 21. Oktober d. I. wurde zu Telss
im Oberinnthale das Denkmal des Tiroler Malers Joseph
Schöps, den auch Goethe gelegentlich in seinen Aussätzen
über bildende Kunst nennt, enthüllt. Es besteht aus einer
Marmorbüste, welche ein Landsmann des Verewigten, der
Bildhauer I Gapp, zum Geschenk machte; nächst ihm erwarb
sich der Skriptor des Museums, Balthasar Hunold, für das
Zustandekommen des Werkes besondere Verdienste. Von den
herkömmlichen Reden, Festessen und Toasten sehen wir ab
und geben ein kurzes Lebensbild des Gefeierten. Ein Sohn
des Brückenwirthes zu Telfs, wurde er am 2. Februar 1745
geboren. Seine Mutter verlor er schon im sünften Jahre
durch einen unglücklichen Schuß, der sich in der Schießstätte
nebenan entlud. Schon als Knabe zeigte er ein ausgespro-
chenes Talent für Malerei und konnte, unterstützt vom Kloster
Stams, nach Jnnsbruck und Wien in die Lehre gehen. Endlich
wurde er seinem Landsmann Martin Knoller empfohlen,
dem er sich auf das engste anschloß. Knoller verwendete ihn
bei seinen großen Arbeiten als Gehilfen, so daß er sich dessen
tresfliche Technik im Fresco und Oel unmittelbar aneignen
konnte. Jm Jahr 1776 kam Schöpf als kaiserlicher Pensionär
nach Rom und wurde hier in die Kreise von R. Mengs
gezogen, der auf ihn nachhaltigen Einsluß gewann, ohne daß
er gerade zum Nachahmer herabsank. Raffael und Correggio
waren auch ihm die höchsten Jdeale, von Ersterem kopirte er
mit großem Fleiß viele Köpse, die sich jetzt im Besitz des
Kollegialrathes Vinzenz von Tschiderer zu Botzen besinden.
Doch vernachlässigte er die Natur nicht; er studirte fleißig
Anatomie, nebenbei beschäftigte ihn auch die Landschafts-
malerei; Anerkennung verdient der „Abend", ein Oelbild
aus der EumpuAuu romang. unweit Frascati. Bald erregte
er die Aufmerksamkeit der Kunstsreunde; er erhielt Austräge
für die Kirche von Gennazzano; wie das herkömmlich, suchten
ihn auch Engländer und Franzosen an sich zu ziehen. Er
kehrte aber 1783 nach Deutschland zurück und übernahm es
in demselben Jahre, die Benediktinerabtei Aschbach bei Lands-
hut mit Fresken zu schmücken. Jn Tirol lieferte er für eine
ganze Reihe von Kirchen nördlich und südlich des Brenners
Altarblätter, oder malte ihre Decken und Wünde ul treseo,
zuletzt die Servitenkirche zu Jnnsbruck (1820). Viel Ehre
trugen ihm die Gemälde am Plafond der Kirche zu Brun-
ecken: Mariä Himmelfahrt, welcher der Dichter Hermann
von Gilm schöne Verse widmete. Leider ging die Kirche vor
etlichen Jahren durch eine Feuersbrunst zu Grunde. Als
sein vorzüglichstes Werk in dieser Richtung dürfen wir wohl
die Fresken in der Johanniskirche zu Jnnsbruck Lezeichnen,
namentlich den Tod des Heiligen. Sie sind brillant gemalt
(1794), wie denn überhaupt den tirolischen Kirchenmalern
am Schluß des vorigen und zu Anfang dieses Jahrhunderts
mehr als üblich Beachtung gebührt. Schöpf malte seine
Fresken mit vollendeter Technik zu einer Zeit, wo die Brüder
von S. Jsidoro unbeholsen tasteten. Ein Jahr Schule bei
dem Tiroler hätte ihnen über alle Schwierigkeiten wegge-
holfen! Auch Privaten lieh er seinen Pinsel. Jm Tschurt-
schenthaler'schen Hause im Jmrain zu Jnnsbruck sährt ein
riesiger Neptun mit vier Rossen am Plasond hin. Stasfelei-
bilder von ihm sinden sich häusig. So besitzt Lord Bristol
eines, welches den Dichter Horaz am „xruooeps Luio" lesend
vorstellt. Um ein Porträtmaler im gewöhnlichen Sinne des
Wortes zu sein, war er zu wenig Realist und malte daher
mehr aus dem Jnnern als nach dem Aeußern. Schöpf war
nach und nach ein wohlhabender Mann geworden; sein Still-
leben verbitterte sreilich ein schlechtes Weib, von welchem ihn
180? der Tod befreite. Doch beraubte ihn 1820 der Ban-
kerott eines Freundes des größeren Theiles seines mühsam
erworbenen Vermögens. Schwere Krankheiten zehrten seine
Lebenskraft aus und so verschied er 1822 am 15. September.
Seine Bilder erhalten ihn lebendig im Andenken der Heimat.

Nruigkeitell des Such- uud Luusthandels.

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Ltättöu au8 vöutscläauä uuä Osstörrsielr. lu Orm.
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v. Nämpckou iu äor U'aolit 2um 2. Lopt. 1870. 35 2u
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v. Ozmlc. 28. u. 29. Lortrait o. alttzu Nauutzs u. 6.
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(I'lortznt. Lolmltz.) 160. zo. Or. III. u. Or. II. Nüu-
elitzu, Lruolcmauu.

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Llatt iu püotoAr. Oiodtäruolc. Or. V. 8. Lliäas.

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tiou 1872 — 74. Laoli äor Latur §62. v. ä. ?. u.
§6iu. vou L. Oliormülluör. 12?1ioto§r. Or. <iu. Kol.
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Lra u Lv 6 ut 1 ur 6 iu ?1ioto§raplii6u. lu Lol. Lliäas.

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l'i^ian, 6orrtz§§io, 1'6r1iur§, Rudous, Rsm-
druuät, Lakkaol, Nurillo, Lotari, Oürsr sto.
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0ri§.-änkmi1im6u, iu p1ioto§r. Druelc liorausZ'. v. ,1. 11,
Oborutzttsr. Diok. 1 u. 2 ä 10 Dlatt. Or. Lol.
Nüuelitzu, Ltzlloror.

IIIu8tnirt6 6üoli6>- unä killlerivorke.

külirieli, ä. Littor v., äor Dsalttzr iu Lllioli's Dsdtzr-
8tzt2iiu§. Nit 0ri§.-2sio1iuuu§6u vou v. ä. kittor v.
D. §r. 4°. D6ip2i§. Dürr.

N'iliioi'Z', Olir., Liuartzlls. 1. Lsris. Dotsäam uuä
Dm§tz1»un§. Daosiiuils-Doproäuetiollou. §r. kol. 1. Diok.
Dsrliu, L. Duuolcor.

Dii8 Lännrä Ililä6l)rniiät'8 Llci^rtzuliuoli. Dius Lus-
ivalil vou D1tzistikt-26io1iuuu§6u äss Noistsrs iu Dao-
siuiils-Druolc. Disk. 1. 40. Dsrliu, N:i§utzr.

I)iir6r, D1I)., 1a §ranäs pg.88iou, sn 12 §ravurss sur
bois. Lur6mbsr§ anuo 1511. Dsproä. proosäs D. 5V.
van ätz 4Vtzijsr, avso uus introäuotiou äs 0. Du-
plsssis. 12. DI. Dozo Dol. Dsip2i§, Vo§s1.

Zcitschriften.

D'irrt. Lo. 47.

Us. ti-oisitzws invasion, introäuotioii von lü. Vt?i-ori. (ülit ^bb.)

11)6 4.onä6iii)' L«. 185. ^ ^ ^ ^ 8 R (1 Ht
 
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